Anstieg auf 63 Milliarden SMS in Deutschland erwartet

Geschrieben von am 17. August 2013 in Kategorie Web 2.0

Instant Messaging auf dem Smartphone stellt zwar eine Konkurrenz für die klassische Handy-Kurznachricht dar, aber in den letzten Jahen wurden in Deutschland nicht weniger, sondern immer etwas mehr SMS verschickt. Seitdem Smartphones sich rasant verbreiten, war sogar ein besonders starker Anstieg bei SMS zu beobachten.

Im vorigen Jahr wurde die SMS 20 Jahre alt. Das war ein willkommener Aufhänger für diejenigen, die auch sonst keine Gelegenheit auslassen, die klassische Handy-Kurzmitteilung angesichts der Beliebtheit von WhatsApp und den vielen anderen Messaging Apps für tot zu erklären. In der Parallelwelt mancher Blogger und Redakteure mag es tatsächlich so sein, dass kaum noch SMS verschickt werden.

Ansonsten ist das Gegenteil richtig: 59,1 Milliarden SMS wurden voriges Jahr in Deutschland verschickt, berichtet der BITKOM unter Verwendung von Daten der Bundesnetzagentur. Im Vergleich zum Jahr davor war das ein Plus von 8 Prozent. Für dieses Jahr prognostiziert der Verband einen Anstieg um 6 Prozent auf 63 Milliarden SMS in Deutschland.

Von 44 zu 740 SMS im Jahr

Im Durchschnitt verschickt ein Bundesbürger pro Jahr 740 SMS. Für manchen mag das auf den ersten Blick eine überraschend hohe Zahl sein, aber das sind umgerechnet kaum mehr als zwei Nachrichten pro Tag. 1999 lag der jährliche „Pro-Kopf-Verbrauch“ übrigens bei 44 SMS.

„Die neuen Messenger-Dienste für Smartphones kannibalisieren die klassische SMS bislang nicht, sondern sind als neue Nutzungsform hinzugekommen“, stellt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder klar. Herkömmliche Handy-Kurzmitteilungen und ihre multimedialen Nachfolger würden noch einige Zeit nebeneinander existieren, ist er überzeugt.

Als Einnahmequelle schwächelt der SMS-Versand allerdings seit Jahren. „So ist der Anteil des Short Messaging Service (SMS) und des Mobile Multimedia Service (MMS) am Umsatz mit mobilen Datendiensten seit Jahren rückläufig“, heißt es in der BITKOM-Pressemitteilung. „2009 lag er über 50 Prozent, 2012 nur bei rund 35 Prozent.“ Das liegt allerdings nicht an mangelndem Interesse, sondern an Mobilfunktarifen mit SMS-Flatrate. Vielleicht habt Ihr es beim Tarifevergleichen selbst schon gemerkt: Allnet-Flats enthielten anfangs keine SMS-Flats, sondern nur Flats zum Telefonieren und für das mobile Internet. Der Trend geht inzwischen aber dazu, dass SMS-Flats Teil von Allnet-Flat-Tarifen werden. Und die werden immer beliebter. Übrigens werden nahezu 70 Prozent aller SMS in Deutschland netzintern verschickt.

Maschinen versenden SMS

Das starke Wachstum bei SMS hat auch damit zu tun, dass mehr automatisch erstellte Mitteilungen verschickt werden: Parkscheinkauf, mobile TAN oder Infos über Flugverspätungen und wie früher schon als Info über neue Sprachnachrichten auf der Mailbox – Handy-Kurzmitteilungen kommen heute oft von Maschinen. Sie sind im Alltag weiter denn je verbreitet, was für eine gestiegene Bedeutung spricht.

Welchen Stellenwert haben SMS für Euch im Jahr 2013 und wie viele verschickt Ihr? Bei mir sind es deutlich mehr als 740 SMS pro Jahr, schätzungsweise doppelt so viele – und das, obwohl ich Instant Messaging intensiv nutze. Allerdings hat sich durch Instant Messaging Apps mein SMS-Volumen stark verringert.

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  1. Neujahrsrüße: E-Mail und SMS legen immer noch zu | TechBanger.de says:

    […] es nach dem Stimmungsbild in Blogs, Foren und auf Social-Media-Plattformen, wäre die letzte SMS vor mindestens fünf Jahren und die letzte E-Mail mit Silvester-bzw. Neujahrsgrüßen zur […]