Google Chromecast: Nicht perfekt, aber ein guter Anfang

Geschrieben von am 25. Juli 2013 in Kategorie Web 2.0

Am gestrigen Tage ist es Google gelungen, für eine kleine Überraschung zu sorgen – denn neben dem neuen Nexus 7 Tablet hat Google auch gleich seinen Chromecast Stick vorgestellt. Mit diesem Gadget hatte so gut wie niemand gerechnet, zumal Google mit ihm in ein Segment vordringt, in welchem das Unternehmen bislang nur wenig Glück hatte.

Konkret geht es darum, Fernsehen und Internet miteinander zu verbinden. Bisherige Anläufe liefen nicht gerade erfolgreich, doch Chromecast könnte dies ändern. Der Grund sind die extrem niedrigen Kosten: Der kleine Stick kostet in den USA gerade einmal 35 US-Dollar und dürfte, sobald er nach Deutschland kommt, vermutlich auch nicht teurer als 35 Euro sein.

Der Stick an sich basiert auf einem simplen Konzept. Er fügt über einen HDMI-Stecker, sodass er sich in die HDMI-Buchse eines TV-Geräts stecken lässt. Zugleich benötigt er noch Strom, der über einen USB geliefert werden muss – andernfalls ist es erforderlich, das beiliegende USB-Netzteil zu verwenden. Der Stick selbst wird vom Fernseher als normale HDMI-Quelle erkannt. Infolge können Videoinhalte kabellos an den TV übertragen werden.

Beim Übertragen der Daten setzt Google auf WLAN Technologie. Im Grunde verwendet sich der Stick direkt mit dem Router, der diesen wiederum mit Inhalten versorgt. Die Inhalte kommen von entsprechenden Onlinequellen, insbesondere von YouTube. Die Aktivierung erfolgt über Smartphone oder Tablet: YouTube sowie weitere Apps verfügen in den neuesten Versionen über einen Chomecast Button, über den sich das Streaming an den Stick / TV aktivieren lässt.

Interessant ist der Stick gleich aus mehreren Gründen. Da wäre zunächst die Möglichkeit, Inhalte sehr komfortabel und auch preiswert vom Web auf TV-Geräte zu übertragen. Hinzu kommt die enge Verzahnung mit den Apps, wodurch ein hoher Komfort geboten wird. Zudem beschränkt sich Google mit dem Angebot nicht nur auf Android-Geräte: Auch iPad und iPhone können den Stick ansprechen.

Im Hause Apple wird man sich hierüber weniger freuen, immerhin bietet Apple mit seinem Apple-TV eine ganz ähnliche Lösung an. Allerdings liegt diese preislich sehr viel höher. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn sich in den kommenden Wochen unzählige Apple-Fans mit dem Chromecast Stick der Konkurrenz eindecken.

Ganz perfekt ist der Stick allerdings nicht. Im Gegensatz zu Apple-TV findet keine inhaltliche Datenübertragung von Smartphone oder Tablet an den Stick statt. Somit ist es nicht möglich, Inhalte direkt von einem Gerät auf das andere Gerät zu senden. Stattdessen holt sich der Stick alle Daten aus dem Web. Hier hat Apple mit seiner Lösung ganz klar die Nase vorn: Wer beispielsweise ein Video mit seiner HD-Cam am iPhone gemacht hat, kann diese via Apple-TV direkt auf dem TV-Gerät ansehen, bei Chromecast ist dies hingegen nicht möglich.

Dennoch ist diese Entwicklung sehr erfreulich, weil nun endlich das Geschäft belebt wird. Der von Google ausgerufene Preis ist eine klare Ansage an die Konkurrenz und zugleich dürfte er für ein starkes Wachstum in diesem Segment sorgen. Womöglich kommen schon bald weitere Lösungen dieser Art auf dem Markt, die einen noch größeren Komfort versprechen.

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