Mediennutzung: Online-Games und Printmedien in Deutschland überdurchschnittlich beliebt

Geschrieben von am 02. Februar 2011 in Kategorie Web 2.0

Online-Games sind in Deutschland sehr beliebt und Smartphones finden immer mehr Verbreitung. Bei Hybrid-TV und Video-on-Demand hinkt Deutschland im internationalen Vergleich dagegen hinterher, zeigt eine aktuelle Untersuchung. Printmedien werden dafür besonders stark genutzt.

Für den neuen Deloitte-Report „State of the Media Democracy“ wurden mehr als 9.000 Menschen aus fünf Ländern befragt, 1.930 davon aus Deutschland. „Insbesondere der Siegeszug der Smartphones und Tablets kann die Entwicklung im gesamten Medienbereich entscheidend beeinflussen und Treiber für neue Geschäftsmodelle werden. Zentrale Elemente sind die steigende Interaktivität und Vernetzung – und das bei Mediennutzern in allen untersuchten Ländern“, kommentiert Klaus Böhm, Director Media von Deloitte.

Computerspiele
Wie im Vorjahr war der PC international das wichtigste Unterhaltungsgerät. Während das nicht überrascht, sticht die große Beliebtheit von Computerspielen in Deutschland hervor. Für 42 Prozent der in Deutschland befragten Personen sind Games eine wesentliche Unterhaltungsquelle. Am größten ist das Interesse an Computerspielen zwar bei der Jugend, doch von den 28- bis 44-Jährigen spielt fast die Hälfte und von den 45- bis 63-Jährigen zumindest ein Drittel regelmäßig. Bei Online-Games liegen die Deutschen sogar an der Spitze: 21 Prozent spielen entsprechende Games wenigstens wöchentlich.

Printmedien
Auffällig ist außerdem die anhaltende Beliebtheit von gedruckten Medien. „69% der Deutschen lesen selbst bei einem alternativen Internetangebot gerne herkömmliche Zeitschriften, dies gilt fast gleichermaßen auch für die junge Zielgruppe“, schreibt Deloitte. Dabei können die Experten keinen Abwärtstrend erkennen. Das gilt in ähnlicher Weise für das Lesen von Zeitungen. Fast 70 Prozent lesen ihre bevorzugte Zeitung als Printerzeugnis; digital am Computer sind es bloß 23 Prozent. Kein anderes der untersuchten Länder weist eine größere Treue zu Printmedien auf.

Werbung
Sollte die Beliebtheit von Printmedien künftig abnehmen, müssen die Werbetreibenden nicht fürchten, mit ihren Werbebotschaften in der digitalen Welt übersehen zu werden: Im Rahmen der Befragung gaben diesmal (mit fallender Tendenz) nur noch 55 Prozent an, auf Print-Werbung stärker zu achten als auf Online-Werbung. „Besonders attraktiv wird Online-Werbung durch die Suchfunktion, soziale Netzwerke, Empfehlungsmarketing und Targeted Advertising“, schreiben die Experten. Für werbefreie Nutzung eines Onlinemediums wären gerade einmal 17 Prozent der Befragten in Deutschland bereit, Geld auszugeben. Dagegen würden 47 Prozent für einen zusätzlichen, kostenlosen Nutzen mehr Werbung als bisher akzeptieren.

Social Media
Social Media ist in Deutschland zwar im internationalen Vergleich unterentwickelt, doch zeigt sich eine Aufholentwicklung. Mitglied in einem Sozialen Netzwerk sind 37 Prozent der Befragten, in der Altersgruppe von 14 bis 27 Jahren liegt dieser Wert bei 69 Prozent. „Realtime-Kommunikation“ in Social Networks wird inzwischen von 57 Prozent der Mitglieder genutzt, was man bei Deloitte als Indiz für die eine ausgeprägte Begeisterung für digitale Kommunikation/Freundschaft wertet. Infolge der zunehmenden Beliebtheit Sozialer Netzwerke werden diese für Werbetreibende attraktiver.

„Erwartungsgemäß ist die Gruppe der 14- bis 27-Jährigen, der zukunftsweisenden ‚Millenials‘, die aktivste beim Gebrauch der neuen Medien. Sie sind deutlich aktiver in sozialen Netzwerken als ihre älteren Landsleute und lassen sich dort stärker von Werbung beeinflussen. Vor diesem Hintergrund wird eine neue, auf Empfehlungen basierende Form der Werbung eine zunehmend wichtige Rolle als Erlösquelle spielen“, so Böhm. Interessant: Mehr als ein Drittel der Deutschen sieht online mit Freunden verbrachte Zeit als genauso wertvoll an wie mit physisch anwesenden Freunden verbrachte Zeit.

Smartphones
In jedem vierten Haushalt in Deutschland findet sich mindestens ein Smartphone. Unseren Stammlesern mag das vor ihrem persönlichen Hintergrund wenig erscheinen, doch dieser Wert entspricht einer Verdoppelung zum Vorjahr. Viele Smartphone-Besitzer sind indes weit davon entfernt, die technischen Möglichkeiten ihrer Mobiltelefone auszuschöpfen. Überwiegend werden Smartphones zu Kommunikationszwecken verwendet. Bei jungen Smartphone-Besitzern finden die Zusatzfunktionen größeren Anklang; wichtig ist ihnen vor allem Unterhaltung. Interessiert sind sie außerdem an Bezahlfunktionen oder dem Abruf von Produktinformationen mittels Barcode-Scan.

Hybrid-TV und Video-on-Demand
Fernseher mit Internetanschluss sind in Deutschland wenig verbreitet. An einer konvergenten Nutzung von Fernsehen und Internet zeigen sich Deloitte zufolge aber 46 Prozent der Menschen in Deutschland interessiert. Als vielversprechende Zusatzfunktionen werden „Click-to-buy“-Optionen und Video-on-Demand angesehen. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland in diesem Bereich aber weit zurück.

Welchen Stellenwert haben die untersuchten Medien in Eurem persönlichen Mix?

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