Tablet-Markt: Riesen-Smartphones bremsen Verbreitung handlicher Tablets

Geschrieben von am 04. Dezember 2013 in Kategorie Web 2.0

Marktforscher der International Data Corporation (IDC) senken zum wiederholten Male ihr Absatzprognose für Tablet-Computer. Insbesondere die Beliebtheit von Smartphones mit sehr großen Displays schwächt die Nachfrage im Tablet-Markt. Das verbleibende Plus ist immer noch beeindruckend.

Die Analysten bei IDC rechnen für 2013 nur noch mit einem Plus von 53,5 Prozent im globalen Markt für Tablet-Rechner. Zuletzt wurde von 227,4 Millionen Millionen neuen Geräten ausgegangen, in der neuesten Prognose nur noch von 221,3 Millionen. Für 2014 erwarten die Fachleute bei den Stückzahlen ein Plus von 22,2 Prozent und somit 270,5 Millionen von den Herstellern ausgelieferte Tablets. Bis 2017 erhöht sich das Volumen IDC zufolge auf 386,3 Millionen Geräte, doch die jährliche Wachstumsrate flacht demzufolge auf Werte im einstelligen Prozentbereich ab.

Phablet contra Tablet

Wesentlicher Grund für die nach unten korrigierten Prognosen ist der Trend zu großformatigen Smartphones, die in den letzten 24 Monaten auf Kosten kleiner Tablets zugelegt haben. Es leuchtet ein, dass Besitzer eines 6-Zoll-Smartphones dreimal nachdenken, bevor sie sich ein 7-Zoll-Tablet zulegen. Nicht umsonst werden die Riesen-Smartphones auch Phablets genannt, sie liegen von ihren Abmessungen her zwischen den Modellen, die sich der einen oder anderen Gerätekategorie eindeutig zuordnen lassen. Der Zusatznutzen eines 7-Zoll-Tablets hält sich für Besitzer von 6-Zoll-Smartphones arg in Grenzen.

Der Verkaufsstart des besonders leichten und sehr dünnen iPad Air kann für eine erneute Marktveränderung sorgen, meinen die Analysten von IDC. Möglicherweise liegen 10-Zoll-Tablets also demnächst wieder im Trend. Gewinner dieser Entwicklung wäre höchstwahrscheinlich Microsoft, denn Windows als Tablet-Betriebssystem profitiert von größeren Displays. Das wird aber nicht zuletzt von der Verfügbarkeit preiswerter 2-in-1-Tablets abhängen, die vor Weihnachten vermutlich noch nicht in großen Stückzahlen auf den Markt kommen.

Aufsteiger Microsoft

Derzeit liegt Microsoft weit abgeschlagen hinter Google und Apple, aber das Plus bei den Betriebssystemanteilen kann sich sehen lassen. 2012 befand sich auf nur 0,9 Prozent der weltweit ausgelieferten Tablet-Computer ein Windows-Betriebssystem, dieses Jahr der Prognose zufolge auf 3,4 Prozent aller neuen Tablets. Für das Jahr 2014 gehen die Analysten von einem Marktanteil für Microsoft von 10,2 Prozent aus.

iOS von Apple war voriges Jahr auf 45,6 Prozent aller neuen Tablets installiert, dieses Jahr sinkt der Marktanteil den Berechnungen nach auf 35,0 Prozent, und im Jahr 2017 soll bei einem Marktanteil von bloß noch 30,6 Prozent auf weniger als jedem dritten neuen Tablet iOS laufen. Der Marktanteil von Android OS dagegen soll von 52,0 Prozent auf 60,8 Prozent wachsen, aber für 2017 sehen die Experten das Betriebssystem nur noch bei 58,8 Prozent.

Was ist mit den anderen Betriebssystemen?

Alle anderen Tablet-Betriebssysteme erreichten 2012 einen Marktanteil von 1,4 Prozent, für dieses Jahr geht man bei IDC von nur noch 0,8 Prozent und für 2017 sogar nur noch von einem Anteil von 0,4 Prozent aus. Ich glaube, dass es diesbezüglich Überraschungen geben wird.

Sollte Samsung beispielsweise mit Entschlossenheit Tizen OS unterstützen, könnte es meiner Einschätzung nach schnell zu einer starken Nummer drei aufsteigen. Ein erstes Smartphone wurde für 2014 inzwischen angekündigt. Außerdem sollte man Amazon nicht unterschätzen, dessen Kindle Fire Tablets mit einer modifizierten Android-Version laufen. Die Priorität liegt bei Amazon zwar darauf, gute Bedingungen für den Verkauf digitaler Inhalte zu schaffen, aber falls sich das Unternehmen für ein anderes Betriebssystem entscheiden sollte, würde das die Marktanteile erheblich beeinflussen.

Setzt Ihr auf eine Kombination aus Smartphone und Tablet, oder reicht Euch eines dieser mobilen Endgeräte?

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  1. Ende des Tablet-Booms? Stimmt nicht! | TechBanger.de says:

    […] wer ein Phablet besitzt, kann mit einem kleinformatigen Tablet kaum mehr anfangen als mit seinem Riesen-Smartphone. […]