Self Publishing wird von Lesern angenommen

Geschrieben von am 02. Februar 2015 in Kategorie Web 2.0

Fast jeder fünfte E-Book-Leser in Deutschland hat bereits Texte von Self-Publishing-Autoren gelesen. Diese Texte schaffen es oft sogar in die Verkaufscharts.

Im Internet kann jeder zum Autor werden. Dieser Satz klingt naiv und ganz nach einer dieser vielen unrealistischen Vorstellungen, wie sie am Anfang großer technischer Entwicklungen immer wieder zu hören sind. Und die im Rückblick irgendwo zwischen peinlich und putzig eingeordnet werden können.

Was das konkrete Beispiel angeht, präsentiert der BITOM diese Woche allerdings Zahlen, die aufhorchen lassen. 18 Prozent der E-Book-User in Deutschland haben bereits E-Book-Texte von Self-Publishing-Autoren gelesen und 11 Prozent sogar selbst etwas veröffentlicht, hat der Verband in einer repräsentativen Erhebung in Deutschland herausgefunden.

Nicht die Mehrheit, aber viele Leser

Klar, das ist nicht die Mehrheit und erst recht nicht „jeder“; erst eine Minderheit der E-Book-Lesenden hat die Werke der Self-Publishing-Autoren für sich entdeckt. Dennoch hat sich durch das Internet und die Digitalisierung der Medienwelt im Buchmarkt insoweit etwas verändert.

„Die digitalen Medien eröffnen Autoren viele Möglichkeiten, mit ihren Werken auf den Markt zu gehen und neue Leser zu gewinnen“, sagt Timm Hoffmann, Bereichsleiter Digital Media beim BITKOM. Für Interesse sorgen nicht zuletzt niedrigere Preise, denn ohne Einbeziehung eines Verlags kann ein E-Book günstiger produziert werden. „Wie erfolgreich Self Publishing ist, zeigt ein Blick in die Verkaufscharts. Unter den hundert meist verkauften E-Books, kommt gut die Hälfte von Self Publishern.“

87 Prozent der E-Book-Lesenden unter den Umfrageteilnehmern kannten Self Publishing, unter den Lesern von gedruckten Büchern war es die Hälfte (52 Prozent). Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass E-Books erst seit kurzer Zeit eine relevante Größe darstellen!

Nicht nur Zustimmung

Die hohe Bekanntheit ist aber nicht mit allgemeiner Begeisterung gleichzusetzen. Unter denjenigen Umfrageteilnehmern, die Self Publishing kannten, gingen die Meinungen dazu auseinander: „29 Prozent sagen, dass der Buchmarkt durch Self Publishing größer und vielfältiger wird“, schreibt der BITKOM. „Ein Viertel (25 Prozent) der Befragten stimmt der Aussage zu, dass es durch Eigenpublikationen der Autoren mehr Bücher gibt, die ihrem persönlichen Geschmack entsprechen.“ 31 Prozent lobten die niedrigeren Preise, 22 Prozent vertraten die Meinung, die Beziehung zwischen Autor und Leser sei bei Self Publishing intensiver. Jeder vierte Befragte (24 Prozent) stört sich an fehlender Qualitätskontrolle und 15 Prozent sagten, dass durch Self Publishing zu viele schlechte Bücher auf den Markt kämen.

Fehlende Qualitätskontrolle kann ein Problem sein, aber dauerhaft erfolgreich dürften nur die Autoren sein, welche die Qualitätsansprüche ihrer Leser ernst nehmen. Welche Erfahrungen habt Ihr mit E-Books von Self-Publishing-Autoren gemacht?

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