Mehr als jeder Dritte (34 Prozent) ist in Deutschland jede freie Minute im Internet, geht aus einer aktuellen Erhebung hervor. Pro Tag bringt es ein Internetnutzer durchschnittlich trotzdem bloß auf magere 140 Minuten. Fast ein Viertel dieser Zeit entfällt auf Social Networks wie Facebook, XING, Google+ oder die VZ-Netzwerke.
Wenn ich mir die vom BITKOM gemeldeten aktuellen Daten ansehe, drängt sich mir die Feststellung auf: Die Deutschen haben viel zu wenig Freizeit. Wie sonst sollte zusammenpassen, dass mehr als ein Drittel aller Deutschen jede freie Minute das Internet nutzt, aber die tägliche Online-Zeit aller Netznutzer hierzulande trotzdem nur bei 140 Minuten liegt?
Smartphones begünstigen diese Entwicklung
Für den Hightech-Verband hatte das Marktforschungsinstitut Aris 1.300 Bundesbürger ab 14 Jahren repräsentativ zur Internetnutzung in freien Zeiträumen befragt. „Mobile Geräte wie Smartphones und Tablet-Computer machen es möglich, überall und jederzeit online zu gehen. Viele Menschen nutzen Wartezeiten und freie Momente, um z. B. ihr Profil in Online-Communities oder E-Mails zu checken“, erklärte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Über ein Smartphone, das hatte der Verband bereits kürzlich ermittelt, verfügen derzeit 34 Prozent der Deutschen, Tendenz schnell steigend.
Zwischen Männern und Frauen zeigten sich bei der Intensität der Netznutzung kaum noch Unterschiede: Mit 36 Prozent gegenüber 32 Prozent sind es nur ein wenig mehr Männer, die jede freie Minute online sind. Dafür zeigten sich enorme Unterschiede zwischen verschiedenen Altersgruppen: Unter den 14- bis 29-Jährigen ist es mit 55 Prozent sogar die Mehrheit, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit online ist. „Die junge Generation organisiert mit dem Internet zunehmend ihren gesamten Tagesablauf. Aber noch wichtiger ist die Pflege der sozialen Kontakte über das Netz“, so Kempf.
Große Unterschiede zwischen den Altersgruppen
In der Altersgruppe ab 65 Jahren sind es gerade einmal 7 Prozent, die jede freie Minute im Netz verbringen. 58 Prozent der Schüler und Studenten verbringen jede freie Minute online, unter den Berufstätigen sind es 43 Prozent, bei den Hausfrauen 39 Prozent und in der Gruppe der Arbeitslosen sogar nur 34 Prozent.
Zu dieser Untersuchung passen die gerade von media-control veröffentlichten Informationen über die Parallelnutzung von Fernsehen auf der einen und Computern und Telefonen auf der anderen Seite. 2.503 Onliner ab 14 Jahren gaben Auskunft über ihr Nutzungsverhalten. 74 Prozent der Umfrageteilnehmer nutzen parallel zum Fernsehen einen Computer. „Dieser so genannte ‚Second-Screen-Trend‘ liegt bei den beliebtesten TV-Nebenbeschäftigungen sogar noch vor ‚Essen‘ (71 Prozent) und dem ‚Unterhalten mit anderen‘ (61 Prozent), heißt es im Pressetext von media-control. 59 Prozent der Befragten telefonieren wenigstens ab und zu beim Fernsehen, knapp 45 Prozent lesen während ihr Fernseher läuft.
Seid Ihr jede freie Minute online, wie steht es bei Euch um die Parallelnutzung?