Fest verlötete CPUs sind gar nicht so schlimm

Geschrieben von am 26. November 2012 in Kategorie Web 2.0

Seit gut zwei Jahrzehnten ist es im Bereich der klassischen PCs üblich, dass die CPU nicht mit dem Mainboard verlötet, sondern stattdessen in einen CPU-Sockel eingesetzt wird. Dank dieses Verfahrens befinden sich die Computerhersteller in der Lage, sehr flexibel zu produzieren. Sie können auf ein bestimmtes Mainboard verwendet und dieses in Verbindung mit verschiedenen CPUs anbieten. Auch Computerbastler wissen dies sehr zu schätzen: Sie suchen sich ein gutes Mainboard aus und bauen dann eine besonders leistungsstarke CPU ein, um auf diesem Weg leistungsstarke Computer für wenig Geld zu bauen.

Es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb Computer auf diese Weise gebaut wären. Hierbei handelt es sich um die Tatsache, dass dem Nutzer die Möglichkeit eines Upgrades gegeben wird. Prozessoren der neuesten Generation gelten als vergleichsweise kostspielig. Viele Nutzer entscheiden sich daher für eine CPU der unteren oder der mittleren Preisklasse. Wenn die nächste CPU Generation erscheint, können leistungsstärkere CPUs günstig nachgekauft werden.

Im Hause Golem ist man über Gerüchte gestolpert, die einen Umstieg bei der PC Fertigung vorhersagen. Demnach könnte Intel bei seiner CPU Produktion in einigen Jahren einen Wandel einläuten, indem CPU produziert werden, die verlötet werden und somit nicht mehr auswechselbar sind. Womöglich könnten CPUs dieser Art bereits in zwei bis drei Jahren auf dem Markt erscheinen.

Als Grund für diese Entwicklung führt man bei heise den schrumpfenden PC Markt an. Es werden deutlich weniger Computer bzw. zumindest weniger Desktop PCs als früher verkauft. Für die Computerhersteller stellt sich daher die Frage, ob es überhaupt noch Sinn macht, Kunden eine solch große Palette an unterschiedlichen Systemen anzubieten. Mit schmaleren Produktpaletten wäre es möglich, kosteneffizienter zu arbeiten. Dies würde wiederum bedeuten, dass man gleich mit Mainboards arbeiten kann, auf denen die CPUs fest aufgelötet sind. Außerdem wird in zunehmend mehr Bereichen auf diese Weise gefertigt. Beim Laptop sind entsprechende Systeme bereits sehr verbreitet, da sie nämlich mit einer niedrigeren Bauhöhe aufwarten.

So mancher Computerfan dürfte nun aufschreien, weil ihm hierdurch die Möglichkeit der Aufrüstung genommen wird. Allerdings dürfte die Beeinträchtigung längst nicht so groß sein, wie man ein Fan annimmt. Die Zeiten, in denen man Computer aufgerüstet hat, sind ohnehin vorbei. In den 1990er Jahren waren PCs noch ungemein teuer – damals lohnte es sich eher, einzelne Hardwarekomponenten zu tauschen, um somit die Leistungsfähigkeit zu steigern. Heute ist die Situation eine andere. Komplettsysteme sind im Preis deutlich gefallen und zugleich sind die Leistungszuwächse, die sich per Upgrade erkaufen lassen, nicht mehr so groß – zumindest bei der gefühlten Nutzung.

Wer einen guten PC sucht, muss im Grunde nicht viel mehr als 600 Euro in Hand nehmen. Für dieses System ist ein leistungsstarker Desktop PC (ohne Monitor) erhältlich. Wer nach zwei bis drei Jahren mit der Leistung nicht mehr zufrieden ist, kauft sich für dasselbe oder sogar für weniger Geld einen neuen Computer, um auf diesem Weg mehr Leistung zu erhalten. Ein Upgrade würde zwar auch mehr Leistung versprechen, aber der Zuwachs wäre bei weitem nicht so groß.

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