Starker Anstieg bei Social Media und Instant Messaging

Geschrieben von am 01. Juni 2020 in Kategorie Social Networks

In den letzten Wochen hatten viele Menschen die meiste Zeit zu Hause verbracht. Da war das Leben nicht spannend genug, um es auf Social-Media-Plattformen zu teilen – könnte man denken. Tatsächlich haben die Menschen in Deutschland Soziale Medien sehr viel stärker als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie genutzt, zeigt eine aktuelle Bitkom-Erhebung.

75 Prozent der Onliner haben Soziale Netzwerke intensiver als vorher genutzt. Trotz Unterschieden im Detail gilt dies für alle Altersgruppen: 86 Prozent der 16- bis 29-jähriger User, 82 Prozent der User zwischen 30 und 49 Jahren sowie 74 Prozent in der Gruppe der 50- bis 64-jährigen Onliner haben ihre Social-Media-Nutzung in der Krise intensiviert. Bei den Internetnutzern ab 65 Jahren trifft das immerhin auf 32 Prozent zu.

62 Prozent aller deutschen Internetuser haben in den Sozialen Medien mehr Beiträge zum aktuellen Geschehen konsumiert, 32 Prozent haben mehr eigene Storys gepostet, 31 Prozent vermehrt die Beiträge anderer Nutzer kommentiert, 28 Prozent haben mehr Beiträge/Artikel zum aktuellen Geschehen geteilt und 18 Prozent haben häufiger Beiträge mit eigenen Inhalten gepostet.

Von Social Distancing zu Social Media

„In Zeiten weitreichender Kontaktbeschränkungen helfen soziale Medien dabei, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben, das öffentliche Geschehen zu verfolgen und Unterhaltung und Zerstreuung zu finden. Social Distancing wird mit Social Media erträglicher“, deutet Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder die Daten.

Nicht überraschend ist ein Anstieg bei der Nutzung von Messenger-Diensten seit sich die Menschen nicht mehr im gewohnten Umfang persönlich treffen konnten. 82 Prozent der Onliner in Deutschland haben stärker über Instant Messenger kommuniziert. 63 schrieben häufiger Nachrichten, 48 Prozent verwendeten Videochat-Funktionen häufiger. Mit 24 Prozent rund jeder vierte Internetuser teilte über Messenger öfter Beiträge/Artikel zum aktuellen Geschehen mit seinen Kontakten.

Leichter mit Technik und Services von heute

Was denkt Ihr: Wie hätte sich dieses stärkere Bedürfnis nach Information und Kommunikation in der Krise wohl ausgewirkt, wenn die Pandemie nicht dieses Jahr, sondern im Jahr 2000 ausgebrochen wäre? Informationsangebote im Netz gab es damals schon reichlich, wenngleich die Zahl der Onliner sehr viel geringer war. Social Media im heutigen Sinne gab es noch nicht, Instant Messaging war nur für einen gewissen Teil der jungen Leute relevant.

Möglicherweise hätten die Internetnutzer für ihre Freunde, Bekannten und Verwandten ohne Zugang zum Internet massenweise Artikel über das aktuelle Geschehen ausgedruckt, bis ihre Drucker defekt gewesen wären. Die ganze Branche hätte profitiert – von den Herstellern der Druckertinte über die Hardware-Produzenten bis hin zu den Serviceunternehmen, die defekte Drucker reparieren. Druckertechniker hätten sich vor Aufträgen nicht retten können. Auch 2020 gibt es Gewinner und Verlierer.

Wie wichtig funktionierende Technik ist – auch im Homeoffice – hat sich in den letzten Wochen und Monaten gezeigt. Große Unternehmen haben ggf. eigene Servicetechniker, die defekte Hardware im Homeoffice ihrer Angestellten in Ordnung bringen können. Handwerker, Familienbetriebe und kleine Dienstleister anderseits haben meist keine eigenen Techniker für sofortige Reparaturen. Glück hatte, wer für den Fall eines Gerätedefekts vorgesorgt hatte und nun den Vor-Ort-Service seines bereits ausgewählten Dienstleisters in Anspruch nehmen konnte.

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  1. Digitalisierung wird von Senioren wegen Corona-Krise positiver gesehen | TechBanger.de says:

    […] der Beschränkungen im Frühling hauptsächlich über das Internet (zum Beispiel mittels E-Mail, Instant Messaging, Videochat) Kontakt zu ihren Verwandten, Freunden und Bekannten Kontakt […]