Wahl des Smartphone-Betriebsystems ist keine endgültige Entscheidung

Geschrieben von am 18. Januar 2013 in Kategorie Web 2.0

Für zahlreiche Personen hat sich das Smartphone zu einem Begleiter entwickelt, auf den sie nicht mehr verzichten möchten. Allerdings ist der technische Fortschritt gerade in diesem Segment sehr enorm. Ein Gerät, das vor zwei Jahren noch das Maß der Dinge verkörperte, wird heute schon von Modellen aus dem mittleren Preissegment übertrumpft. Da ist es kein Wunder, dass etliche Nutzer schon darauf fiebern, ihr Gerät durch ein neueres Modell ersetzen zu können.

Doch beim Auswählen des Smartphones hat man es gar nicht immer so leicht. Zahlreiche Kaufinteressenten müssen gestehen, dass sie eine Vielzahl an Faktoren berücksichtigen und Abgleichen, um am Ende die für sie wichtigen Kaufkriterien zu definieren und das passende Smartphone auszuwählen.

Hierbei gewinnt auch die Wahl des Betriebssystems stark an Bedeutung. Zunehmend mehr Nutzern ist es nicht mehr egal, ob ihr Smartphone mit Android, iOS oder Windows Phone läuft. Es wird gezielt nach Geräten mit einem bestimmten Betriebssystem gesucht. Einer der hierfür verantwortlichen Hauptgründe sind die Apps. Wer bisher ein Android Gerät genutzt und im Rahmen der Nutzung mehrere Apps gekauft hat, würde diese gerne weiterhin nutzen. Der Umstieg auf ein anderes Betriebssystem hätte zur Folge, dass man bestimmte Apps erneut kaufen und somit auch erneut Geld ausgeben müsste. Außerdem könnten einige Apps nicht verfügbar sein.

Dennoch halte ich persönlich es nur für bedingt empfehlenswert, sich an ein konkretes Betriebssystem zu klammern. Zwar sollte die Wahl keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden, doch sich dogmatisch an etwas festzuklammern, macht ebenfalls keinen Sinn. Viele Leute sind sich nämlich nicht bewusst, dass es sich hierbei keinesfalls um eine Entscheidung für die Ewigkeit handelt. Das nachfolgende Beispiel soll dies verdeutlichen.

Vor mehr als zehn Jahren wurden Smartphones eher dem Bereich der PDAs zugeordnet – zumindest waren beide Gerätegruppen eng miteinander vernetzt. Damals mussten Kaufinteressenten entscheiden, ob sie ein Gerät mit PalmOS oder mit Windows CE nutzen wollten. Lange Zeit galt das Betriebssystem von Palm als das absolute Maß der Dinge, doch Microsoft verstand sich darin, Windows CE immer beliebter zu machen. Damals dachten viele Experten, Microsoft hätte nun auch den Kampf im PDA und Smartphone Segment für sich entschieden.

Heute wissen wir, dass es ganz anders gekommen ist. Microsoft konnte seine Position nicht ausbauen. Stattdessen verschwand Windows CE. Der Nachfolger Windows Phone konnte an die früheren Erfolge nicht anknüpfen, trotz enger Kooperation mit Nokia nimmt das Betriebssystem eine Außenseiterposition ein. PalmOS hat es übrigens nicht bis in die heutige Zeit geschafft: Es zusammen mit seinem Schöpfer vom Markt verschwunden. Stattdessen haben Apple und Google den großen Geniestreich gelandet und sich mit neuen Systemen am Markt etabliert.

Dies wird es aber noch nicht gewesen sein. Angesichts der bisherigen Entwicklung ist es fraglich, ob es Android und iOS in zehn Jahren noch geben wird. Es ist gut denkbar, dass sich bis dorthin ein neues System etabliert hat.

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1 Comments For This Post

  1. Oliver Springer says:

    Wer auf die Nutzung bestimmter Angebote keinen Wert legt, kann recht einfach auf ein anderes Betriebssystem umsteigen. Möchte man auf bestimmte Anwendungen und Inhalte jedoch nicht verzichten, hat man kaum eine Wahl bzw. meist nur die zwischen Android OS und iOS.

    Ich fürchte, dass sich daran 2013 kaum etwas ändern wird, gerade weil die Alternativen zahlreich sind. Neben Windows Phone könnte BlackBerry mit seinem neuen Betriebssystem einige Abnehmer finden, aber mit Firefox OS, Tizen, Ubuntu for Smartphones und webOS sind es derzeit wohl zu viele verschiedene Plattformen, als dass sich eine starke Alternative zu iOS und Android OS durchsetzen könnte.

    Könnten sich mehrere der großen Hardware-Hersteller auf eine gemeinsame, offene Alternative einigen, könnte es ganz schnell ein starkes drittes Betriebssystem im Markt geben.

    Andererseits kann die Branche von Glück sagen, dass sich Android (auch mit ihrer Unterstützung) so gut entwickelt hat.

    Ich halte es für einen großen Fehler von Microsoft, dass das System nicht offener ist. So werden es die Hersteller nicht so unterstützen wie Android, bei dem sie mehr Freiheiten haben.