Der Begriff Social Media Star kommt vielen Erwachsenen zwar recht leicht über die Lippen, doch wird er meist als Umschreibung für einen sehr erfolgreichen Content Creator gebraucht. An „echten“ Star-Status wird dabei eher nicht gedacht. Anders dagegen bei Kindern und Jugendlichen: Laut einer aktuellen repräsentativen Erhebung des Bitkom ist der „Lieblingsstar“ für sehr viele Angehörige der Generation Z jemand, der auf einem Sozialen Netzwerk zu Ruhm gelangt ist.
Vor allem YouTube eignet sich dazu, Star-Status zu erlangen: Mit 32 Prozent rund jede dritte Befragte im Alter zwischen 10 und 18 Jahren nennt als Lieblingsstar einen YouTuber. Ein Musiker oder eine Band ist für 27 Prozent die persönliche Nummer eins, ein Sportler für 13 Prozent und ein Schauspieler für lediglich 7 Prozent. Vor zwei Jahren lagen die Musiker noch vorne.
Medienwandel macht neue Stars
Mit Blick auf das Mediennutzungsverhalten der Generation Z sollte es nicht überraschen, wenn sehr junge Menschen sich eher einen YouTuber als einen Sportler oder Musiker als Idol wählen. Wer als Schauspieler nicht gerade die Hauptrolle in einer Daily Soap innehat, sondern für Filme vor der Kamera steht, geht mit seiner „Watchtime“ im Vergleich völlig unter – um hier einen Begriff aus der YouTube-Welt heranzuziehen. Salopp gesagt: Ein Filmschauspieler ist einfach zu selten da, um relevant genug zu sein.
Was ich sage, mag bei manchem akuten Kulturpessimismus auslösen, aber regelmäßige, hochdosierte Präsenz ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, der sich in Social Media wie nie zuvor ausspielen lässt. „Der Medienkonsum hat sich gerade bei jungen Nutzern stark verändert und ins Internet verlagert. Erste Anlaufstelle sind Portale wie YouTube oder Video-Apps wie TikTok, Instagram und Snapchat“, sagt Bitkom-Expertin Marie Anne Nietan. In einer früheren Bitkom-Erhebung wurde ermittelt, dass in Deutschland schon 40 Prozent der 6- 7-Jährigen zumindest gelegentlich das Internet verwenden. Bei den 8- bis 9-Jährigen sind es 71 Prozent, bei den 10- und 11-Jährigen 85 Prozent. In der Altersgruppe ab 12 Jahren sind nur 3 Prozent nicht online.
Am liebsten Videos gucken
„Videos schauen ist für Jugendliche mit Abstand die beliebteste Beschäftigung im Internet“, so Nietan. „Wer die Themen der Generation Z über Bewegtbilder dauerhaft gut bedient, bekommt hohe Aufmerksamkeit. Mit Lifestyle-Tipps, Let’s Play-Videos und sogenannten Pranks haben YouTuber mitunter Millionen an Fans gewonnen.“
Keine andere Plattform kann hier mit YouTube mithalten. Immerhin 3 Prozent haben einen Instagrammer als Lieblingsstar. Hier sollte man allerdings beachten, dass Social Media Stars meist auf mehreren Plattformen aktiv sind. Da YouTube in besonderem Maße die Möglichkeit bietet, eine Bindung zum Publikum aufzubauen, dürfte so mancher auf beiden Plattformen erfolgreicher Content Creator dadurch in die Kategorie YouTube-Star fallen.
Welchen Stellenwert haben Content Creators in Sozialen Medien für Euch?