Soziale Netzwerke von mobilen Onlinern stark genutzt

Geschrieben von am 19. Februar 2011 in Kategorie Web 2.0

Von den mobilen Internetnutzern in Deutschland laden sich mehr als ein Drittel mindestens wöchentlich eine neue App herunter. Soziale Netzwerke werden von ihnen unterwegs von 41 Prozent aufgesucht.

Es ist noch nicht lange her, dass im Zusammenhang mit dem Internetzugriff vom Handy aus regelmäßig von zu hohen Preisen die Rede war. Inzwischen sind Datenflatrates für weniger als 10 Euro im Monat zu bekommen. Preissensibel sind die Verbraucher immer noch, weshalb abzuwarten bleibt, wie schnell sich datenintensive Anwendungen (vor allem aus dem Bereich Video) durchsetzen können. Die Zahlungsbereitschaft für Highspeed-Internet hält sich gerade in Deutschland in Grenzen, wie aus dem Deloitte-Report zum internationalen Nutzungsverhalten von Mobilfunkkunden deutlich wird.

Nicht mehr nur bei technikbegeisterten jungen Nutzern beliebt
Apps und Soziale Netzwerke sind bei den mobilen Internetnutzern in Deutschland allerdings sehr beliebt: „Social Networking sowie die Verwendung von Apps haben sich bei den deutschen Mobilfunkkunden etabliert und werden nicht mehr nur von einer kleinen technikbegeisterten Gruppe junger Nutzer angenommen. Es gibt sogar noch Luft nach oben, wie der Vergleich mit unseren Nachbarn zeigt“, kommentiert Dr. Andreas Gentner, Partner und EMEA Leader TMT bei Deloitte.

Mit 35 Prozent mehr als jeder Dritte aus der Gruppe der mobilen Internetnutzer besorgt sich mindestens einmal pro Woche eine neue App. In Frankreich sind es sogar 40 Prozent. Soziale Netzwerke besuchen 41 Prozent der Mobilnutzer regelmäßig. Das ist ein erstaunlich hoher Wert, der nebenbei zeigt, wie stark viele Menschen Social Networks bereits in ihren Alltag integriert haben. Wie der Vergleich mit Großbritannien mit einem Wert von 61 Prozent offenbart, gibt es hierzulande noch viel Luft nach oben.

SMS bleibt sehr wichtig
Die Kommunikation über Soziale Netzwerke ist zwar vielen Menschen sehr wichtig, doch ist nicht damit zu rechnen, dass dadurch die SMS verdrängt wird. Die SMS ist dabei nicht etwa das Medium der älteren oder in technischer Hinsicht wenig aufgeschlossenen Mobilfunkkunden, sondern wird besonders von jungen Menschen geschätzt. Der Deloitte-Report nennt in diesem Zusammenhang Daten aus Großbritannien, wo zehn Prozent aller Nutzer mindestens eine SMS pro Stunde verschicken. Unter Smartphone-Besitzer sind nicht etwa weniger eifrige SMS-Schreiber, sondern kommunizieren trotz Alternativen wie E-Mail und Social Networks intensiver per Kurznachricht. 84 Prozent von ihnen nutzen die SMS-Funktion täglich. Unter den 18- bis 24-Jährigen verschickt jeder dritte mindestens eine SMS pro Stunde.

Verhaltene Zahlungsbereitschaft für Highspeed-Internet
Der Datenverkehr in den Mobilfunknetzen wächst sehr schnell, wobei vor allem Videos für ein hohes Traffic-Volumen sorgen. Damit steigt auch der Bedarf an schnelleren Internetverbindungen. Dennoch: Wenn man bedenkt, dass selbst die meisten DSL-Kunden hierzulande mit Bandbreiten von deutlich unter 10 MBit/s auskommen müssen, scheinen Fragen zur Zahlungsbereitschaft für mobiles Highspeed-Internet mit 100 MBit/s über das Ziel hinauszuschießen. „Deutsche Mobilfunkkunden schätzen den Wert einer mobilen High-Speed-Verbindung, allerdings kennt die Zahlungsbereitschaft Grenzen: Für eine 100-Mbit/s-Verbindung scheint ein Preis von maximal 41 Euro akzeptabel – lediglich die Norweger und Japaner sind noch sparsamer“, schreibt Deloitte. Die verhaltene Zahlungsbereitschaft für Highspeed-Internet ist allerdings kein deutsches Phänomen: Mit ihrem Limit von 45 Euro liegen die Franzosen schon an der Spitze.

Der Fernseher soll ans Netz
Vergleichsweise zurückhaltend sind die Deutschen im Bereich „Connected Consumer Electronics“, wo Desktop-Rechner und Notebooks im Mittelpunkt stehen, berichtet Deloitte. Die Vernetzungsmöglichkeiten sind für Verbraucher relativ unwichtig, bis auf eine Ausnahme, beim Fernseher! „Hier wollen 29 Prozent der Befragten bei einer Neuanschaffung auf die Online-Anbindung ihres Fernsehgerätes achten – TV bleibt also auch das dominante Medium der digitalen Welt“, stellen die Experten fest. Letzteres wundert mich gar nicht. Deshalb ich auch skeptisch, was die Nutzung von Media-Tablets auf der Couch angeht. Wozu einen kleinen Bildschirm in der Hand halten, wenn vor der Couch der große Bildschirm steht?

Nutzt Ihr Soziale Netzwerke vom Mobiltelefon aus?

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