PC-Markt wächst wieder

Geschrieben von am 05. Januar 2015 in Kategorie Web 2.0

Im neuen Jahr können die PC-Hersteller mit steigernder Nachfrage rechnen, prognostiziert Gartner. Der Markt für Tablets wächst zwar weiterhin, kehrt jedoch nicht zu den Wachstumsraten früherer Jahre zurück. Für den Smartphone-Markt werden nur leichte Zuwächse erwartet.

Angesichts atemberaubender Wachstumsraten im Tablet-Markt machte sich vor nicht langer Zeit die Ansicht breit, Tablets würden in absehbarer Zeit durch Tablets verdrängt. Daran habe nie geglaubt. Die neuesten Zahlen von Gartner bestärken mich in meinem Glauben an die Zukunft des PCs. 2014 war kein gutes Jahr für die Hersteller, in 2015 und noch mehr in 2016 können die Unternehmen wieder mehr PCs verkaufen, sagen die Gartner-Analysten.

Der Tablet-Markt werde sich nach seinem Einbruch im letzten Jahr nur langsam erholen. Eine der Hauptursachen für die Wachstumsschwäche ist die längere Lebensdauer der Geräte. Ältere Tablets werden an Familienmitglieder weitergegeben. Insbesondere bei iPads sorgten Updates von iOS für Zufriedenheit der neuen Nutzer mit ihren Altgeräten. Als weiteren wesentlichen Grund sehen die Experten fehlende Innovationen bei der Hardware. Für die jetzt anlaufende Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas erwarten die Analysten aus der Branche Bekanntgaben neuer Partnerschaften, die innovative Apps ermöglichen, welche durch Verwendung von Userdaten das Nutzererlebnis verbessern.

Mobil, dünn und leicht

Die erwartete Erholung im PC-Markt erfolgt nicht dank einer größeren Nachfrage nach Desktop-PCs und klassischen Notebooks. Nach 279 Millionen ausgelieferten Geräten in 2014 sollen es 2015 nur 259 Millionen und 2016 bloß noch 248 Millionen sein. Ultramobile Geräte wie etwa das MacBook Air sorgen für den positiven Ausblick. In diesem Segment wurden im vergangenen Jahr 39 Millionen Geräte ausgeliefert, dieses Jahr werden es Gartner zufolge 62 Millionen sein, in 2016 sogar 85 Millionen. So kommt Gartner auf ein Wachstum im Gesamtmarkt: Von 318 Millionen Geräten in 2014 soll der Markt auf 321 Millionen ausgelieferte PCs in 2015 und 333 Millionen neue PCs in 2016 zulegen.

Für Tablets gehen die Experten dagegen davon aus, dass der Markt von 216 Millionen ausgelieferten Geräten in 2014 auf ein Volumen von 233 Millionen neuen Geräten in 2015 und 259 Millionen neuen Tablets in 2016 wächst. Für Geräte wie das Dell Inspiron 13, das Lenovo Yoga 2 und das HP Pavillion 11 hat Gartner eine eigene Kategorie. Aus 6 Millionen neu ausgelieferten Geräten sollen dieses Jahr 9 Millionen und im kommenden Jahr 9 Millionen werden.

Zum Vergleich: Statt 1,838 Milliarden neuer Smartphones sollen es dieses Jahr bereits 1,906 Milliarden und 2016 dann 1,969 Milliarden sein. Das für 2015 erwartete Wachstum fällt mit 3,7 Prozent verhalten aus. Das Premium-Segment mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 447 Dollar wurde letztes Jahr von iOS dominiert. Der Durchschnittspreis von Geräten mit Android OS und anderen mehr oder weniger offenen Betriebssystemen lag hingegen bei 100 Dollar. Mit Mittelklasse-Smartphones erfolgreich am Markt zu sein, werde zunehmend schwieriger.

Mittelklasse beste Wahl

Letzteres überrascht mich ein wenig, denn Mittelklasse-Smartphones sind in meinen Augen die beste Wahl für die große Mehrheit der Verbraucher. Sie sind deutlich billiger als Modelle aus dem Premium-Segment, können aber fast genauso viel bzw. die Unterschiede spielen letztlich kaum eine Rolle. Demgegenüber muss man bei Billig-Smartphones auf viel verzichten. Nicht zuletzt bei der Bedienung macht sich das negativ bemerkbar.

Ich vermute, das hat viel damit zu tun, dass der durchschnittliche Verbraucher mit den technischen Daten (seien es Herstellerangaben oder Messwerte in Tech-Blogs) von Smartphones wenig anfangen kann. Wer genügend Geld ausgeben will bzw. kann greift dann zu einem stark beworbenen teuren Premium-Modell. Immerhin kann man damit wenig falsch machen. Die andere große Käufergruppe kann oder will nicht mehr als unbedingt nötig ausgeben. Und spart vermutlich nicht mal Geld gegenüber der Anschaffung eines guten Mittelklasse-Smartphones, weil ein Billig-Smartphone schneller ersetzt werden muss. Wie erklärt Ihr Euch die Konzentration auf Premium und Low-Budget?

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