Infos vom Smartphone wichtiger für den Offline-Einkauf

Geschrieben von am 12. Dezember 2012 in Kategorie Web 2.0

Dank Smartphones und günstiger Datenflatrates wächst die Macht der Verbraucher beim Einkaufen im stationären Handel. Direkt vor Ort informieren sich immer mehr Menschen via Internet. Künftig werden den Konsumenten noch mehr Informationen zur Verfügung stehen.

„Bereits heute legt die große Mehrheit der Verbraucher (60 %) Wert darauf, sich gezielt mobil informieren zu können“, beginnt eine aktuelle Pressemitteilung von eBay. 31 Prozent haben sich sogar schon im Laden über ihr Smartphone Informationen zu einem Produkt besorgt. In der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren sind es sogar 44 Prozent, berichtet das Unternehmen mit Blick auf eine repräsentative Umfrage im Rahmen des eBay Projektes „Zukunft des Handels“.

Mehr Männer als Frauen informieren sich mobil

Deutlich weniger Frauen als Männer nutzen bislang diese Möglichkeit der mobilen Informationsbeschaffung (27 Prozent gegenüber 36 Prozent). Auffällig ist außerdem die Produktabhängigkeit: Ganz vorne liegen mit 49 Prozent Computer und Unterhaltungselektronik, elektronische Medien liegen mit 39 Prozent auf dem zweiten Platz. Bücher erreichen 34 Prozent, Haushaltsgeräte 32 Prozent, Lebensmittel nur ungefähr 25 Prozent.

Die an der Studie beteiligten Experten prognostizieren, dass Informationen in Zukunft jederzeit und überall abrufbar sein werden. Aufgrund der wachsenden Informationsfülle müssten die Verbraucher die Informationen dann noch stärker als heute filtern. Mobile Endgeräte werden hier jedoch nicht als Problem, sondern als Werkzeuge für eine gezieltere und besser selektierte Informationsbeschaffung gesehen.

Automatisierung und Personalisierung

Auf Grundlage von Daten zu vorherigen Einkäufen und persönlichen Vorlieben sprechen Unternehmen Konsumenten künftig gezielter als heute an, so die Experten. Martin Tschopp, Geschäftsführer von eBay in Deutschland: „Die Verbraucher haben zunehmend Bedarf nach Einkaufserlebnissen und Produkten, die individuell auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Eng mit diesem Trend verbunden ist das sogenannte ‚Curated Shopping‘. Konsumenten wünschen sich zur Orientierung im heutigen fast unendlichen Angebot Kuratoren, quasi erfahrene Reiseführer, denen sie vertrauen und die die große Menge an Angeboten und Informationen für sie vorfiltern.“

Heute ist es mitunter noch etwas umständlich und zeitaufwendig, die modernen Möglichkeiten der Informationsbeschaffung tatsächlich zu nutzen. Drei von vier (74 Prozent) der Verbraucher glauben jedoch, dass die Informationsbeschaffung in Zukunft schneller ablaufen werde. Knapp die Hälfte (49 Prozent) geht von einer stärkeren Automatisierung aus. Nur einer von fünf Konsumenten befürchtet eine unübersichtliche Informationsflut. Die Experten sind optimistisch, dass „neue Technologien Konsumenten in Zukunft sicher durch die Fülle von Informationen navigieren werden“, berichtet eBay. Denkbar sei die vollautomatische Verwertung von Informationen zu Interessen und Lebensumfeld.

Qualität der Informationen ist entscheidend

Als entscheidend wird die Qualität der Informationen angesehen, diese sei ein entscheidender Profilierungsfaktor, meint Prof. Dr. Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein: „Kunden werden durch die uneingeschränkten Informationsmöglichkeiten im Zuge der Smartphoneverbreitung und des mobilen Internets immer emanzipierter. Jede gelieferte Information wird korrekt und aktuell sein müssen, da Nutzer diese sofort und überall überprüfen können. Bei schlechten oder falschen Informationen werden schneller als bisher Imageschäden für Unternehmen und Institutionen entstehen, da Informations-Intermediäre wie Social Media für eine rasante Verbreitung sorgen werden. Die ‚authentische‘ Informationsqualität wird zukünftig entscheidend für das Image von Unternehmen sein.“

Heutige Probleme beim mobilen Informieren

Vorerst steht dem Informieren mit mobilen Endgeräten laut einer Studie des ECC Handel in Zusammenarbeit mit PayPal und Shopgate noch ein anderes Hindernis im Weg: eine mangelhafte Darstellung von Websites auf Smartphones. Mit 27 Prozent war dies der in dieser Umfrage am häufigsten genannte Grund für einen Verzicht auf das Suchen nach Infos zu Produkten und Preisen. Etwa jeder vierte Teilnehmer gab an, das ihm das mobile Internet zu teuer sei, ein weiteres Viertel empfand seine mobile Datenverbindung als zu langsam.

Die Preise für eine Datenflatrate dürften heute kaum noch jemanden abschrecken, denke ich. Was die Geschwindigkeitsprobleme angeht, ist zu bedenken, dass die Empfangssituation in stationären Läden extrem unterschiedlich ist. Jeder Händler ist allerdings gut beraten, sich darum zu kümmern, dass seine Website sowohl auf Smartphones als auch auf Tablet-Computern attraktiv aussieht und problemlos zu nutzen ist. Gut möglich, das „mobil“ bald das neue „normal“ in puncto Onlinepräsenz ist. Der Smartphone-Boom ist noch nicht vorbei, bei Tablets hat er gerade erst begonnen. Mobile Endgeräte werden schließlich nicht nur unterwegs eingesetzt. Couch, Bett und – machen wir uns nichts vor! – Toilette sind ebenfalls beliebte Einsatzbereiche.

Wie setzt Ihr mobile Endgeräte zur Informationsbeschaffung über Produkte bzw. sonstige Angebote ein?

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