Beim Onlinehandel haben klassische Lebensmittelhändler starke Konkurrenz

Geschrieben von am 15. Januar 2016 in Kategorie Allgemein, Web 2.0

Beim Lebensmittelkauf im Internet entscheiden sich viele Verbraucher nicht für etablierte Anbieter aus dem stationären Handel. Ein erheblicher Marktanteil entfällt auf reine Online-Händler. Mit ihren Einkaufserfahrungen sind die meisten Kunden zufrieden.

Wenn sich das Kaufverhalten verändert und Konsumenten Waren statt im Laden vor Ort im Internet kaufen, wird nicht mehr nur bei den im Offlinehandel etablierten Anbietern bestellt. Die klassischen Supermärkte müssen sich also nicht nur für den Onlinehandel rüsten, sondern bekommen es dort mit neuer Konkurrenz zu tun. Anlässlich der Messe „Grüne Woche“ in Berlin hat der Verband Bitkom die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zum Onlinekauf von Lebensmitteln veröffentlicht.

Einerseits zeigt sich, dass das Interesse am Einkauf von Lebensmitteln via Internet steigt, andererseits hat es bislang nicht einmal jeder dritte Onlineshopper (geschweige denn jeder dritte Verbraucher!) überhaupt ausprobiert. Erst bzw. inzwischen immerhin 28 Prozent der Onlineshopper haben bisher Lebensmittel oder Getränke online geordert.

Supermärkte mit neuer Konkurrenz

43 Prozent davon haben bei Shops bestellt, die auch offline vertreten sind, also etwa bei Onlineshops von Supermarktketten. 38 Prozent haben bei reinen Onlineanbietern mit umfassendem Lebensmittelsortiment bestellt. Bei einem Onlinehändler, der auf bestimmte Warengruppen wie Süßes oder Wein spezialisiert ist, haben 18 Prozent schon mal bestellt. 15 Prozent haben bei einem Onlineanbieter, bei dem Lebensmittel nicht das Hauptangebot sind, Lebensmittel bestellt, also etwa bei Amazon oder eBay.

„Die Online-Bestellung von Lebensmitteln ist gerade für beruflich stark eingespannte Menschen, für Familien oder Wohngemeinschaften eine attraktive Alternative oder Ergänzung zum Gang in den Supermarkt“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Der stationäre Handel hat dieses Potenzial erkannt und insbesondere für die Versorgung von Städten gute Online-Shops sowie die entsprechende Lager- und Lieferlogistik aufgebaut. Aber auch innovative Start-ups und Digitalunternehmen punkten mit überzeugenden, kundenfreundlichen Konzepten. Die ländlichen Regionen werden hier schon bald nachziehen.“

Starkes Wachstum

Insgesamt halten sich die Verbraucher in Deutschland zwar noch zurück, aber der Trend ist eindeutig: Im Jahr 2012 hatten erst 10 Prozent der Onlineshopper Lebensmittel oder Getränke im Internet gekauft, demgegenüber bedeuten die heutigen 28 Prozent, dass der Markt in Bewegung ist. In der Altersgruppe zwischen 30 und 49 Jahren liegt der Wert sogar bei 33 Prozent.

Frische Lebensmittel sind allerdings noch nicht sehr gefragt. 87 Prozent derjenigen, die Lebensmittel schon einmal online gekauft haben, entschieden sich für haltbare Lebensmittel, nur 31 Prozent für frische. Zudem stellen die meisten Käufer ihr Kaufverhalten nicht gleich dauerhaft um. Lediglich 18 Prozent der Online-Lebensmittel-Käufer bestellen Lebensmittel regelmäßig im Netz, 39 Prozent manchmal, 33 Prozent selten. Immerhin: Ein einmaliger Versuch war es nur bei 9 Prozent. Das dürfte mit der Zufriedenheit der Verbraucher zusammenhängen, denn 36 Prozent waren „sehr zufrieden“, 55 Prozent „eher zufrieden“ und nur 7 Prozent „eher nicht zufrieden“.

Diejenigen, die noch nie Lebensmittel im Internet bestellt haben, geben dafür unterschiedliche Gründe an. 60 Prozent wollen nicht auf eine Lieferung warten, 59 Prozent zweifeln an der nötigen Frische, 32 Prozent stören sich an Versandkosten und 7 Prozent haben Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit dem Lebensmittelkauf im Internet gemacht? Was könnte besser sein, was hat Euch angenehm überrascht?

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