Das Taxi als mobiler Hotspot

Geschrieben von am 16. Juni 2010 in Kategorie Web 2.0

Wer in Köln ein Taxi besteigt, kann mit etwas Glück auf der Fahrt kostenlos das Internet nutzen. NetCologne bietet Taxiunternehmen einen Spezialtarif an, damit diese ihren Fahrgästen die kostenlose Internetnutzung ermöglichen können. Die Kosten pro Taxi betragen nur 14,90 Euro im Monat, womit sich die Investition in diesen Wettbewerbsvorteil schnell rechnen kann.

Man kann es für einen Marketing-Gag halten oder als Zeichen für den hohen Stellenwert ansehen, den die mobile Internetnutzung in unserem Alltag eingenommen hat. In jedem Fall hat das Telekommunikationsunternehmen NetCologne eine gute Idee gehabt. In einem sogenannten „MOBILE HOTSPOT Taxi“ steht den Fahrgästen ohne Extrakosten eine Bandbreite von bis zu 2 MBit/s im Downstream und bis zu 1,8 MBit/s im Upstream zur Verfügung.

Das Taxiunternehmen kostet die Nutzung des „Mobile SpeedNet“ von NetColgne monatlich 14,90 Euro, einmalig müssen knapp 100 Euro in den Router investiert werden. Für einen geringen monatlichen Aufpreis kann außerdem ein „Mobile SpeedNet Stick“ privat genutzt werden.

Werner Hanf, Geschäftsführer von NetCologne, betont die Einzigartigkeit: „Ein vergleichbares Angebot gibt es derzeit in ganz Deutschland nicht“, sagt er. „Die Nutzung der CDMA-Mobilfunk-Technik ist hierzulande einmalig. Damit stellt NetCologne seine Innovationsstärke erneut unter Beweis.“ Technische Basis ist ein im Fahrzeug eingebauter CDMA-Router, der das Taxi zum mobilen Hotspot macht. Darüber können die Fahrgäste ihr Smartphone, Netbook, Notebook oder ein anderes mobiles Endgerät wie ein Media-Tablet mit dem Internet verbinden.

Muss man jetzt fürchten, dass die Unterhaltung zwischen Taxifahrer und Fahrgast bald ausstirbt? Bestimmt nicht, in Cafés mit kostenlosem WLAN-Angebot schweigen sich die Menschen schließlich auch nicht an, während alle nur noch auf ihre Monitore starren! Zwischendurch die E-Mails checken, den Status auf Facebook ändern oder einen wichtigen Tweet („bin im Taxi“) absetzen zu können, kommt dem heutigen Lebensstil vieler Menschen aber ganz sicher entgegen. Außerdem bietet Internet im Taxi mit Online-Radios eine Alternative zur mageren Senderauswahl auf UKW, fällt mir als erstes dazu ein.

Ein neuer Aufkleber an der Fahrzeugscheibe macht die MOBILE HOTSPOT Taxis sofort erkennbar für potenzielle Fahrgäste: „Mobile SpeedNet an Bord“ soll zu einem Wettbewerbsvorteil werden, um sich gegenüber der Konkurrenz abzuheben. „Auch Kölner Taxen gehen mit der Zeit“, bestätigt Bernd Schößler, Vorstand des Taxi-Rufs Köln. „Das Internet gewinnt immer mehr Bedeutung für unser privates und berufliches Leben. Mit diesem Angebot können nun viele Taxi-Unternehmer und ihre Fahrgäste in Köln von den Online-Möglichkeiten profitieren.“ Dabei wendet sich NetCologne ausdrücklich auch an die Taxifahrer, die mit ihrem Internetzugang im Wagen ihre Wartezeiten angenehmer oder sinnvoller gestalten können.

Würdet Ihr ein Taxi bevorzugen, in dem Ihr kostenlos das Internet nutzen könnt?

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1 Comments For This Post

  1. J. Meyer says:

    Audi bietet ein entsprechendes System seit kurzem auch für seine Oberklassenlimousine A8 an. Im Audi verhält es sich so, dass mehrere Inassen gleichzeitig auf das WLAN zugreifen können. Die Geschwindigkeit der Internetverbindung hängt natürlich von der Mobilfunk-Abdeckung und Auslastung ab. Im Optimalfall kann mit UMTS-Geschwindigkeit gesurft werden. Allerdings dürfte das Audi-System ein wenig kostspieliger als die Taxi-Umrüstung sein.

2 Trackbacks For This Post

  1. Mobile Mediennutzung: Handy hat größtes Potenzial | TechBanger.de says:

    […] große Verbreitung von Handys und die zunehmende Nutzung des Internets unterwegs wirken sich auf die mobile Mediennutzung aus. Als Empfangsgerät mit dem größten Potenzial haben […]

  2. Anonym online mit CyberGhost VPN 2010 (Rezension) | TechBanger.de says:

    […] bei der Nutzung öffentlicher WLANs ist jedoch kaum ausgeprägt. Wer mit Notebook und Netbook öffentliche Hotspots nutzt, wie sie auf Flughäfen, Bahnhöfen, in Einkaufszentren und vor allem Cafés für de Gäste […]