Spam-Aufkommen in Deutschland weiterhin hoch

Geschrieben von am 12. Februar 2016 in Kategorie Allgemein

Spam-Mails klingen für die große Mehrheit der Online-Nutzer nach einem Problem aus vergangenen Tagen. Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass sich ab und an einige ungewünschte Werbemails im Posteingang befinden, doch alles in allem scheint das Spam-Aufkommen überschaubar zu sein. Ob es nun um Postfächer bei großen E-Mail Anbietern oder bei Webhosting Angeboten geht, ist im Grunde zweitrangig. Auf den ersten Blick sieht die Welt in Ordnung aus.

Doch der Schein trügt, denn tatsächlich immer noch intensiv gespammt – zumindest wenn man dem Internetkonzern 1&1 glauben darf. Wie man dort mitteilte, filtern die beiden Töchter GMX und Web.de jeden Tag gewaltige Mengen an E-Mails heraus. Auf die Postfächer der Kunden preschen täglich rund 106 Mio. Spam-Mails ein. Gegenüber dem Vorjahr soll sich damit das Spam-Aufkommen etwa verdoppelt haben.

Spam scheint sich immer noch zu lohnen

1&1 informierte auch darüber, um welche Art von Spam es sich handelt bzw. welche Themen die Spammer angehen. Diesbezüglich scheint sich insgesamt nicht viel geändert zu haben, noch immer wird vor allem versucht, billige Potenzpillen zu verkaufen und auch der Nigeria-Scam ist stark verbreitet. In diesem Zusammenhang dürften sich einige Menschen fragen, wie es sein kann, dass solcher Spam weiterhin versendet wird. Die Antwort ist simpel: Es scheint immer noch Nutzer zu geben, die auf die vermeintlich alten Tricks hereinfallen und sich somit um Geld erleichtern lassen. Als Folge besteht für die Spammer nach wie vor ein Anreiz, ihre Mails zu verbreiten.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Spam-Abwehr derzeit sehr gut funktioniert und nur relativ wenige Mails durchkommen, scheinen die Mail-Anbieter die Situation im Griff zu haben. Doch kommen Mails durch, droht großer Ärger. Denn leider hat der Anteil an Mails, die Malware verbreiten, spürbar zugenommen. Im vergangenen Jahr hat 1&1 pro Tag ca. 6 Mio. Mails dieser Art erkannt und herausgefiltert. Das Aufkommen hat sich jedoch sichtlich erhöht und liegt inzwischen bei etwa 31 Mio. Mails.

Verbreitung von Malware ist im Kommen

Überraschend ist diese Zunahme nicht, denn im Hinblick auf die „Verdienstmöglichkeiten“ ist das Verbreiten von Malware umso reizvoller. Man denke nur an die Programme, die von Kriminellen eingesetzt werden, um Festplatten verschlüsseln und anschließend Gelder zu erpressen. Leider haben derartige Schädlinge derzeit Hochkonjunktur. Gelingt die Verschlüsselung, werden die Opfer oft um hohe Geldbeträge erleichtert – und egal wie viel sie bezahlen, eine Entschlüsselung ihrer Daten ist nicht in Sicht.

Wir möchten der Vollständigkeit halber anmerken, dass die Mitteilung von 1&1 zum Teil auf Kritik stieß. Andere Quellen attestieren global betrachtet einen merklichen Rückgang des Spam-Aufkommens. Vergangenen Sommer teilte Symantec mit, dass der Spam-Anteil knapp unter die 50 Prozent Marke gerutscht sei. Die damals ermittelten 350 Mrd. Spam-Mails seien als wenige zu bewerten, einige Jahre zuvor lag die Anzahl noch um ein Vielfaches höher.

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