Wikileaks denkt über Umzug in die Schweiz nach

Geschrieben von am 05. November 2010 in Kategorie Web 2.0

Für den Standort Schweden hatten sich die Gründer von Wikileaks nicht grundlos entschieden. Aufgrund der Gesetzgebung fühlte man sich in Schweden äußerst sicher. Doch wie Wikileaks-Sprecher Julian Assange kürzlich in einem Interview deutlich machte, denke man über einen Umzug nach. Unter anderem wäre es denkbar, dass man sich für eine Umverlegung in die Schweiz entscheidet.

Mit einer Umverlegung könnte Wikileaks gleich mehrere Probleme lösen. Eines der größten Probleme besteht darin, dass Assange nicht mehr nach Schweden einreisen kann. Aufgrund des Vorwurfs der Vergewaltigung droht ihm die Festnahme. Außerdem wurde ihm keine Aufenthaltsbewilligung ausgestellt. Durch einen Umzug in die Schweiz (laut einem Interview das Assange beim schweizerischen Sender TSR gegeben hat) denkt der Wiki-Leaks Sprecher sogar darüber Nach, einen Antrag auf Asyl zu stellen.

Doch auch Teile des Projekts bzw. die Infrastruktur sollen ggf. umgezogen werden, weil das Schweizer Presserecht das Fortsetzen der bisherigen Arbeit zulassen würde. Eine Überprüfung von Wikileaks hat ergeben, dass neben der Schweiz nur noch Island und Kuba als weitere Standorte in Frage kommen würden. Kuba sei im Grunde jedoch als Standort auszuschließen, weil das Presserecht eine Einschränkung vorsieht: Eine freie Berichterstattung über Kuba wäre nur eingeschränkt möglich.

Zudem gab Assange bekannt, dass Wikileaks mit hohen Kosten zu kämpfen hat, die einzig und allein aus der Sicherheitsüberwachung der eigenen Mitarbeiter resultieren. Rund 70 Prozent der zur Verfügung stehenden Einnahmen würde man für die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter aufwenden müssen. Aus Sicht von Assange wäre es auch aus diesem Blickwinkel interessant, in die Schweiz umzusiedeln: In der Schweiz fühlt er sich vergleichsweise sicher.

Ob sein Vorhaben gelingt, ist jedoch fragwürdig. Wie die 20 Minuten Welt berichtet, stehen die Chancen eher schlecht. Die Schweizer Flüchtlingshilfe hat den Fall analysiert und ist zu diesem Ergebnis gekommen. Als Begründung wird auf die australische Staatsbürgerschaft von Assange verwiesen: Australien müsste ihn ebenso gut wie die Schweiz schützen können.

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