CeBIT: Asus stellt PC-Gehäuse aus Karton vor

Geschrieben von am 01. März 2011 in Kategorie Web 2.0

Computer werden immer günstiger. Wollte man früher einen PC kaufen, so musste man als Privatanwender teilweise sehr lange sparen, um solch eine Anschaffung überhaupt vornehmen zu können. Heutzutage ist es möglich, leistungsstarke Hardware extrem günstig zu erwerben. Schon allein wegen dieser Tatsache nimmt der PC-Müll zu: Immer mehr Hardware landet im Schrott und muss fachgerecht entsorgt werden. Des Weiteren werden die Produktlebenszyklen immer kürzer: Den Anwendern fällt es nicht schwer, sich von PC-Systemen zu treffen. Neue Systeme werden immer günstiger und leistungsstärker, sodass schnell neue Hardware angeschafft wird.

Mehrere Hersteller und Entwickler von IT-Systemen suchen schon seit Jahren nach Lösungen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen bzw. um die Abfallmenge zu reduzieren. Auf der heute eröffneten CeBIT in Hannover hat der taiwanesische Hardwareproduzent Asus ein interessantes Konzept vorgestellt: Ein Computergehäuse, das aus Karton gefertigt ist.

Mit Sicherheit werden nun einige Anwender sagen, dass ein Computergehäuse, das im Prinzip nichts anderes als ein speziell gefalteter Karton ist, für sie nicht in Frage kommt. Doch wenn man die Sache einmal näher betrachtet, so ist diese Idee gar nicht einmal so schlecht. Gleich mehrere Gründe sprechen dafür, auf derartige PC-Gehäuse zu setzen.

Da wären zunächst einmal die Anschaffungskosten. Ein Karton kostet im Prinzip kein Geld. Sicherlich wird Asus für das Gehäuse einen Preis veranschlagen, der über den Kosten eines typischen Verpackungskartons liegt. Alles in allem kann jedoch eine satte Ersparnis erzielt werden, wodurch der Computererwerb noch günstiger wird. Der ausschlaggebende Punkt ist jedoch die Tatsache, das Gehäuse spielend leicht entsorgen zu können. Sollte man den Computer nicht mehr benötigen, kann das Gehäuse kurzerhand über den Papierkorb entsorgt werden. Der Karton lässt sich problemlos recyceln, zumal er ohnehin schon aus recyceltem Papier bestehen kann. Der Aspekt des Umweltschutzes ist enorm bemessen.

Aber auch der Versand entsprechender Computersysteme gestaltet sich viel leichter. Es können kleinere Verpackungen verwendet werden, wodurch in der Logistik die Effizienz gesteigert wird. Außerdem wird das Transportgewicht verringert, wodurch sich CO2 einsparen lässt. Hinzu kommen Vorteile bei der Lagerung. Wenn ein Großhändler mehrere hundert PC-Gehäuse lagern möchte, benötigt er eine Menge Platz. Ganz anderes bei den Kartongehäusen: Zusammengefaltet nehmen sie nur wenig Raum in Anspruch.

Ob sich die Form des Computergehäuses durchsetzen wird, bleibt natürlich abzuwarten. Für den Anfang experimentiert Asus mit dem ITX-Mainboard Formfakator. Dieser Formfaktor ist nicht sonderlich verbreitet und richtet sich eher an eine kleine Zielgruppe. Langfristig wäre es natürlich erfreulich, wenn auch größere PC-Systeme mit einem entsprechenden Gehäuse ausgestattet werden könnten.

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