Einer von fünf Deutschen ist Offliner

Geschrieben von am 08. September 2014 in Kategorie Web 2.0

55,6 Millionen Menschen in Deutschland nutzen das Internet. Das sind zwar 1,4 Millionen mehr als voriges Jahr, aber mehr als 20 Prozent nutzen es überhaupt nicht. Stark zugenommen hat die Nutzung auf mobilen Endgeräten und Videos gewinnen weiter an Bedeutung.

Könnt Ihr Euch vorstellen, komplett auf den Zugang zum Internet zu verzichten? Wenn Ihr Euch fragt, wie das überhaupt funktionieren könnte, müsst Ihr Euch bei den 21 Prozent der Bevölkerung umsehen, die komplett offline leben. Irgendwie geht das also.

1,4 Millionen Onliner mehr

Die Zahlen stammen aus der ARD/ZDF-Onlinestudie 2014, für die im Frühling repräsentativ 1.814 Erwachsene in Deutschland befragt wurden. Im Vergleich zu 2013 sind jetzt 1,4 Millionen Menschen mehr online: 55,6 Millionen. Der Anteil der Onliner stieg von 77,2 Prozent auf 79,1 Prozent. Die höchsten Zuwächse gab es wie in den Vorjahren in der Altersgruppe ab 60 Jahren, in der die Onliner mit 45 Prozent nach wie vor in der Minderheit sind. Hier muss man genauer hinsehen, um die Zahlen richtig zu deuten, denn bei den 60- bis 69-Jährigen stieg der Anteil binnen eines Jahres von 59 auf 65 Prozent.

Die wichtigste Größe ist ganz klar, ob jemand überhaupt Zugang zum Netz hat. Die Stammleser unseres Blog können sich vielleicht gar nicht mehr erinnern, wann sei an einem Tag überhaupt nicht „online“ waren, aber nicht jeder nutzt das Internet täglich. Allerdings ist der Durchschnittsuser inzwischen an 5,9 Tagen pro Woche im Netz. Die durchschnittliche Nutzungsdauer pro Tag liegt bei 166 Minuten. Gar nicht mal so wenig! Allerdings stehen dem durchschnittlichen User hierfür nur 2,8 Endgeräte zur Verfügung.

Notebooks liegen vorn

Zum ersten Mal wurden in der ARD/ZDF-Onlinestudie Notebooks (69 Prozent) als am weitesten verbreitete Geräte für die Online-Nutzung ermittelt. Smartphones und Handys liegen auf Platz zwei (60 Prozent) kurz vor Desktop-Computern (59 Prozent). In der Studie machte sich der Tablet-Boom bemerkbar: „Wachstumstreiber für die mobile Nutzung sind vor allem die Tablet-PCs: Der Anteil der Onliner, die über Tablets Internetinhalte abrufen, stieg von 16 Prozent (2013) auf 28 Prozent“, heißt es in der Pressemitteilung.

Die wachsende Zahl mobiler Endgeräte führt zu einer erhöhten Unterwegs-Nutzung des Internets. Im Vergleich zur Situation vor zwei Jahren greifen jetzt mehr als doppelt so viele Onliner von unterwegs auf Inhalte im Netz zu. Der Anteil stieg von 23 Prozent in 2012 auf 41 Prozent in 2013 und 50 Prozent in 2014. Keine Überraschung: Wer mobile Endgeräte nutzt, ist generell öfter online als diejenigen, die solche Geräte nicht besitzen: 6,3 Tage pro Woche bzw. 195 Minuten am Tag gegenüber 5,1 Tagen pro Woche bzw. 108 Minuten am Tag.

Trend zu Online-Videos hält an

Online-Videos sind noch beliebter geworden: Derzeit sind die Medien zwar voll von Berichten über den bevorstehenden Deutschland-Start der US-Onlinevideothek Netflix, doch der allermeiste Videokonsum entfällt nicht auf kostenpflichtige Onlinevideotheken, sondern auf andere Angebote wie die Mediatheken von Fernsehsendern. Die TV-Mediatheken wurden 2013 von 28 Prozent der Onliner genutzt, dieses Jahr sind es 32 Prozent.

Auf den TV-Konsum via Internet entfallen allerdings erst 8 Minuten (3 Prozent) von insgesamt 248 Minuten am Tag, im Vorjahr waren es jedoch nur 5 Minuten (2 Prozent). Generell nutzen junge Menschen diese Möglichkeiten deutlich stärker als ältere.

Auf wie viele Minuten Online-Nutzung kommt Ihr pro Tag? Eine sinnvolle Antwort könnte allerdings schwerfallen. Rechnen wir beispielsweise den TV-Konsum auf dem Fernseher über eine IPTV-Plattform wie Entertain oder Vodafone TV der Online-Nutzung zu? Und was ist mit Anbietern wie Zattoo, MagineTV und Couchfunk – macht es einen Unterschied, ob wir eine Smartphone-App oder eine Smart-TV-App dafür verwenden?

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