Alternativen zu Banken: Verbraucher sind interessiert

Geschrieben von am 05. November 2014 in Kategorie Web 2.0

Zahlreiche Bankleistungen werden heute auch von Internet-Unternehmen angeboten. Die Mehrheit der Verbraucher kann sich zwar noch nicht vorstellen, ganz auf ihre Hausbank zu verzichten, andererseits ist das Interesse an Alternativen groß.

Von heute auf morgen werden die Menschen in Deutschland ihren Banken nicht den Rücken kehren, aber die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris kann die Bankinstitute sicher nicht beruhigen. Mit 22 Prozent mehr als jeder fünfte Internetnutzer kann sich nämlich vorstellen, Leistungen wie Darlehen oder Vermögensverwaltung über Finanzdienste von Technologieunternehmen zu nutzen. Diese Minderheit besteht immerhin aus mehr als 12 Millionen Verbrauchern.

Banken bekommen immer mehr Konkurrenz

„Eine wachsende Zahl von Internet-Unternehmen drängt in das Kerngeschäft klassischer Banken“, sagt BITKOM-Experte Steffen von Blumröder. Für diese im Finanzgeschäft aktiven Technologieunternehmen gibt es übrigens einen handlichen Begriff: FinTechs. Dieser eingängige Begriff dürfte sich positiv auf das Interesse daran auswirken.

Laut Umfrage kann sich einer von sieben Onlinern (14 Prozent) vorstellen, einen Kredit bei einem dieser Unternehmen aufzunehmen. Eine persönliche Finanzberatung kommt für jeden neunten (11 Prozent) infrage. Immerhin für 7 Prozent kommt eine Verwaltung von Teilen ihres Vermögens in Betracht.

Von Blumröder: „FinTechs bieten häufig intuitivere Anwendungen, um Bankgeschäfte zu erledigen.“ Kontotransaktionen zwischen Privatleuten sind heute beispielsweise über Bezahl-Apps auf mobilen Endgeräten wie Smartphones und sogar im Rahmen von Chat-Funktionen mancher Sozialer Netzwerke möglich.

Eine deutliche Mehrheit bleibt andererseits skeptisch und zwei von drei Onlinern (64 Prozent) können sich nicht vorstellen, auf Banken zu verzichten. Die Banken sollten das indes nicht als Entwarnung verstehen. „Die gesamte Finanzbranche steht vor einem tiefgreifenden Wandel“, so von Blumröder.

Manche Veränderungen kommen schnell

Das denke ich auch, denn Veränderungen setzen sich mitunter weit schneller durch, als sich das gerade Brancheninsider vorstellen können. Wer hätte zum Beispiel vor 20 Jahren gedacht, dass Banken ihre Filialnetze so stark ausdünnen, weil die Kunden dank Onlinebanking vieles von zu Hause aus erledigen? Klar, wenn es um ihr eigenes Geld geht, sind die Menschen weniger experimentierfreudig als in anderen Lebensbereichen, was den etablierten Unternehmen zugute kommt.

Andererseits haben sich beim Bezahlen im Internet Anbieter wie PayPal recht schnell durchgesetzt. Ihnen vertrauen bereits viele Verbraucher beim Thema Geld. Ich denke, sie hätten gute Chancen mit Finanzprodukten, die über ihr heutiges Angebotsspektrum hinausgehen.

Welche typischerweise von Banken angebotenen Leistungen würdet Ihr FinTechs anvertrauen?

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