Stammleser möchten die ORF Futurezone retten

Geschrieben von am 21. Juni 2010 in Kategorie Web 2.0

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht so wirklich, was hinter der ORF Futurezone steckt. Mir ist bewusst, dass die Domain in den Suchergebnisseiten von Google relativ häufig auftaucht, wenn es um IT-Themen geht. Doch wirklich genauer angesehen habe ich mir die Seite eigentlich nie. Allerdings scheint ein größerer Teil der Netzgemeinde ein wesentlich besseres Verhältnis zum ORF IT-Magazin / Portal zu haben und engagiert sich deshalb für dessen Erhaltung.

In der vergangenen Woche wurde bekannt gegeben, dass die ORF Futurezone dicht gemacht werden soll. Erst dachte ich an wirtschaftliche Schwierigkeiten, was nicht allzu verwunderlich gewesen wäre – schließlich gibt es genügend Portale, die ihren Betreibern ausreichende Einnahmen bescheren. Allerdings ist der ORF eine Rundfunkanstalt die unter anderem über Rundfunkgebühren finanziert wird und deshalb wohl keine finanziellen Schwierigkeiten haben dürfte, wenn es um den Unterhalt entsprechender Angebote geht. So ist es auch: Die angekündigte und viel diskutierte Schließung des Portals ist auf eine ganz andere Ursache zurückzuführen.

Eine vom österreichischen Nationalrat beschlossene Novelle ist letztlich dafür verantwortlich, dass Österreichs größter Medienanbieter die ORF Futurezone nur noch bis Ende September eigenständig betreiben darf.

Die Anhänger des Onlineangebots haben zu einer Petition aufgerufen und möchten erlangen, dass die Futurezone an ihre Community übergeben wird. Es ist angedacht, eine Genossenschaft zu gründen, welche das Angebot fortführt.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was mit einer solchen Petition bewirkt werden kann bzw. ob es tatsächlich möglich ist, dieses Ziel zu erreichen. Des Weiteren gilt es zu festzustellen, ob sich eine solche Genossenschaft überhaupt in der Lage befindet, das Angebot weiterzuführen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es schon nach kurzer Zeit zu Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Fortführung des Angebots kommt. Womöglich könnte dies den wirtschaftlichen Tod des Projekts bedeuten – schon so manche „Auffanggesellschaft“ hat ihr eigenes Baby in den Tod geritten. Aber warten wir einfach mal ab, wie sich die Geschichte nach Ende September entwickelt.

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1 Comments For This Post

  1. Oliver Springer says:

    Spannned ist die Initiative auf jeden Fall. Nicht zuletzt wird es interessant sein zu sehen, ob sich ein Finanzierungsmodell findet. Da sehe ich die viel größeren Schwierigkeiten. Wenn es funktioniert, wäre das ein gutes Signal für Qualitätsinhalte im Netz.