2012 werden in Deutschland rund 16 Millionen Smartphones verkauft

Geschrieben von am 18. Februar 2012 in Kategorie Web 2.0

Mehr als jedes zweite neue Mobiltelefon ist 2012 ein Smartphone, prognostiziert der BITKOM für Deutschland. Das Absatzplus soll 35 Prozent betragen. Das zwingt die Netzbetreiber zu umfangreichen Investitionen, denn der Datenverkehr schwillt schnell an.

Smartphones sind im Massenmarkt angekommen. Dieses Jahr kaufen die Deutschen schon mehr Smartphones als „normale“ Handys, nimmt man beim BITKOM an. Auf Grundlage aktueller Daten des internationalen Marktforschungsinstituts EITO rechnet der Hightech-Verband mit 15,9 Millionen Geräten in 2012 (plus 35 Prozent). Die Umsätze steigen um 23 Prozent auf 5 Milliarden Euro.

Smartphone-Anteil in 2012 bei 55 Prozent

Für den Gesamtmarkt in Deutschland gehen die Experten vom Verkauf von 28,9 Millionen Mobiltelefonen (plus 5,5 Prozent) aus. 55 Prozent der mobilen Telefone sind dem Bereich Smartphones zuzurechnen, ihr Anteil an den Umsätzen beläuft sich der Prognose nach auf 76 Prozent. Dass ist kein Wunder, denn ein Premium-Smartphone und selbst ein Mittelklasse-Smartphone kostet viel mehr als ein gewöhnliches Handy, aber ein einfaches Gerät reicht den meisten Mobilfunkkunden heute nicht mehr aus. Allerdings sind Einsteiger-Smartphones zu Preisen ab 100 Euro erhältlich. Obwohl man bei einem solch günstigen Kauf einige Kompromisse eingehen muss, kann man mit einem solchen Telefon doch sehr viel mehr machen als mit einem klassischen Handy.

„Smartphones leiten eine Zeitwende im Mobilfunkmarkt ein“, sagte BITKOM-Präsidiumsmitglied Friedrich Joussen im Vorfeld des Mobile World Congress bei Vorstellung der Zahlen in Berlin. „Das mobile Internet wird die Sprachtelefonie schon bald als wichtigste Mobilfunkanwendung ablösen.“ Dadurch steigen die Datenmengen in den Mobilfunknetzen extrem an, was in einigen Regionen längst zu Engpässen und Verärgerungen bei den Kunden führt.

Media-Tablets sorgen für zusätzlichen Datenverkehr

Zusätzlich belastet werden die Funknetze durch die wachsende Zahl von Tablet-Computern. „Tablet Computer sind in der Regel mit einem mobilen Internetzugang ausgestattet und können so per UMTS oder LTE an fast jedem Ort in Deutschland ins Netz gehen“, erklärte Joussen. 2,7 Millionen Tablets (plus 29 Prozent) werden nach BITKOM-Berechnungen dieses Jahr in Deutschland verkauft. „Die zunehmende Verbreitung von Smartphones und Tablet Computern sorgt für einen enormen Anstieg der in Mobilfunknetzen übertragenen Datenmengen“, so Joussen.

Im letzten Jahr wurde die 100-Millionen-Gigabyte-Marke beim mobilen Traffic geknackt. Das Datenvolumen stieg Jahr um 65 Prozent auf 108 Millionen Gigabyte. Dieses Jahr werden es den Berechnungen nach 170 Millionen Gigabyte sein (plus 57 Prozent). Für die Umsätze mit mobilen Datendiensten wird von einem Plus in Höhe von 10 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro ausgegangen.

Große Investitionen in die Netzinfrastruktur erforderlich

Um mit den Anforderungen der Kunden mithalten zu können, müssen die Netzbetreiber 8 bis 10 Milliarden Euro in ihre Infrastruktur investieren.  „Der bundesweite Ausbau der neuen Mobilfunktechnik LTE läuft auf Hochtouren“, stellte Joussen fest. Es gelte dabei die Vorgaben der Bundesnetzagentur zu erfüllen, damit Versorgungslücken in der Internet-Breitbandversorgung („weiße Flecken“) geschlossen werden können. Das ist nach BITKOM-Angaben in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein schon geschehen. „Es gibt bisher keine Mobilfunktechnik, die schneller ausgerollt worden ist als LTE“, stellte Joussen fest. „Dank LTE steht der Mobilfunkindustrie eine neue Wachstumsphase bevor.“

LTE in der Fläche bereitzustellen gehört zu den Auflagen für die Lizenzinhaber: Erst wenn ein Mobilnetzbetreiber die in ländlichen Gegenden bestehenden Lücken in einem Bundesland geschlossen hat, darf er in diesem die lukrativeren Ballungszentren für den LTE-Standard erschließen. In sechs weiteren Bundesländern bestehen noch Lücken, an deren Schließung gearbeitet wird. Für die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen gibt es eine solche Regel aus naheliegenden Gründen nicht.

Zunächst ist LTE vor allem als DSL-Alternative bei mangelnder Breitbandversorgung im Festnetz wichtig. Schon im nächsten Monat möchte Vodafone allerdings das erste LTE-fähige Mobiltelefone in den Handel bringen. Es handelt sich um das HTC Velocity 4G, das zunächst jedoch nur in den Vodafone-Filialen in der Stadt Düsseldorf erhältlich sein wird.

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