Gelingt Windows 7 der Sprung auf das Tablet?

Geschrieben von am 13. Dezember 2010 in Kategorie Web 2.0

Der große Erfolg der Tablet Computer ist längst nicht nur auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Geräte besonders kompakt und somit gut zu transportieren sind. Auch der schnelle Zugriff macht diese Geräte so interessant: Wer beispielsweise mit seinem iPad eine Website aufrufen möchte, muss das Gerät einschalten, per Fingerberührung den Browser starten und dann noch die Ziel-Url eingeben – alles in allem eine Sache von wenigen Sekunden.

Dieser schnelle Zugriff verkörpert einen immens großen Vorteil gegenüber Systemen wie Desktop-PC oder Netbook. Entsprechende Geräte müssen erst einmal eingeschaltet werden. Die ersten Netbooks wurden aufgrund ihrer vergleichsweise schwachen Prozessoren bewusst mit Windows XP ausgeliefert. Das vergleichsweise kompakte Betriebssystem von Microsoft braucht auf den meisten Geräten mehrere Minuten, bis es vollständig geladen ist und Anwendungen gestartet werden können. Bei den leistungsstärkeren Netbooks sieht es nicht viel anders aus. Zwar steht mehr Rechenleistung zur Verfügung, doch ein wesentlich ladeintensiveres Windows 7 macht den Geschwindigkeitsvorteil zunichte.

Da im nächsten Jahr etliche Neuheiten im Bereich der Tablet Computer auf den Markt kommen werden, stellt sich natürlich die Frage, wie erfolgreich Microsoft dabei sein wird, sein Betriebssystem zu etablieren. Was die Angebotsseite betrifft, sieht es gar nicht einmal so schlecht aus. Intel konnte zahlreiche Kooperationspartner für seine Atom-Platform gewinnen, die größtenteils auf das Microsoft Betriebssystem setzen werden.

Ob sich die Nutzer hierüber freuen werden, ist das andere Thema. Schon jetzt sind Tablets auf dem Markt erhältlich, die mit Windows 7 betrieben werden. Die Stärken bestehen darin, ein breites Spektrum handelsüblicher Software zugänglich zu machen. Allerdings gibt es auch gravierende Nachteile. Da wäre zunächst einmal die Tatsache, dass Windows 7 kein Betriebssystem verkörpert, das für Tablet Computer entwickelt wurde. Die Steuerung per Touchscreen bereitet bei den derzeit erhältlichen Geräten ordentliche Schwierigkeiten: Es ist gar nicht so leicht, die oftmals sehr kleinen Schaltflächen genau zu treffen und somit die gewünschten Aktionen hervorzurufen. Hinzu kommen lange Ladezeiten beim Einschalten sowie beim Starten bestimmter Programme.

Kein Wunder also, dass sich zahlreiche Tablet Fans nicht gerade für Microsoft Windows begeistern können. Aber dennoch wird Microsoft hart an seinem Ziel arbeiten, auch in diesem Segment einen satten Marktanteil zu erlangen. Ob dieses Ziel erreicht wird, ist eine andere Frage. Bei den Netbooks hatte es Microsoft vergleichsweise leicht, da User eine längere Bootdauer durchaus in Kauf nehmen – dies kennen sie ja schon von ihren Laptops. Anders bei den Tablet Computern. Hier hat Apple bereits vorgemacht, wie ein schlankes und dementsprechend schnelles Betriebssystem auszusehen hat. Dementsprechend wäre es denkbar, dass zahlreiche User relativ empfindlich auf lange Ladezeiten reagieren und somit dem iOS oder Android den Vorzug geben.

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