Tesla Motors: Mit Laptop-Akkus zum erfolgreichen Autohersteller

Geschrieben von am 04. April 2016 in Kategorie Allgemein

In der Autowelt gelingt es Tesla Motors bereits seit Jahren, immer wieder für Schlagzeilen zu sorgen. Gleich mit seinem ersten Automobil, dem „Tesla Roadster“ gelang dem Unternehmen der Durchbruch. Das sportliche Elektroauto kam hervorragend an, obwohl es zu einem stattlichen Preis verkauft wurde und die eigentliche Kompetenz des Unternehmens darin lag, Laptop-Akkus clever zu größeren Akkuzellen zu verbinden.

Die großen Autohersteller nahmen Tesla nicht wirklich ernst. Zwar beteiligte sich einst Daimler am kalifornischen Unternehmen, allerdings war das Investment überschaubar und zudem wollte man wohl Zugriff auf die Akkutechnologie erlangen. Die Beteiligung wurde später wieder abgestoßen – womöglich aufgrund der Vermutung, Tesla könne sich am Markt nicht behaupten.

Vorbestellungen für Model 3 gehen durch die Decke

In der vergangenen Woche gelang dem Unternehmen jedoch ein Geniestreich. Potentiellen Käufern wurde die Möglichkeit eingeräumt, sich das kommende „Model 3“ zu reservieren. Mit diesem Auto möchte Tesla erstmalig ein Modell in der Mittelklasse anbieten und somit das obere Preissegment verlassen. Dass es zu einem richtigen Ansturm kam, hätte wohl kaum jemand gedacht. Schon in den frühen Morgenstunden bildeten sich vor zahlreichen Tesla Niederlassungen lange Wareschlangen. Zumal die Vorbestellungen, in deren Rahmen es 1.000 USD Zahlung zu leisten gilt, nicht abrissen.

Seit letztem Freitag sind bei Tesla mehr als 275.000 Vorbestellungen eingegangen. Mit einer solch enorm hohen Nachfrage hatte der Autohersteller gar nicht gerechnet. Elon Musk meldete sich inzwischen zu Wort und gab an, dass das Unternehmen nun seine Produktionsstrategie überdenken und entsprechend umplanen müsse.

Elektroautos verlassen die Nische

Diese Entwicklung ist verblüffend, denn wie es scheint, hat Tesla mit seinem Model 3 den Puls der Zeit getroffen. Immerhin geht es hier um Elektrofahrzeuge – und die haben bei zahlreichen Menschen immer noch einen schlechten Ruf. Umfragen zeigen, dass gerade in Deutschland die Skepsis ungemein groß ist, insbesondere im Hinblick auf die limitierte Reichweite. Doch in Nordamerika – wo Kraftfahrer im Vergleich oft weitere Distanzen zurücklegen – ist dies anders. Dort ist die Begeisterung für den Elektroantrieb wesentlich stärker ausgeprägt.

Schon etliche Automobilexperten haben Tesla totgesagt, doch nun könnte alles ganz anders kommen. Es sieht immer mehr danach aus, als ob sich die Autobauer aus Kalifornien fest am Markt etablieren und zugleich ihren Marktanteil fortlaufend ausbauen. Zumindest besteht eine reale Chance – solange es gelingt, das Model 3 in entsprechenden Stückzahlen zeitnah zu liefern und außerdem damit den Erwartungen der Kunden gerecht zu werden.

Selbes Konzept bei den Akkus

Übrigens: Beim Akku hält Tesla Motors immer noch am bewährten Konzept fest. Es werden runde Akkuzellen miteinander kombiniert, die zusammen den Fahrzeugakku bilden. In den Anfangszeiten bzw. beim Tesla Roadster waren die unzähligen Akkus überwiegend im Heck untergebracht. Bei den gegenwärtigen Modellen sind sie hingegen in den Boden vom Chassis gewandert. Hierdurch wird der Schwerpunkt optimiert und zudem steht innerhalb des Fahrzeugs mehr Platz zur Verfügung. Die Akkus selbst werden längst eigens für Tesla gefertigt und sind im Hinblick auf ihre Spezifikationen für den Einsatz in Kraftfahrzeugen optimiert.

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