Yahoo als Einstieg ins mobile Web

Geschrieben von am 18. Februar 2009 in Kategorie Web 2.0

Der Internetkonzern Yahoo hat auf dem Mobile World Congress in Barcelona eine neue Software für Smartphones vorgestellt, die zum „individuellen, personalisierten zentralen Einstiegspunkt ins mobile Internet“ werden soll. In einer einzigen Anwendung bündelt Yahoo Mobile Funktionen aus den Bereichen Kontakte, Recherche und Information sowie den beliebten Mobil-Browser Opera Mini.

Als betreute Beta ist Yahoo Mobile ab sofort am Start, die allgemeine Markteinführung ist für das zweite Quartal geplant. Da die Software für zahlreiche Plattformen entwickelt wird, sie also sowohl Geräte auf Basis von Symbian, Windows Mobile, Android und anderen läuft, erfolgt die Einführung sukzessiv. Hunderte Handys von Herstellern wie Research in Motion, Sony Erisson, Nokia, Samsung und Motorola sollen unterstützt werden; das iPhone bekommt eine spezielle Anwendung.

Sehr geschickt kombiniert Yahoo mit der neuen mobilen Internetanwendung fremde und eigene Dienste, denn einfach nur weiterleiten möchte man die mobilen Netznutzer nicht, die eigenen Dienste wie Yahoo Kalender, Yahoo Messenger, Flickr, Yahoo Mail, Yahoo Nachrichten, Yahoo Adressbuch und natürlich die eigene mobile Suchmaschine Yahoo oneSearch werden prominent platziert.

Mit dem voriges Jahr gestarteten Yahoo oneConnect werden die Sozialen Netzwerke bzw. Web 2.0 Services MySpace, Twitter, YouTube, Flickr, Frienster, Last.fm, Dopplr, Bebo und Facebook integriert. Über die ständig aktualisierten Statusmeldungen und Meldungen zu Profilaktualisierungen behält man den Überblick im Social Web. Yahoo oneConnect dient aber auch der Kommunikation mittels E-Mail, SMS und Instantant Messaging mit den eigenen Kontakten. Zu den unterstützten E-Mail-Diensten sollen z. B. Hotmail, AOL Mail und Google Mail gehören.

Das ebenfalls schon im vorigen Jahr gestartete Yahoo onePlace vereinfacht die Organisation zahlreicher mobiler Webinhalte wie Bookmarks und RSS-Feeds. In der neuen Mobilanwendung Yahoo Mobile kommt nun alles zusammen.

Einmal mehr beweist Yahoo mit seiner neuen Anwendung, wie sehr sich das Unternehmen auf das Web 2.0 einstellt und man dort mit der Integration der Dienste von Drittanbietern Ernst macht. Die Zusammenfassung zahlreicher Services in einer Art mobilen Portal entspricht der Linie von Offenheit und Integration im Rahmen der Yahoo Openess Strategy.

Für die Internetnutzer stellt die Vielzahl und Fülle verschiedener Dienste im Web 2.0, die sie im Auge behalten und auf denen sie aktiv sein wollen, längst ein Problem dar. Nicht nur Yahoo hat das erkannt. Eine vielversprechende weil elegante, intuitiv nutzbare Lösung wurde auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas von Palm vorgestellt, der Palm Pre mit dem neuen Betriebssystem webOS wurde bejubelt. Ob auf Smartphones, Mobile Internet Devices oder Netbooks, das mobile Internet wird von Herstellerseite stark unterstützt, nur günstige Datentarife sind noch Mangelware.

Keine Frage, das Internet wird zusehends mobiler. Sehr spannend ist in diesem Zusammenhang die Frage, ob die Unternehmen, die das Web bei der stationären Nutzung jetzt domininieren, ebenfalls die großen Profiteure bei der massenweisen mobilen Nutzung sein werden. Werden die Karten teilweise vielleicht doch neu gemischt und haben Unternehmen wie Yahoo dann gute Chancen, deutlich an Bedeutung zu gewinnen?

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  1. Spracherkennung für die mobile Suche | TechBanger.de says:

    […] Antworten.” Durch die Spracherkennung möchte der Internetkonzern “seine Position als zentraler Einstiegspunkt ins mobile Internet” untermauern. “Die Applikation kann unter http://de.m.yahoo.com/voice direkt auf […]

  2. Mobile Internetnutzung wächst weiter stark | TechBanger.de says:

    […] rund um die mobile Nutzung des Internets finden sich regelmäßig hier im Blog. Das liegt nicht zuletzt daran, dass immer mehr […]