Interview mit dem Mittelalter-Blog

Geschrieben von am 02. November 2009 in Kategorie Interviews

Oliver Kubik steht uns heute Rede und Antwort. Er betreibt das Mittelalter-Blog, das sich – wie es der Blogname verrät, um das Mittelalter dreht. Ein schönes Design und viele ergänzende Videos haben uns dazu gebracht, den Mittelalter-Blogger zu interviewen.

1. Eine kurze Vorstellung für unsere Leser: Wer bist du und was machst du?

Hallo, ich bin 37 Jahre alt und gebürtiger Duisburger. Eine Stadt, die leider ein sehr schlechtes Image hat, obwohl man gut in ihr leben kann. Ich bin verheiratet, habe einen 3-jährigen Sohn. Ich verdiene mein Geld als Angestellter einer großen Deutschen Bank.

2. Mit dem Thema „Mittelalter“ bist du auf einer ganz besonderen Blog-Schiene unterwegs. Wie ist es dazu gekommen?

Nun ja, wie kommt man dazu? Eine gute Frage. Wie kommt man zu einem Hobby wie dem Mittelalter? Nun, genau genommen ist nicht das Mittelalter mein Hobby, sondern das Reenactment. Das möglichst detailgetreue Darstellen einer bestimmten Zeit. Zum Beispiel einen Duisburger Bauern aus der Zeit um 1250-1270. Das Mittelalter ist ein recht schwammiger Begriff, aber eine zeitliche Eingrenzung muss da sein. Das wäre genau so, als ob Ihr einfach nur Internet sagt. Ein 14,4 Modem ist schon was anderes wie VDSL, obwohl nur ein paar Jahre dazwischen sind.

Aber nun zum Bloggen. Es fing damit an, dass ich einfach mal einen Mittelalterblog lesen wollte, aber da gab es nicht wirklich viel. Und tja, dann muss man es halt selber machen. Ein paar Arbeitskollegen haben mich mit den ersten wichtigen Hintergrundinformationen versorgt und schwups ging es los.

3. Ich kann mir vorstellen, dass deine Zielgruppe nur bedingt im Internet unterwegs und mit Blogs vertraut ist. Wie gewinnst du neue Leser?

Das ist ein Irrtum. Die Reenactment Scene ist extrem gut vernetzt. Ohne Internet geht nichts mehr. Es gibt hunderte Foren wie zum Beispiel Tempus Vivit und viele Gruppen haben sehr gut gestaltete Internetseiten wie zum Beispiel www.diu-minnezit.de. Das Internet ist mittlerweile zum Recherche- und Einkaufsmedium Nummer 1 für jeden Reenactor geworden. Neue Leser finde ich eher selten, aber ich habe ein gutes und treues Stammpublikum. Wichtig ist es, in den entsprechenden Foren selbst präsent zu sein.

4. Welcher Aufwand steckt mit Mittelalter-Blog und wie viel Zeit investiert du dafür?

Ich habe eigentlich wenig Aufwand mit dem Blog. Die meisten Themen kommen aus der „Mittelalterscene“ selbst oder fallen mir spontan ein. Es sind vielleicht 2 bis 4 Stunden in der Woche.

5. Welchen Stellenwert nimmt das Bloggen für dich ein? Arbeitest du noch an weiteren Blogs mit?

Nein. Der Mittelalterblog ist mein einziger Blog. Bloggen ist für mich mittlerweile zu einem schönen Zweithobby geworden, aber wer weiß, der Trend zum Zweitblog hält ja an

6. Gibt es noch etwas, das du loswerden möchtest? – Jetzt hast du die Gelegenheit dazu:

Ja möchte ich! Obwohl ich der Anfrage zuerst skeptisch gegenüberstand, finde ich es eine gute Idee, Blogger für einen Blog zu interviewen.
Und ich persönlich würde mir wünschen, dass es viel mehr „Spezialblogs“ gibt. Nicht nur dieses ewige Auslutschen von Themen wie “ Gina Lisa“, nur um ein paar Hits mehr auf der Seite zu haben.

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