Neujahrsgrüße per Instant Messenger legen stark zu

Geschrieben von am 29. Dezember 2014 in Kategorie Social Networks

Beim Jahreswechsel 2014/2015 wollen deutlich mehr Menschen in Deutschland ihre Grüße über eine Smartphone-App versenden als beim vorigen Mal. Der Abstand auf Neujahrsgrüße per SMS schmilzt, doch mit ganz großem Abstand liegen Telefonanrufe weiterhin vorn.

Für Silvester- bzw. Neujahresgrüße wollen beim kommenden Jahreswechsel fast so viele Bundesbürger Instant Messaging wie Brief oder Postkarte nutzen. Grüße per Internet-Eintrag, etwa bei einem Social Network, werden sogar überholt. Das zeigt die alljährliche BITKOM-Umfrage zu diesem Thema.

„Messenger-Apps zählen inzwischen zu den wichtigsten Anwendungen auf Smartphones, vor allem für viele Jugendliche sind sie das wichtigste Kommunikationsmittel“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Den beliebtesten Kommunikationsweg für Neujahrsgrüße schlägt Instant Messaging trotzdem wohl noch lange nicht: 75 Prozent der Deutschen wollen zum Jahreswechsel 2014/2015 ihre Grüße telefonisch übermitteln.

Es wird mehr telefoniert

Das Interessante daran: Das sind vier Prozentpunkte mehr als zum Jahreswechsel 2013/2014. Instant Messaging verdrängt insoweit also keinesfalls Telefonie. Aber die jungen Leute… Nein, im Gegenteil, bei Menschen unter 30 Jahren hat sich die Neigung, Neujahrsgrüße telefonisch zu übermitteln sogar von 67 Prozent auf 76 Prozent verstärkt.

Dafür fällt die SMS in der Gunst der jungen Menschen stärker: In der Gesamtbevölkerung haben 38 Prozent statt 39 Prozent vor, Neujahrsgrüße via SMS zu schicken, bei den Personen unter 30 Jahren wollen es dieses Jahr nur noch 56 Prozent gegenüber 65 Prozent im Vorjahr. Ähnlich sieht es bei der E-Mail als Grußkanal aus: 42 Prozent statt 52 Prozent bei den jungen Leuten, 30 Prozent statt 32 Prozent in der Gesamtbevölkerung.

Brief oder Postkarten möchten dieses Mal 18 Prozent der jungen Menschen für ihre Grüße zum Jahreswechsel verschicken, letztes Jahr planten dies 20 Prozent. In der Gesamtbevölkerung sinkt der Anteil derjenigen, die den Postweg beschreiten wollen, von 29 Prozent auf 24 Prozent. Briefe und Postkarten sind damit allgemein nicht mehr besonders beliebt.

Sinkende Bedeutung von Social Media

Der Trend zu Social Media bei Neujahrsgrüßen stockt dagegen: Einträge im Internet wie bei Facebook, Twitter und in Blogs wollen wie im Vorjahr 19 Prozent schreiben. Bei den Personen unter 30 Jahren sinkt dieser Anteil sogar von 40 Prozent auf 37 Prozent. Bei den jungen Menschen liegt Instant Messaging mit 38 Prozent sogar erstmals leicht vor Einträgen im Internet. Letztes Jahr wollten erst 29 Prozent der jungen Menschen in Deutschland ihre Grüße zum Jahreswechsel mittels Instant Messaging übermitteln. In der Gesamtbevölkerung stieg dieser Wert von 14 Prozent auf 22 Prozent. Man könnte allerdings einwenden, dass manche Instant Messaging Services wie etwa LINE, KakaoTalk, WhatsApp, WeChat und Tango längst als Social Network-Plattformen gelten können.

Videochats werden erst von recht wenigen Menschen für ihre Neujahrsgrüße verwendet, über alle Altersgruppen hinweg wird nur ein Wert von 13 Prozent erreicht, vor einem Jahr waren es 10 Prozent. Bei den jungen Menschen fällt das Plus deutlicher aus: Zum vorigen Jahreswechsel wollten 16 Prozent Videochat einsetzen, dieses Mal sind es 21 Prozent. Junge Menschen starten also eher einen Videochat, als dass sie zum Jahreswechsel eine Postkarte oder einen Brief schreiben.

Übrigens: WhatsApp-User sollten bedenken, dass bei Grüßen zu Silvester und Neujahr nichts anderes als bei Weihnachtsgrüßen gilt und der Versand gleichlautender Nachrichten an eine große Zahl von Empfängern zur Sperrung führen kann. Abgesehen davon: Welchen Wert hat so eine Nachricht, wenn sie nicht individuell erstellt wird? Insofern ist es gar nicht verkehrt, das als SPAM zu behandeln.

Empfänger muss sich nach Sender richten

Ich frage mich: Welcher Kommunikationsweg läge wohl vorn, wenn alle Empfänger auf allen Wegen erreichbar wären? Beim Blick auf die Umfrage sollte schließlich nicht vergessen werden, dass die Wahl des Kommunikationsmittels nicht allein beim Absender liegt. Die rund 20 Prozent der Bevölkerung beispielsweise, die das Internet überhaupt nicht nutzen, sind weder per E-Mail noch über Social Media, Videochat oder Instant Messaging erreichbar.

Und beim Instant Messaging gibt es eine Hürde, die es bei klassischen Kurzmitteilungen nicht gibt: Sender und Empfänger müssen beim selben Anbieter registriert sein. Welche Kanäle nutzt Ihr dieses Jahr und welche würdet Ihr gerne stärker nutzen, könnt das aber nicht, weil die Empfänger auf dem favorisierten Wegen gar nicht zu erreichen sind?

Ähnliche Beiträge:

Tags : , , , , , ,