App Inventor: Ohne Programmieren zur eigenen App

Geschrieben von am 13. Juli 2010 in Kategorie Web 2.0

Seit dem großen Durchbruch von Apple’s iPhone sind Apps aus der Welt der Smartphones nicht mehr wegzudenken. Andere Hersteller von Smartphones und Mobile-Betriebssystemen haben längst nachgezogen: Nicht nur das iOS von Apple, sondern auch andere Betriebssysteme unterstützen Apps und verfügen über eigene Marktplätze.

Diese Marktplätze werden gerne genutzt: Schon kurz nach dem Verkaufsstart vom iPad berichtete Apple, dass die Neukunden Millionen von Apps heruntergeladen haben. Die meisten Nutzer greifen dabei direkt auf die Katalogauswahl zurück: Im Endeffekt werden Apps gesucht und ausprobiert. Das Thema Eigenentwicklung reizt hingegen nur wenige, was in erster Linie daran liegt, dass man über ausgeprägte Programmierkenntnisse verfügen muss, um eine eigene App basteln zu können.

Google hat dieses Problem erkannt und deshalb den App Inventor geschaffen. Mit diesem Tool soll es für jedermann möglich sein, eigene Apps zu erstellen. Programmierkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Anstelle einer Entwicklungsumgebung wird ein Baukastensystem genutzt: Der User wählt einzelne Elemente und verknüpft dieser zu einer fertigen App. Mit diesem System erhofft sich Google, sein Android Betriebssystem noch beliebter zu machen.

Google’s App Inventor setzt auf das WYSIWYG Prinzip: Das einfache Kombinieren von fertigen Bausteinen soll ausreichen, um erstklassige Apps zu schaffen. Zugleich wird betont, dass der App Inventor kein auf die schnelle entwickeltes Tool darstellt. Mehr als ein Jahr lang will Google das Tool bereits in enger Zusammenarbeit mit ganz gewöhnlichen Usern (Schüler, Krankenschwestern etc.) getestet haben.

Diese Einfachheit hat jedoch ihren Preis: Rein optisch können die Apps nicht immer überzeugen. Bei der Entwicklung wurde ganz klar auf die Funktionalität geachtet, wodurch eben gewisse Defizite beim Design-Thema entstanden sind. Deshalb sollte man den App Inventor jedoch nicht vorzeitig abschreiben: Mit Sicherheit wird Google noch lange an dem Tool arbeiten, so dass in Zukunft schönere und ggf. auch noch vielseitigere Apps entwickelt werden können.

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