Deutschland hat 44 Millionen Smartphone-User

Geschrieben von am 25. März 2015 in Kategorie Web 2.0

Innerhalb eines halben Jahres hat sich die Zahl der Smartphone-Besitzer in Deutschland um 2 Millionen erhöht. 44 Millionen Menschen in Deutschland nutzen ein Smartphone.

Eine deutliche Mehrheit der Bürger in Deutschland verwendet Smartphones. Laut einer im Februar für den BITKOM durchgeführten repräsentativen Umfrage gehören 6 von 10 Bundesbürgern bzw. 63 Prozent der Bevölkerung zu den Smartphone-Usern. Das sind 2 Millionen mehr als ein halbes Jahr zuvor. Eine Marktsättigung ist also noch nicht erreicht.

Weit mehr Wachstumspotenzial gibt es jedoch beim „Ausnutzen“ der vielen Möglichkeiten, die ein Smartphone bietet. Manche Funktionen werden zwar von der ganz großen Mehrheit genutzt: So gaben alle Befragten an, mit ihrem Gerät zu telefonieren und 98 Prozent fotografieren damit, zumindest 93 Prozent nutzen das Internet.

Andere Möglichkeiten werden dagegen von sehr viel weniger Smartphone-Besitzern genutzt. Immerhin 8 von 10 Teilnehmern  bzw. 83 Prozent verwenden ihr Mobiltelefon als Kalender oder/und Terminplaner. Zusätzliche Apps installieren dagegen nur 74 Prozent. Der Wert ist zwar recht hoch, aber wenn jeder vierte Smartphone-Verwender keinerlei zusätzliche Software installiert, ist das kein gutes Zeichen für die Kompetenz der Nutzer. Ich halte es zwar für völlig verkehrt, eine große Zahl installierter Apps als Beleg für Technikkompetenz o. ä. zu werten. Aber: Wer überhaupt keine Apps installiert, verzichtet wohl nur im seltensten Fall bewusst darauf.

Verzichtet fast jeder dritte Smartphone-Besitzer auf SMS?

Überrascht bin ich davon, dass bloß 71 Prozent der Umfrageteilnehmer SMS „versenden oder empfangen“ – in der BITKOM-Presseinfo werden Versand und Empfang zusammengefasst. So stark der Boom bei Instant Messaging Services ist, erreicht man mit den selbst genutzten Messengern normalerweise nicht alle seine relevanten Kontakte. Und selbst wenn doch – ich kann kaum glauben, das man nicht einmal von anderen die eine oder andere klassische Kurzmitteilung erhält. Außerdem werden auch von Maschinen viele SMS verschickt, etwa beim Onlinebanking. Ich bezweifle, dass das auf 29 Prozent der Teilnehmer nicht zutrifft!

70 Prozent der Befragten greifen via Smartphone auf Social-Media-Dienste zu, 68 Prozent hören darüber Musik, 67 Prozent lesen News, 64 spielen auf ihrem Gerät. Von der Möglichkeit, sich vom Smartphone wecken zu lassen, machen lediglich 58 Prozent Gebrauch.

E-Mail lebt!

Die häufig totgesagte E-Mail hat weiterhin große Bedeutung: 55 Prozent der Umfrageteilnehmer lesen oder/und schreiben Mails mittels Smartphone. Ebenfalls 55 Prozent nutzen Karten- und Navigationsfunktionen auf ihrem Telefon. Videos sehen sich 47 Prozent an, E-Books oder E-Paper lesen 23 Prozent.

„Das Smartphone ist zum digitalen Alleskönner im Alltag avanciert und ersetzt dabei eine Vielzahl von Geräten, die zuvor notwendig waren, wie zum Beispiel die Digicam oder den Wecker“, sagt Johannes Weicksel vom BITKOM. „Und das ist erst der Anfang: Künftig wird man auch mit dem Smartphone bezahlen, sich ausweisen oder auf seine Elektronische Gesundheitsakte zugreifen.“

Senioren schöpfen Möglichkeiten nicht annähernd aus

Junge Menschen nutzen die vielfältigen Möglichkeiten weit stärker als alte, doch in der Altersgruppe ab 65 Jahren fotografieren immerhin 83 Prozent mit ihrem Smartphone, 57 Prozent nutzen das Internet und etwa jeder zweite verwendet es für Terminplanung. Allerdings installieren sich lediglich 38 Prozent der Senioren weitere Apps und Social-Media-Dienste nutzen vom Smartphone nur 31 Prozent.

„Der Trend zu größeren Bildschirmen und die steigende Bedienungsfreundlichkeit trägt sicher dazu bei, dass Smartphones auch von älteren Menschen gerne verwendet werden“, so Weicksel. In diesem Zusammenhang sollte man allerdings nicht vergessen, dass Smartphones bei Senioren nicht so weit verbreitet sind. Die Prozentwerte beziehen sich ja auf die Smartphone-User dieser Altersgruppe.

Unsere Stammleser nutzen sämtliche genannten Funktionen, glaube ich. Oder gibt es eine, von der Ihr nicht einmal ab und zu Gebrauch macht?

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