Marktforscher: Apple hat im Weihnachtsgeschäft mit Tablets freie Bahn

Geschrieben von am 24. September 2011 in Kategorie Web 2.0

Von der steigenden Nachfrage im Markt für Tablet-Computer wird den Rest des Jahres in erster Linie Apple profitieren. Android OS gewinnt nur leicht hinzu, an der extrem Starken Stellung von iOS wird ich auf absehbare Zeit nichts ändern.

Die neueste Prognose von Gartner belegt, wie schwierig es für andere Hersteller ist, dem iPad etwas entgegenzusetzen. Die weltweite Nachfrage nach Media-Tablets durch Endkunden erhöht sich von 17,6 Millionen im letzten auf 63,6 Millionen Stück in diesem Jahr (plus 261,4 Prozent!), 2015 sollen es 326,3 Millionen sein.

Drei von vier Tablets kommen 2011 von Apple

So richtig in Schwung kommt das Geschäft bei der Konkurrenz bisher nicht. 2010 hatte das iPad einen Marktanteil von 83 Prozent, dieses Jahr werden es laut Gartner noch sehr starke 73,4 Prozent sein. Android OS verbessert sich im Jahresvergleich nur von 14,3 Prozent auf 17,3 Prozent, glauben die Analysten jetzt. Zuvor hatten sie Android-Tablets noch bei 28 Prozent gesehen. Die Analysten würden ihre Prognose noch weiter senken, gäbe es nicht in Asien eine recht gute Nachfrage nach Low-End-Geräten und stünde die Einführung des Amazon-Tablets nicht bevor. Alle anderen Plattformen erreichen voraussichtlich nicht einmal 5 Prozent Marktanteil.

Apples Dominanz werden die Konkurrenten in den nächsten Jahren nicht brechen können, selbst im Jahr 2014 stammt noch mehr als jeder zweite verkaufte Tablet-Rechner von Apple, sind die Analysten überzeugt. Das liegt nicht zuletzt an der weitsichtigen Vorbereitung der iPad-Einführung im Bereich der Hardware-Komponenten. Andere Hersteller können Apple daher nicht über den Verkaufspreis angreifen, ohne ihre Gewinnmargen zu ruinieren. Ein größeres Softwareangebot würde ihnen also gar nicht so viel bringen.

Warum Apple in einer so guten Position ist

Das iPad ist nicht nur als Produkt überzeugend, bei gleichem Preisniveau entscheiden die meisten Kunde sich für das Original. Wie wichtig dieser preisliche Aspekt ist, haben wir beim Ausverkauf des HP TouchPad gesehen. Das Interesse an günstigen Tablets ist riesig, aber bei Rechenleistung und Display-Qualität können echte Billig-Tablets nicht mithalten. Zudem stellt die Fragmentierung beim Betriebssystem Android ein Problem dar: Inzwischen gibt es zwar eine Tablet-Version des Betriebssystems, aber es fehlen optimierte Apps. Ende des Jahres wird Google mit der Version „Ice Cream Sandwich“ die beiden Welten Smartphones und Tablets aber wieder zusammenführen.

Neben der Unterstützung durch große Hardwarehersteller sind es schließlich die vielen Android-Entwickler und die inzwischen starke Stellung im Smartphone-Markt (und dort unzählige Apps), die Android in eine relativ gute Position bringen. QNX OS, das BlackBerry-Hersteller Research in Motion (RIM) für seine Media-Tablets ausgesucht hat, halten die Analysten zwar für vielversprechend. Es befindet sich jedoch in einer recht frühen Entwicklungsphase. Für RIM komme es besonders darauf an, das Interesse zahlreicher App-Entwickler trotz des Drucks im Smartphone-Sektor zu wecken.

Wird Microsoft den Tablet-Markt doch noch aufrollen?

Beim kürzlich durch Microsoft vorgestellten Windows 8 müsse sich noch zeigen, wie gut die Usability sei. Zudem ist der Konzern spät dran mit Windows 8, was den Kampf um Marktanteile auf dem Tablet-Markt angeht. Die größten Chancen räumen die Experten dem Geschäft mit Firmenkunden ein, weil diese von einer leichteren Integration in Arbeitsumgebungen mit Programmen von Microsoft profitieren könnten.

Ich bin zwar ein wenig skeptisch, was das neue Windows-Konzept in Bezug auf die Arbeit am PC angeht. Wenn es sich zu wenig nach Windows anfühlt, dürfte das viele Nutzer verschrecken – selbst wenn der bekannte Desktop als App noch vorhanden ist. Dafür könnte Microsoft aber umgekehrt durch „mehr PC-Feeling“ (und die entsprechenden vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten) bei denen punkten, die mit ihrem Tablet wie mit einem Notebook arbeiten wollen.

Will man das denn? Ja, sage ich, denn dann kann ein Tablet (zusammen mit Zubehör wie einer externen Tastatur und einer Maus) das Notebook ersetzen – das schon seinerseits bei sehr vielen Menschen bereits den großen PC auf/neben dem Schreibtisch als Hauptgerät ersetzt hat. Für Windows 8 auf Tablets spricht übrigens auch, dass man dann für PC und Tablet nicht zwei Betriebssysteme beherrschen müsste.

Was meint Ihr, ist ein Tablet nicht doch eher ein Notebook als ein großes Smartphone?

Ähnliche Beiträge:

Tags : , , , ,

0 Comments For This Post

3 Trackbacks For This Post

  1. Zeitungen: Tablet-Besitzer wollen Kombi aus App und Printausgabe | TechBanger.de says:

    […] überraschende) Nachricht ist: Zeitungs-Apps sind ganz besonders beliebt, unter den Besitzern eines iPads werden sie von 52 Prozent täglich oder nahezu täglich verwendet. Von “zukünftigen […]

  2. Warum es fast egal ist, wie hoch der Verlust pro verkauftem Amazon Kindle Fire ist | TechBanger.de says:

    […] Amazon der breiten Masse den Einstieg in die regelmäßige Nutzung der digitalen Medienwelt. Apple sorgte in dieser Beziehung für einen Schub bei den Early Adopters und Gutverdienern, doch Amazon […]

  3. Tablet-Verkäufe in Deutschland mit Plus von 162 Prozent | TechBanger.de says:

    […] immer breitere Nutzergruppen”, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Im diesjährigen Weihnachtsgeschäft sind die Geräte extrem gefragt. Das belegt nicht nur eine BITKOM-Umfrage, über die wir neulich […]