Große Bedeutung des Internets für berufliche Kontakte

Geschrieben von am 31. März 2010 in Kategorie Social Networks

Die Mehrheit der erwerbstätigen Internetnutzer knüpft online neue Kontakte und hat sogar schon neue Kunden über das Netz gewonnen. Das bestätigt eine neue Umfrage. Dabei spielen auch Social Networks eine Rolle. Bei der beruflichen Nutzung muss man wie bei der privaten Nutzung aufpassen, was man über sich oder sein Unternehmen preisgibt.

61 Prozent der erwerbstätigen Netznutzer haben im Internet neue Kontakte für den Beruf geknüpft, 55 Prozent sogar schon neue Kunden gewonnen, geht aus einer neuen Umfrage hervor, bei der die Marktforscher der ARIS Umfrageforschung 1.000 Personen im Auftrag des BITKOM befragt haben. „Für den Aufbau und die Pflege von beruflichen Kontakte ist das Internet inzwischen ein bedeutendes Medium“, kommentierte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer die Zahlen.

Kontaktaufnahme über das Internet bedeutet heute natürlich nicht mehr bloß das Schreiben von E-Mails, sondern auch die Nutzung Sozialer Netzwerke. Neben Netzwerken für Geschäftskontakte wie XING und LinkedIn werden außerdem Social Networks wie MeinVZ und Facebook sowie der Microblogging-Dienst Twitter mit beruflichen Vorzeichen verwendet. Aktuelle Kontaktdaten, die Kommunikation über Unternehmensgrenzen hinweg und die Funktion als Jobbörsen machen die Nutzung attraktiv.

Der BITKOM mahnt in diesem Zusammenhang, einige Dinge bei der beruflichen Nutzung von Sozialen Netzwerken zu beachten. Nicht alles, was von den Websites abgefragt wird, sollte man verraten. So sind Sprachkenntnisse, Lebenslauf und Hobbys zwar in der Regel nur für Mitglieder einsehbar, dennoch ist hier jeweils eine bewusste Entscheidung gefragt, wie viel man von sich preisgeben möchte.

Neben dem „Was“ ist sozusagen das „Wem“ wichtig. Wem gewährt man Zugriff auf bestimmte Informationen? Die meisten Sozialen Netzwerke halten dafür detaillierte Möglichkeiten der Abstufung bereit. Zudem ist zu entscheiden, ob Suchmaschinen die öffentlichen Teile des eigenen Profils erfassen dürfen oder nicht. Um den Schutz der eigenen Daten muss man sich außerdem bei der Nutzung von Apps sorgen.

Es ist keine gute Idee, jede Kontaktanfrage positiv zu beantworten, denn damit verrät man Unbekannten Daten, die man ansonsten nur mit Menschen teilt, denen man vertraut. Man sollte sich überdies bewusst sein, dass vermeintlich private Äußerungen negative Folgen im Job haben können, beispielsweise bei negativen Kommentaren über seinen Arbeitgeber.

Die Ratschläge des BITKOM für die berufliche Nutzung von Communitys unterscheiden sich letztlich nicht von denen, die allenthalben für das Verhalten im Social Web in der Freizeit gegegen werden. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass es am Ende auf das ankommt, was insgesamt im Internet über die eigene Person zu finden ist. Wer auf XING seine Hobbys nicht verrät, aber auf Twitter erzählt, wie anstrengend das Fußballtraining war oder wie sehr er sich auf die nächste Star Trek Convention freut, muss davon ausgehen, dass seine beruflichen Kontakte diese Informationen mit wenig Mühe bekommen werden.

Irgendeine Querverbindung gibt es im Web 2.0 fast immer, das gehört zum Wesen des Web 2.0. Deshalb möchte ich noch einmal Google Boss Eric Schmidt zitieren: „Wenn es etwas gibt, von dem Sie nicht wollen, dass es irgendjemand erfährt, sollten Sie es vielleicht ohnehin nicht tun.“

Wie nutzt Ihr das Social Web beruflich? Seid Ihr dabei besonders vorsichtig oder geht Ihr eher großzügig mit Informationen über Euch um?

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1 Comments For This Post

  1. Hannes Offenbacher says:

    Servus. Hier sollte man der Wahrheit entsprechend schon aufzeigen, dass eine Kontaktbestätigung weder bei XING noch bei Facebook etwas mit Datenaustausch oder Hergabe zu tun hat. Das liegt in den eigenen Händen, wie viel man hier preisgeben möchte. Ich z.B. gebe bei unbekannten Xing Kontakten „nur“ den Kontakt her. Keine Adresse, Email oder Telefonnummer.

    LG aus Wien, Hannes

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  2. Warum Arbeits- und Privatleben im Social Web kaum zu trennen sind | TechBanger.de says:

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