Smartphones für Offline-Käufe immer wichtiger

Geschrieben von am 11. Juli 2012 in Kategorie Web 2.0

Entweder in Ladengeschäfte oder ins Internet gehen, das war früher! Heute nutzt eine wachsende Zahl von Verbrauchern bei ihren Offline-Einkäufen das Internet mobil mittels Smartphone. Am häufigsten werden dabei Preisinfos und Informationen zur Verfügbarkeit von Waren abgerufen. Die Verbraucher bekommen so mehr Macht, die Ladenbetreiber müssen darauf reagieren.

Gemeinsam mit PayPal und Shopgate hat ECC Handel in der Studie „Mobile Commerce in Deutschland – Die Rolle des Smartphones im Kaufprozess“ Chancen und Herausforderungen im M-Commerce untersucht. 1.011 deutsche Smartphone-Besitzer wurden dafür zu ihrem Nutzungsverhalten befragt. Herausfinden wollte man dabei unter anderem, ob mobile Endgeräte wirklich die entscheidende Schnittstelle im Multi-Channel-Vertrieb darstellen können.

Im Laden Infos aus dem Netz holen

Erstaunliche 43 Prozent der befragten Smartphone-Besitzer verwenden ihr Gerät mehrmals im Monat bei Einkäufen im stationären Handel, um Preisvergleiche über das Internet einzuholen. 38,8 Prozent rufen darüber mehrmals im Monat Infos über die Verfügbarkeit von Waren ab, während sie sich in einem Laden befinden. 37,3 Prozent suchen auf diese Weise Informationen über Produkte und Dienstleistungen, 36,6 Prozent holen sich so Infos über andere lokale stationäre Händler auf ihre Displays, 34 Prozent rufen über Codes Zusatzinformationen zu Produkten im Laden ab. Ein gewisser Anteil der Befragten (siehe Grafik) nutzt das mobile Internet in dieser Weise sogar mehrmals in der Woche.

„Die Zahlen zeigen deutlich, dass die Informationssuche mit mobilen Endgeräten bereits zum festen Bestandteil im Kaufprozess von vielen Konsumenten geworden ist“, erläutert Aline Eckstein, Bereichsleiterin des ECC Handel am IFH Köln, die Ergebnisse. „Die neue Informationssouveränität der Konsumenten stellt stationäre Händler vor eine Reihe neuer Herausforderungen“, so Eckstein weiter.

Angst vor Showrooming

Nur weil das Internet über Smartphones und Tablet-Computer jetzt überall zur Verfügung steht, bedeutet dass nicht, dass dies für die stationären Händler nur als Bedrohung zu sehen wäre. Unter stationären Anbietern gibt es allerdings die Befürchtung, dass die Verbraucher immer öfter nur noch zum Gucken und Ausprobieren in die Läden kommen, dann allerdings billiger online einkaufen.

Dafür gibt es sogar schon ein Wort: Showrooming. Sowohl bei Forrester als auch bei Deloitte äußerten Analysten jedoch erst vor Kurzem, dass die Angst vor Showrooming übertrieben sei. Greift der potenzielle Kunde im Laden zu seinem Smartphone, kann das sogar positiv für den stationären Händler sein. In diese Richtung ging es auch bei der Studie „Mobile Commerce in Deutschland – Die Rolle des Smartphones im Kaufprozess“. Die Händler müssen sich indes auf die Bedürfnisse der Verbraucher einstellen.

Stationärer Handel muss im mobilen Internet gute Angebote machen

Den Unternehmen wird geraten, sich online attraktiv darzustellen und auf ihren Websites die Informationen bereitzuhalten, welche von den Konsumenten gesucht werden. Am beliebtesten bei den Verbrauchern sind zwar neutrale Angebote wie Preisvergleichsportale und Websites mit Bewertungen von Kunden. Die Websites der Konkurrenten steuern die Verbraucher ebenfalls gerne an, doch immerhin an dritter Stelle liegen die Websites der Unternehmen, in dessen Läden sie sich jeweils gerade aufhalten.

„Damit Händler – online wie offline – besser von der weiten Verbreitung mobiler Endgeräte profitieren können, sollten sie die Informationsansprüche potenzieller Kunden verstehen, um ihnen in einem zweiten Schritt die Informationssuche sowie den Kaufabschluss mit dem Handy zu erleichtern“, heißt es daher in der Pressemitteilung zur Studie. Neben einer Optimierung der Seiten eines Internetauftritts zur Darstellung auf den kleinen Bildschirmen mobiler Endgeräte sei es wichtig, den Interessenten weitere Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung an die Hand zu geben, zum Beispiel über QR-Codes. Zudem sollten die Produkte dann auch online mittels der mobilen Endgeräte zu kaufen sein.

Greift Ihr in Ladengeschäften regelmäßig zum Smartphone, um Preise zu vergleichen und weitere Produktinfos bzw. Tests und Bewertungen zur Verfügung zu haben?

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