Nicht nur im Alltag werden einfache digitale Fotoapparate durch in Smartphones integrierte Kameras verdrängt. Im Urlaub schießt die große Mehrheit der Smartphone-Besitzer ebenfalls mit ihrem Mobiltelefon Bilder. Eine andere Kamera besitzen viele sogar gar nicht mehr.
Dazu, dass viele Menschen lieber zum Smartphone greifen, anstatt mit einer Digitalkamera Fotos aufzunehmen, muss man eigentlich nichts mehr schreiben. Dennoch ist interessant, was das Meinungsforschungsinstitut ARIS im Auftrag des BITKOM zum Thema Urlaubsbilder herausgefunden hat.
Das Fotografieren um Urlaub hat schließlich einen anderen Stellenwert als Schnappschüsse im Alltag. „Extra einen Fotoapparat mitnehmen“, das war im Urlaub früher Standard. Wer dagegen zur Arbeit, in den Biergarten oder zum Einkaufen geht, um nur drei Aktivitäten zu nennen, kann dank eingebauter Kamera heute jederzeit mit seinem Mobiltelefon Bilder aufnehmen. Kurz gesagt: Im Alltag fotografieren die Leute mit ihren Telefonen, weil sie es können – nicht weil sie sich speziell darauf vorbereitet hätten. Diesen Unterschied halte ich für wichtig.
65 Prozent der Smartphone-User fotografieren mit ihrem Mobiltelefon im Urlaub
Die Umfrage jedenfalls hat ergeben, dass fast zwei von drei Smartphone-Besitzern (65 Prozent). „39 Prozent von ihnen haben sogar gar keine andere Kamera mehr“, schreibt der BITKOM in seiner Presseinfo. 51 Prozent der Besitzer klassischer Handys fotografiert damit im Urlaub. Dabei könnte unter anderem eine Rolle spielen, dass Smartphones in der Regel eine bessere Fotoqualität als herkömmliche Handys bieten.
„Smartphones sind als Kameras in den vergangenen Jahren sehr populär geworden“, sagt BITKOM-Experte Michael Schidlack. „Die Möglichkeit Fotos direkt zu bearbeiten und zu verschicken oder in soziale Netzwerke hochzuladen macht sie gerade auf Reisen sehr attraktiv.“ Solche Möglichkeiten bieten grundsätzlich auch Tablets. Immerhin einer von drei Tablet-Usern (34 Prozent) fotografiert damit während des Urlaubs. Die Bedenken, wie das Hantieren mit den recht großen Geräten auf andere Menschen wirken könnte, sind wohl nicht so groß, wie gerne behauptet wird.
Die Befragung zeigte allerdings auch: Wer in eine hochwertige Digitalkamera mit Wechselobjektiv investiert, setzt diese höchstwahrscheinlich im Urlaub ein: 85 Prozent der Besitzer von System- oder Spiegelreflexkameras fotografieren in ihrem Urlaub damit. Bei den Nutzern digitaler Kompaktkameras liegt dieser Wert immerhin bei 76 Prozent.“Ambitionierte Hobby-Fotografen setzen im Urlaub auf leistungsfähige System- und Spiegelreflexkameras, die eine besonders hohe Bildqualität bieten. Auch die klassische digitale Kompaktkamera wird noch von vielen im Urlaub benutzt, bekommt aber zunehmend Konkurrenz durch Smartphones.“
Die Grenzen verschwimmen
Die klare Abgrenzung zwischen Fotoapparat und Mobiltelefon ist allerdings schon Geschichte. Seit vorigem Jahr sind die ersten Digitalkameras auf dem Markt, die mit Smartphone-Betriebssystemen und Apps arbeiten und Bilder via WLAN oder sogar eingebautes UMTS-Modem versenden können. Man könnte diese Geräte durchaus als spezialisierte Smartphones statt als Digitalkameras bezeichnen. Nicht zuletzt sind Smartphones wie das neue Samsung Galaxy S4 Zoom oder schon das Nokia Pure View 808 mit besonderen Kamerafunktionen ausgestattet, die weit über dem Standard hochwertiger Smartphones liegen.
Womit fotografiert Ihr in Eurem Urlaub?