Smartphones in Deutschland: größer, besser, teurer

Geschrieben von am 10. August 2015 in Kategorie Web 2.0

Der Smartphone-Boom ist nicht vorbei. Aktuelle Zahlen belegen das weitere Wachstum auf dem deutschen Markt. Die Umsätze steigen sogar schneller als die Gerätezahlen, weil der Trend inzwischen wieder zu teuren Telefonen geht. Bei Tablets dagegen greifen die Verbraucher verstärkt zu preisgünstigen Modellen.

So langsam sollte jeder, der ein Smartphone haben möchte, eines besitzen. Große technische Sprünge macht die Industrie nicht mehr in kurzer Zeit und selbst in der Einsteigerklasse bekommt man für sein Geld inzwischen brauchbare Technik. Müsste die Nachfrage dann nicht sinken, statt zu steigen und müssten die Umsätze nicht auf Talfahrt sein?

Mehr Geld für Smartphones

Das Gegenteil ist der Fall, wie der BITKOM auf Grundlage frischer Untersuchungen des European Information Technology Observatory (EITO) heute berichtet. Der Verband prognostiziert auf Basis der EITO-Daten für Deutschland einen Umsatz von 9,1 Milliarden Euro mit Smartphones für das laufende Jahr. Das wären 7 Prozent mehr als letztes Jahr. Zunächst waren lediglich 8,8 Milliarden Euro erwartet worden, ebenfalls ein erstaunlich guter Wert.

Den Berechnungen zufolge werden bis Ende des Jahres 25,6 Millionen Smartphones in Deutschland verkauft, 5 Prozent mehr als 2014. Die Umsätze sollen also stärker als der Geräteabsatz zulegen. „Wir sehen einen verstärkten Trend hin zu höherwertigen Smartphones mit mehr Speicher und vor allem größeren Displays“, liefert Bitkom-Chefvolkswirt Dr. Axel Pols eine Erklärung für dieses Phänomen. „Das Smartphone hat sich zum Universalgerät entwickelt, mit dem nicht nur telefoniert und Nachrichten verschickt werden, sondern das auch Spielekonsole und E-Book-Reader ist und mit dem Videos geschaut und Musik gehört werden. Für entsprechende Qualität sind die Verbraucher auch bereit zu bezahlen.“

Das ergibt Sinn! Je mehr man mit diesem einen Gerät tun kann bzw. je mehr andere Geräte dadurch ersetzt werden, desto mehr sollte bzw. kann man in den Kauf eines Smartphones investieren.

Tablet-Markt wächst weniger schnell

Der Tablet-Markt wächst nicht so schnell, wenngleich das Plus bei einem erwarteten Absatz von 7,7 Millionen Geräten immerhin 4 Prozent beträgt. Unerfreulich für so manchen Hersteller ist dagegen der Preisverfall bzw. der Trend zum Kauf günstigerer Tablets. Der BITKOM-Prognose zufolge steigen die Umsätze dieses Jahr um lediglich 2 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.

„Auf dem Tablet-Markt werden zunehmend kostengünstigere und auch kleinere Modelle angeboten“, erklärt Pols. Der durchschnittliche Verkaufspreis sank von Jahr zu Jahr auf derzeit bloß noch 270 Euro. „Die Hersteller sorgen mit Software-Updates auch für ältere Geräte dafür, dass sich die Lebenszyklen für Tablets verlängern. Das sorgt für ein geringeres Wachstum des Marktes, ist aber eine gute Nachricht für die Verbraucher“, sagt Pols.

Tablets sind weit verbreitet

Wie beliebt oder wie verbreitet Tablets sind, lässt sich aus diesen Daten also kaum ableiten. Die gfu hat heute aber ebenfalls ein paar Daten veröffentlicht. Demnach verfügen 76 Prozent der deutschen Haushalte über mindestens ein Smartphone und in 44 Prozent der Haushalte ist wenigstens ein Tablet-Computer vorhanden. Smartphones sind also viel weiter verbreitet und werden vermutlich auch intensiver genutzt, aber Tablets dürften bald in jedem zweiten Haushalt zu finden sein.

Beim BITKOM führt man die geringere Nachfrage bei Tablets unter anderem auf die großformatigen Smartphones (Phablets) zurück, die sich gut verkaufen. Zudem teilen sich die Bewohner eines Haushaltes oft ein Tablet. Da die meisten Tablets nur zu Hause genutzt werden, ist das sehr sinnvoll.

Lieber mehr für ein Tablet ausgeben

Mein Rat lautet dann allerdings: Gönnt Euch bei Tablets gut ausgestattete Modelle, die nicht im nächsten Jahr an ihrem Leistungslimit ankommen. Zudem kann es sich lohnen, eine Display-Größe um 10 Zoll zu wählen, vor allem dann, wenn Ihr Smartphones mit großen Displays bevorzugt, dann ist der Unterschied tatsächlich zu merken.

Andererseits ist ein 7-Zoll-Tablet schön handlich, ein 10-Zoll-Tablet dagegen ist selbst zu Hause nicht immer komfortabel nutzbar. In einem Haushalt, in dem Tablets gemeinschaftlich verwendet werden, ist es deshalb die beste Lösung, sich im einen Jahr ein kleines und nächsten oder übernächsten ein großes anzuschaffen. Vorausgesetzt, der jeweilige Hersteller bietet weiterhin Updates an, kann ein Tablet recht lange im Einsatz bleiben.

Zu Hause nutze ich mein Smartphone wenig, weil ich mehrere Tablets zur Verfügung habe. Wie ist das bei Euch?

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  1. Smartphones: Auf die Hülle kommt es an! | TechBanger.de says:

    […] 500 und 1.000 Euro für ein Smartphone mit Metall und Glas auszugeben, um es dann in eine 5-Euro-Hülle zu stecken, ergibt noch weniger […]