Rechtsstreitigkeiten statt Forschung: Ist die Tech-Branche noch zu retten?

Geschrieben von am 26. September 2011 in Kategorie Web 2.0

Unternehmen wie Apple und Samsung sind dadurch groß geworden, dass sie Produkte entwickelt haben, mit denen sie am Markt überzeugen konnten. Die Entwicklung entsprechender Produkte ist selbstverständlich kein Kinderspiel. Es müssen große Summen in Forschung und Entwicklung investiert werden, damit man am Ende die Erwartungen der Kunden möglichst vollständig erfüllen kann.

Allerdings machen Unternehmen aus der Tech-Branche immer häufiger im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten von sich reden. Anstatt Produkte zu entwickeln, wird mit allen Mitteln versucht, der Konkurrenz eines überzubraten. Das Stichwort in diesem Zusammenhang lautet Patentrecht. Patente scheinen ein regelrechtes Wundermittel zu sein: Man sieht die eigenen Patente durch und prüft gleichzeitig, ob Mitbewerber womöglich entsprechende Ideen verwenden haben. Falls man fündig wird, brät man der Konkurrenz so richtiges einen über.

Man kann es aber auch auf die Höhe treiben. Man denke nur an die Streitigkeiten zwischen Apple und Samsung. Es geht schon gar nicht mehr darum, Schadensansprüche geltend zu machen, die aus Patentverletzungen resultieren. Außerdem wird versucht, Produkte der Konkurrenz auf dem Markt zu verbieten. Das Ziel besteht darin, den Abverkauf der eigenen Produkte dadurch zu stärken.

Mittlerweile könnte man glatt meinen, in der Branche ginge es nur noch um das gegenseitige Verklagen. Haben die Rechtsabteilungen und Anwaltskanzleien etwa das Sagen übernommen? Mir kommt es jedenfalls so vor, denn anstatt von Produktneuheiten zu lesen, finde ich in den News zunehmend mehr Beiträge, in denen über Rechtsstreitigkeiten berichtet wird. Das fragt man sich zwangsläufig, wohin all diese Streitigkeiten führen sollen.

Immerhin ist es nicht gerade günstig, sich mit den Mitbewerbern vor Gericht zu streiten. Die Anwälte sind teuer – letzten Endes muss eine Menge Geld aufgewendet werden, welches man in anderen Bereichen deutlich sinnvoller investieren könnte. Im Grunde ist es beeindruckend, welche immensen Summen auf diesem Weg vernichtet werden. Es geht um riesige Beträge, die selbst große Unternehmen nicht immer leicht aufwenden können – und sollte ein Fall verloren werden, kann es sogar passieren, dass drakonische Strafzahlungen drohen.

Da fragt man sich, ob es nicht vernünftiger wäre, den Wettbewerb ein wenig sportlicher zu betrachten und sich dementsprechend mehr auf die Forschung zu konzentrieren, als gezielt nach Angriffsmöglichkeiten zu suchen, um gegen die Konkurrenz vor Gericht zu ziehen. Denn teilweise ist es schon sehr konfus, aus welchen Gründen geklagt wird. Man denke nur an visuelle Buttons, die auf Webseiten mit bestimmten Funktionen verknüpft sind oder das Design bestimmter Tablet Computer. Derartige Streitigkeiten müssten nun wirklich nicht sein.

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