Jeder Achte plant Kauf einer Digitalkamera

Geschrieben von am 18. September 2010 in Kategorie Web 2.0

Digitale Fotoapparate verkaufen sich in Deutschland trotz zunehmender Konkurrenz durch in Mobiltelefone integrierte Kameras sehr gut. Da jeder Achte hierzulande den Kauf einer Digitalkamera plant, wird für 2010 mit 8,3 Millionen verkauften Geräten und 1,7 Milliarden Euro Umsatz gerechnet.

Nachdem sich digitale Kameras schon seit einer Weile sehr gut verkaufen und eine Handykamera selbst bei Einsteigerhandys zum Standard gehört, überraschen die Zahlen aus einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung im Auftrag des European Information Technology Observatory (EITO) schon etwas. Wie der BITKOM diese Woche meldet, wird die Zahl der in Deutschland verkauften Digitalkameras für 2010 auf 8,3 Millionen Geräte geschätzt, was einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro entspricht.

Jeder achte Verbraucher plant derzeit den Kauf eines digitalen Fotoapparats, schreibt der BITKOM mit Blick auf eine von ihm beauftragte Forsa-Umfrage. Von einer Marktsättigung kann also noch keine Rede sein, auch wenn die Zahl der verkauften Digitalkameras dieses Jahr voraussichtlich um 2,8 Prozent zurückgeht. Schmackhaft gemacht wird den Konsumenten der Kauf einer digitalen Kamera unter anderem durch sinkende Preise. Im Jahr 2006 lag der Durchschnittspreis bei 253 Euro, 2010 sind es nur noch 200 Euro. Der Verband geht von einem sich weiter verbessernden Preis-Leistungs-Verhältnis aus.

Die Kamerahersteller erwarten in nächster Zeit eine starke Nachfrage nach spiegellosen Systemkameras, die die Vorteile von Kompaktkameras und Spiegelreflexkameras vereinen. Für diese spiegellosen Systemkameras sind preiswerte Wechselobjektive erhältlich, aber die Geräte sind nicht so groß wie digitale Spiegelreflexkameras, sondern klein und zudem leicht zu bedienen.

Das erscheint sinnvoll, denn digitale Kompaktkameras sind nicht zuletzt wegen ihrer geringen Größe und ihres geringen Gewichts so beliebt. Eine kleine handliche Digitalkamera, die in der Jackentasche kaum auffällt, eignet sich gut, um sie immer dabei zu haben. Eine Spiegelreflexkamera ist dagegen unhandlich groß und schwer. Dennoch sind digitale Spiegelreflexkameras derzeit sehr gefragt, was viel mit der Preisentwicklung zu tun hat. Schon im Bereich unter 500 Euro gibt es eine große Auswahl an digitalen Spiegelreflexkameras, die zu diesem Preis sogar schon ein Objektiv mitbringen.

Man darf außerdem gespannt sein, wie schnell 3D-Kameras sich im Markt durchsetzen werden. Das Interesse am Thema 3D ist derzeit außerordentlich groß, wird im Bereich Fernseher und Blu-ray-Player aber durch einen Mangel an 3D-Inhalten gebremst. Es gibt einfach noch nicht genug professionelle Inhalte, als dass sich Medienkonsum in 3D in nächster Zeit durchsetzen könnte. Das muss aber niemanden daran hindern, selbst in 3D zu fotografieren oder zu filmen. Erste erschwingliche 3D-Kameras sind bereits auf dem Markt. Um die selbst aufgenommenen Inhalte anzusehen, benötigt man allerdings schon einen 3D-fähigen Bildschirm. Das 3D-fähige Kamera-Display wird einem dann nicht reichen.

Beim BITKOM rechnet man für die nächsten Jahre mit Substitutionseffekten: Die Konkurrenz für Digitalkameras durch Handykameras wird immer stärker. Besonders High-End-Smartphones besitzen bereits integrierte Kameras mit guter Bildqualität; die Auflösung erreicht zum Teil bereits 12 Megapixel. Ich bezweifle allerdings, dass sich die Kamerahersteller für die unmittelbare Zukunft große Sorgen machen müssen. Selbst billige Kompaktkameras haben Handykameras zumindest einen optischen Zoom voraus. Zudem steht dem intensiven Fotografieren mit dem Smartphone die schwache Akkuleistung entgegen. Der vielseitigen Verwendbarkeit von Smartphones sind deren Akkus bisher nicht wirklich gewachsen.

Auf lange Sicht werden einfache Schnappschusskameras wohl weitgehend durch die in andere mobile Endgeräte (nicht allein in Mobiltelefone) integrierte Kameras verdrängt werden. Doch im mittleren wie im oberen Leistungsbereich haben Digitalkameras viel mehr zu bieten. Rein mengenmäßig werden die mit Handykameras aufgenommenen Fotos und Videos dagegen ganz klar dominieren, weil Handys und Smartphones schlicht immer greifbar sind.

Gehört Ihr zu den 13 Prozent derjenigen, die den Kauf einer Digitalkamera planen? Worauf kommt es Euch dabei an?

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  1. PCs und TV-Geräte sind weiterhin sehr gefragt | TechBanger.de says:

    […] in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. Man darf gespannt sein, ob das Interesse an digitalen Fotoapparaten (bis zu einer gewissen Preisklasse) selbst dann noch anhält, falls sich Handykameras mit optischem […]