Flock geht an die Gameschmiede Zynga

Geschrieben von am 07. Januar 2011 in Kategorie Web 2.0

Es gibt Startups, deren Geschäftsidee von Anfang an sehr fraglich erscheint. So konnte sich mir nie so richtig erschließen, weshalb die Menschheit einen Social Web Browser benötigt. Genau dieser wurde nämlich einem Startup namens Flock entwickelt – der Browser trägt dieselbe Bezeichnung. Schnell stellt sich die Frage, was einen solchen Browser auszeichnet. Wie kann ein Browser das Social Web verbessern und dem Anwender mehr Komfort bieten? Im Grunde sind meisten Social Websites und Services ohnehin relativ leicht zu nutzen – trotz allem hat man es sich jedoch nicht nehmen lassen, gut 40 Mitarbeiter einzustellen.

Doch wie es aussieht, ist der Browser schon bald Geschichte. Der enorm wachsende Spieleentwickler Zynga hat das Unternehmen übernommen. Allerdings dürfte dies weniger damit zu tun haben, dass der Flock Browser von angeblich 10 Mio. Usern genutzt wird. Vielmehr dürfte es das Entwicklerteam gewesen sein, das Zynga dazu gebracht hat, das Unternehmen zu kaufen.

Ob der Browser bzw. dessen Entwicklung tatsächlich eingestellt wird, kann bis zum jetzigen Zeitpunkt niemand sagen. Allerdings ist dies sehr wahrscheinlich, denn Zynga ist enorm am wachsen und vermutlich benötigt man schlichtweg zusätzliche Programmierpower, um weitere Projekte voranzutreiben – weshalb sollte man da einen Webbrowser weiterentwickeln? Zumal sich schnell die Frage stellt, wie mit dem Browser Geld verdient wurde oder verdient werden sollte. Das Umfeld, in welchem sich Zynga bewegt, dürfte viel lukrativer sein.

Dass es bei der Übernahme ausschließlich um die Programmierpower ging, ist sehr wahrscheinlich. Denn vor allem in diesem Jahr hat die Gameschmiede einiges vor. So wurde beispielsweise bekannt, dass man sich mit Facebook über die Aufteilung der Werbeeinnahmen nur schwer einigen konnte. Deshalb wird nun daran gearbeitet, die Zynga Spiele auch auf andere Plattformen zu bringen, um dadurch zum einen neue Spieler zu gewinnen, zum anderen soll auch die Rentabilität gesteigert werden.

Allerdings läuft auch bei Zynga nicht unbedingt alles glatt. Erst kürzlich ist das Unternehmen verklagt worden. Das Unternehmen Walker Digital hat Klage gegen Zynga und Activison Blizzard eingereicht. Angeblich sollen beide Spieleunternehmen gegen das Patentrecht verstoßen.

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