HTML 5 – das Ende von Silverlight und Flash?

Geschrieben von am 01. November 2010 in Kategorie Web 2.0

Wirklich große Erfolge konnte Microsoft mit seinem Projekt Silverlight noch nicht erzielen. Zu wenige Entwickler konnten sich für die Flash-Alternative aus Redmond begeistern – es kommt vergleichsweise selten vor, dass ein Windows System mit Silverlight ausgestattet sein muss, weil entsprechende Inhalte betrachtet werden sollen. Diese Entwicklung dürfte auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein. So hilft es den Entwicklern beispielsweise wenig, wenn nur wenige User Silverlight installiert haben – gleichzeitig macht die Installation keinen Sinn, wenn es kaum Inhalte gibt. Zudem ist Adobe Flash stark verbreitet – da wird es schwer, eine Alternative zu etablieren.

Dies scheint mittlerweile auch Microsoft selbst erkannt zu haben. Dementsprechend arbeitet das Unternehmen daran, eine neue Richtung einzuschlagen. Bei Golem ist ein Beitrag zu diesem Thema erschienen, welcher die Sache ziemlich gut auf den Punkt bringt: Microsoft konzentriert sich in Zukunft sehr viel stärker auf HTML 5. Zwar wird die fünfte Version von Silverlight noch fertig gestellt, doch was danach kommt ist noch nicht klar.

Vielmehr ist man im Hause Microsoft darum bemüht, mit dem Internet Explorer 9 einen Webbrowser zu etablieren, der es wirklich in sich hat und wieder mehr Begeisterung bei den Usern erzeugt. Zwar kommt Microsoft in diesem Segment immer noch auf einen hohen Marktanteil, doch zunehmend mehr User sind mit anderen Browsern wie Mozilla Firefox, Google Chrome oder Safari von Apple im Web unterwegs.

Da sich auch andere große Unternehmen für HTML 5 stark machen, stellt sich die Frage, was mit Adobe Flash passieren wird. Sorgen bezüglich Silverlight wird man sich bei Adobe wohl eher selten gemacht haben – schließlich konnte sich die Software auch nur ansatzweise etablieren. Ganz anders sieht es bei HTML 5 aus, das im Grunde keine Software, sondern lediglich ein Standard ist. Schon jetzt ist davon auszugehen, dass HTML 5 ganz neue Möglichkeiten eröffnen wird und den Webbrowser zur Application-Engine umwandelt. Plötzlich wird es nicht mehr erforderlich sein, zwingend auf Flash zu setzen, da eine Umsetzung auch via HTML 5 erfolgen kann.

Aus Sicht von Adobe besteht die Problematik vor allem darin, dass HTML 5 ein Standard ist und somit von Browsern auf den verschiedensten Betriebssystem unterstützt bzw. verstanden wird. Somit könnte Flash eines Tages überflüssig werden – denn wozu sollte man noch Flash installieren, wenn Webapplicationen auch so im Browser arbeiten und dazu noch auf allen Betriebssystemen?

Ähnliche Beiträge: