Erst 17 Prozent der deutschen Smartphone-Besitzer speichern Daten in der Cloud

Geschrieben von am 03. November 2012 in Kategorie Web 2.0

Vom Speichern in der Cloud ist derzeit viel die Rede, aber die deutschen Smartphone-Nutzer halten sich noch stark zurück. Gerade einmal 17 Prozent nutzen derzeit solche Services über ihres Smartphones, hat eine aktuelle Studie ergeben. Vor allem Sicherheitsbedenken halten vielen Menschen davon ab.

Daten aller Art online zu speichern, kann ausgesprochen nützlich sein. Gerade für Leute, die viel Zeit unterwegs verbringen, sind Online-Speicher eine Möglichkeit, ihre wichtigsten Daten bei Bedarf zur Verfügung zu haben. Gerade der Speicherplatz auf Smartphones und Tablet-Computern ist ja ziemlich klein im Vergleich zu Festplatten in PCs. Außerdem erspart das Ablegen von Daten in der Cloud das ständige Aktualisieren auf verschiedenen Endgeräten. Und bestimmte Dateien oder Ordner für andere freigeben zu können, ist ebenfalls praktisch.

„Grundsätzlich ist den Smartphone-Nutzern in Deutschland Cloud Computing zwar ein Begriff, aber nur 17 Prozent nutzen bisher die externe Datenspeicherung über ihre Smartphones“, schreibt das Marktforschungs- und Beratungsinstitut YouGov in einer Pressemitteilung zur neuesten Ausgabe der Studie „Smartphone Mobile Internet eXperience (SMIX)“. An allgemeinem Unwissen liegt es also nicht, wenn Fotos, Musik, Videos und andere Daten von der großen Mehrheit nicht online gespeichert werden.

Viele Apple-Kunden sind in der iCloud angekommen

Interessant: Die Kunden einiger Gerätehersteller und Mobilfunkprovider setzen Cloud-Speicher deutlich stärker ein als andere. Vorne dabei sind Käufer von Apple- und HTC-Smartphones: Schon 30 Prozent der iPhone-Besitzer verwenden die iCloud von Apple, 24 Prozent der Besitzer von HTC-Smartphones nutzen DropBox. Dieser Anbieter kooperiert mit HTC und gewährt in diesem Rahmen Käufern bestimmer HTC-Modelle zwei Jahre lang ein großzügiges Cloud-Speicher-Paket ohne Aufpreis.

Das Telekom Mediencenter wird ebenfalls gut von Smartphone-Usern angenommen. „Die Deutsche Telekom konnte durch ihr hauseigenes Angebot einen First-Mover Vorteil realisieren und so bei den Verbrauchern punkten. Die Cloud-Offensive scheint sich gelohnt zu haben“, ist Bastian Morasch, Studienleiter und Consultant bei YouGov, überzeugt.

Viele Nichtnutzer wollen Nichtnutzer bleiben

Von den Nichtnutzern können sich 41 Prozent nicht vorstellen, innerhalb der kommenden 12 Monate mit der Nutzung von Cloud Computing auf ihrem Smartphone anzufangen. Der Hauptgrund dafür sind Sicherheitsbedenken, sie fürchten um ihre persönlichen Daten. „Die Sorge ist verständlich, denn oftmals ist für den Verbraucher gar nicht mehr genau festzustellen, wo sich die ausgelagerten Anwendungen oder Informationen beim Cloud Computing befinden“, schreibt YouGov und mahnt seitens der Cloud-Anbieter Aufklärung und die Betonung von Sicherheitsvorkehrungen an.

Da passt es ja gut, dass diese Woche das vom Bundesministerium für Verbraucherschutz geförderte Portal cloud.irights.info online gegangen ist, welches über die verschiedenen Formen von Cloud Computing (einschließlich dem Speichern in der Cloud) informieren soll. Es mag ja sein, dass viele Leute schon so ungefähr wissen, worum es bei dem Thema geht. Aber das reicht nicht, denn bei allen Vorteilen sollte man die Risiken nicht außer Acht lassen.

Manche Hersteller lassen ihren Kunden keine Wahl

Wenn auffallend viele iPhone-Besitzer bereits Daten in der Cloud speichern, muss das meiner Meinung nach im Kontext gesehen werden: Apple baut in seine Geräte keine Slots für Speicherplätze ein (HTC zum Teil auch nicht.). Den knappen Gerätespeicher billig durch Speicherkarten zu erweitern, verwehrt Apple seinen Kunden. Leider nimmt sich inzwischen sogar Google mit seinen Nexus-Geräten ein schlechtes Beispiel daran – lest dazu den Artikel zum Cloud-Zwang, den mein Kollege Jochen vor zwei Tagen hier veröffentlicht hat!

Bei meiner Entscheidung für das Samsung Galaxy S3 spielte eine große Rolle, dass ich bei diesem Gerät alle Freiheiten habe: externe Speicherkarten, auswechselbarer Akku, Software aus verschiedenen Quellen installieren (kein App-Store-Zwang). Überlegt Euch gut, welche Freiheiten Ihr beim Gerätekauf aufgebt. Und rechnet nach, ob sich das wenigstens in finanzieller Hinsicht lohnt. Cloud-Speicher hat auch seinen Preis, das summiert sich.

Wie steht Ihr zur Nutzung von Online-Speicher via Smartphone?

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