Mehr Software muss an breite Bildschirme angepasst werden

Geschrieben von am 10. Juni 2013 in Kategorie Web 2.0

In den vergangenen Jahren hat sich der typische Computermonitor maßgeblich verändert. Zunächst fand ein Technologiewechsel statt: Der klassische CRT-Monitor hat längst ausgedient, der Flachbild-Monitor ist längst Standard. Zugleich hat sich das Format verändert, denn nur noch wenige Monitormodelle werden im 4:3 Format angeboten. Die große Mehrheit der Computermonitore stellen Inhalte im 16:9 oder 16:10 Format dar.

Es steht außer Frage, dass der Wechsel von der Röhre auf LCD-Panels einen großen Nutzen verspricht. Inhalte werden besser dargestellt und zugleich ist die Belastung der Augen spürbar zurückgegangen. Anders sieht es hingegen bei den neuen Bildformaten aus: Viele Anwender ärgern sich darüber, dass ihnen das 4:3 Format nicht mehr zur Verfügung steht.

Die Änderung des Formats ging nämlich von den Herstellern aus. Diese Verweisen auf ein angenehmeres Arbeiten, weil das 16:9 Format eher dem natürlichen Blickfeld des menschlichen Auges entsprechen soll. Der tatsächliche Nutzen hält sich allerdings in Grenzen. Die Bildschirme haben nämlich nur in der Breite zugelegt, in der Höhe hingegen nicht. Ganz im Gegenteil: Wer von 4:3 auf 16:9 umsteigt und bei derselben Bilddiagonale verbleibt, muss bei der Höhe deutliche Einschnitte in Kauf nehmen. Sofern die alte Bildhöhe weiterhin zur Verfügung stehen soll, muss der Monitor ordentlich wachsen.

Wegen dieses Problems wurde von einigen Herstellern das 16:10 Format eingeführt. Es verspricht ein wenig zusätzliche Höhe, was beim Arbeiten zumindest eine kleine Linderung verschafft. Allerdings wird das Problem mit der niedrigen Arbeitshöhe nicht vollständig gelöst: Aufgrund von Funktions- und Aufgabenleisten werden die Arbeitsbereiche stark minimiert. An den Seiten besteht hingegen ausreichend Platz zur Verfügung, der jedoch nur selten genutzt wird.

Zum Glück werden sich mehr und mehr Softwareentwickler dieser Problematik bewusst und passen daher ihre Programme an. Wie erst vor kurzem bei Golem zu lesen war, ist für das freie Office-Paket Libre-Office eine umfassende Anpassung geplant. Es ist vorgesehen, dass zahlreiche Funktionen in die Seitenbereiche verfrachtet werden. An den Seiten sollen dann entsprechende Leisten zur Verfügung stehen, wodurch der Arbeitsbereich wiederum an Höhe gewinnt.

Allerdings schreitet diese erfreuliche Entwicklung nur relativ langsam voran. Etliche Anwender werden sich daher noch gedulden bzw. weiterhin mit den vergleichsweise flachen Arbeitsbereichen auskommen müssen. Alternativ könnten sie natürlich auch äußerst große Monitore kaufen. Diese sind in der Anschaffung jedoch äußerst kostspielig und können bei den Energiekosten ebenfalls nicht überzeugen.

Daher wäre es schön, wenn mehr Entwickler damit beginnen würde, ihre Programme anzupassen. Eine gute Orientierungshilfe könnten Apps bieten, weil diese meist ohnehin für das Arbeiten auf kleinen Bildschirmen optimiert wurden. Gerade aus diesem Bereich stammen mittlerweile viele innovative Darstellungskonzepte, die es zweifelsfrei wert sind, auf den Computer portiert zu werden.

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