Kleine Kameras kaum mehr gefragt – Smartphones ermöglichen professionelle Fotos

Geschrieben von am 24. September 2018 in Kategorie Web 2.0

Als die ersten Handys mit eingebauter Kamera auf den Markt kamen, war ich sicher, dass ich mir so ein Gerät nicht zulegen würde. Heute ist mir bewusst, wie richtig meine damalige Ablehnung war. So ein Kamera-Handy konnte ich wirklich nicht gebrauchen!

Ich erwähne das, weil der Bitkom im Vorfeld der Foto-Messe Photokina eine Marktprognose veröffentlicht hat, laut der das Segment der digitalen Fotoapparate dieses Jahr erneut einen deutlichen Rückgang erlebt. 2018 werden demzufolge in Deutschland 8 Prozent weniger Digitalkameras als 2017 verkauft, obwohl der Durchschnittspreis der Geräte um 20 Euro auf 464 Euro steigt.

Hochwertige Fotoapparate weiterhin gefragt

Das ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch: Es sind in erster Linie die kleinen Kompaktkameras, die immer wieder Freunde finden. Der Grund: Die Kameratechnik in Mobiltelefonen ist inzwischen zu gut: „Viele aktuelle Smartphones besitzen mittlerweile Kameratechnik, die vor Jahren nur in Profiequipment verfügbar war. Dazu kommt, dass man das Smartphone meistens sowieso in der Hosentasche dabei hat“, erklärt Bitkom-Geschäftsleiter Christian Kulick.

Lange Zeit waren die Fotokameras in mobilen Telefonen indes so schlecht, dass deren praktischer Nutzen ausgesprochen beschränkt war. Irgendwann gehörten Kameras zur Standardausstattung, aber beim Blick auf zehn Jahre alte Aufnahmen bereue ich, dass ich mich hab verleiten lassen – und die betreffenden Bilder mit dem Telefon anstatt mit dem Fotoapparat aufgenommen habe. Wirklich zufrieden mit der Bildqualität bin ich erst seit ein paar Jahren. Zufriedenheit ist indes was ganz anderes als Begeisterung.

Professionelle Fotos mit dem Smartphone – nicht immer

Da bin ich nicht allein, denn laut Bitkom wird jeder vierte Smartphone-Verwender beim Kauf seines nächsten Telefons auf eine bessere Kamera achten. Für Schnappschüsse zwischendurch, bei denen es wichtig ist, eine Kamera jederzeit bzw. überall griffbereit zu haben, liefern Smartphone-Kameras längst gute Qualität. Für die Urlaubserinnerungen (70 Prozent der Sommerurlauber wollten dieses Jahr überwiegend mit dem Smartphone Bilder machen) oder generell richtig gute Bilder reicht es dagegen nicht immer.

„Gerade auf Reisen hat sich das Smartphone als praktischer Begleiter für Fotos und Videos etabliert“, so Kulick. Eine Kamera im Smartphone sorgt im Urlaub für weniger Gepäck, nicht nur bei An- und Abreise, sondern Tag für Tag.

Was meint Ihr, werden kleine Kompaktkameras bald ganz verdrängt oder gibt es Käufergruppen, für die das Smartphone keine ausreichende Alternative darstellt?

Ähnliche Beiträge:

Tags : , , , ,