Kostenloses WLAN für Berlin

Geschrieben von am 25. Februar 2009 in Kategorie Web 2.0

Der Innenstadtbereich von Berlin soll mit Gratis-WLAN versorgt werden. Das ist das Fernziel. Jetzt gab es laut Informationen der Berliner Morgenpost endlich grünes Licht für zwei Pilotprojekte, bei denen neben technischen Fragen auch erprobt werden soll, wie sich die Antennen ins Stadtbild einpassen lassen.

Vor mehr als drei Jahren wurde das Projekt beschlossen, doch die Politiker des rot-roten Senats konnten sich in der ganzen Zeit nicht über Details einigen. Grundsätzlich begrüßten zwar alle die erwarteten positiven Wirkungen wie eine größere Attraktivität Berlins für junge Menschen und Touristen, doch insbesondere die befürchteten Auswirkungen durch das Errichten der WLAN-Antennen auf das Stadtbild ließen vor allem die Stadtentwicklungsverwaltung auf die Bremse treten.

Nach umfangreicher Prüfung sollen die WLAN-Antennen nun nicht wie zunächst ins Auge gefasst an Straßenlaternen montiert werden, sondern Ampeln die Antennen tragen. Ein Probhlem dabei war, ob die Ampeln die WLAN-Antennen mit Strom versorgen können, ohne dass es zu Störungen kommt. Außerdem befinden sich manche Ampeln in Berlin in der Hand privater Betreiber, was Verhandlungen über die Nutzung erforderte.

Soweit es die zwei Pilotprojekte betrifft, sind jetzt alle Fragen geklärt, sodass die beiden kleinen Versuchsnetze für kostenlosen Internetzugang in Ost und West aufgebaut werden können. In der östlichen Innenstadt wird es im Bereich Friedrichstraße und Unter den Linden Gratis-WLAN geben, in der westlichen Innenstadt werden Kurfürstendamm und Tauentzienstraße versorgt. Ob dies die besten Standorte für die Tests sind, kann hinterfragt werden. Zumindest in der City West an Tauentzien und Kurfürstendamm ist die Wall AG, die an zahlreichen stark frequentierten Orten der Stadt ihre einfachen bluespot-Infoterminals, die auch kostenlosen Internetzugang bieten, aufgestellt hat, sogar schon mit Gratis-WLAN präsent.

Auf Basis der Daten aus den Pilotprojekten soll später entschieden werden, ob die gesamte Innenstadt mit kostenlosen WLAN-Zugängen ausgestattet werden soll. Dies würde nicht nur einige Straßenzüge, sondern vermutlich das gesamte Gebiet innerhalb des S-Bahnrings betreffen.

Die Pilotprojekte nun endlich an den Start zu bringen, wird auch höchste Zeit, denn mit dem Aufkommen der Netbooks und der wachsenden Popularität von Smartphones wird ein mobiler Zugang ins Internet nicht nur immer stärker von den Nutzern nachgefragt, es tut sich sogar etwas bei den Preisen für die mobile Web-Nutzung. Diese erfolgt dann jedoch immer öfter per UMTS.

Kommen die Pilotprojekte also zu spät und ist kostenloses WLAN in Zukunft gar nicht mehr spannend, weil günstige Datenflatrates für Handys, Netbooks und Mobile Internet Devices bald so normal wie Sprachflatrates sind?

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1 Comments For This Post

  1. Henrik Boman VIAWIA AG Berlin kostenlos W-LAN says:

    W-LAN und UMTS vs. Politiker und Behörden

    Gerne wollte ich das kommentieren, eine Datenflatrate für UMTS wird nicht das W-LAN ersetzen können, dafür sind die Geschwindigkeitsunterschiede zu hoch und auch das UMTS ist nicht in Berlin überall verfügbar.

    UMTS konnte sich bisher wegen der Kosten genau so wie das flächendeckende Funk- W- LAN sich durchsetzen. Die Investitionskosten für das UMTS waren doppelt so hoch als ursprünglich gedacht, deswegen hat und wird sich es nur langsam weiter verbreiten, es steht und fällt, wie so oft an der Finnanzierbarkeit.

    Beides ergeben sinnvolle Technologien, wobei Umfragen eher für die W-LAN tendenziell sprechen.

    Meine persönliche Meinung:
    Es ist eine Vision, es bleibt und war schon lange eine politische Selbstprofilierung auf Innovation als Versprechen herum zu reiten.

    Step by Step, persönlich rechne ich für die Umsetzung eines flächendeckenden Berlin- Netzes, wenn auch nur innerhalb des S- Bahnringes noch mehrere Jahre
    an Zeit. Bis dann Mahlsdorf oder West- Staaken erschlossen wird, dauert es bestimmt ein Jahrzehnt.

    Beschleunigung der Umsetzung kann nur durch die Unternehmen erfolgen, ein schwieriges Unterfangen in Zeiten der Weltrezession.

    VIAWIA AG bietet für Unternehmen/ Behörden eine Refinanzierung mit Werbung an. In Hotels, Hostels, Motels, Pensionen, Tankstellen usw. bieten wir das gebührenfreie surfen an, es wird täglich mehr und mehr genutzt.

    Bei den Bürgerämtern, KFZ- Zulassungstellen, Arbeitsämtern merken wir das es dem Senat/ den Bezirksämtern wrklich sch… egal ist, was eine Technologie ausmacht, die unsere Wirtschaft benötigt, nähmlich die schnellst mögliche Komunikation.

    Bestimmt kann so mancher Bürger in der Zeit des Wartens seine Zeit besser verbringen als nur da zu sitzen. Das Angebot der VIAWIA AG wird im Rahmen der Möglichkeiten erst gar nicht von den Verantwortlichen in den Bezirksämtern oder im Senat in Betracht gezogen, auch wenn es für den Bürger kostenfrei angeboten werden kann und auch schneller Arbeitsplätze schaffen würde.

    Warum nicht?

    Das spricht nicht für das was die Politiker meinen uns darzustellen zu wollen, Service bleibt für Berliner auf den Ämtern ein Fremdwort, ausser es handelt sich um die Beratung von Steuereinnahmen, Gebühren und ähnlichem.

    Der Staat kann nur so inovativ sein wie seine Politiker, Bundesbediensteteten und die dazu tätigen Angestellten. Innnovation setzten Entscheidungen voraus, welche eine Umsetzung ermöglichen. Das wird in Berlin im Sinne der Bürger ganz klar nicht erwünscht.

    Es kann auch daran liegen das Politiker und andere Behörden keine selbstständigen Unternehmer sind, (Selbstständige = selbst und ständig, Unternehmer = etwas unternehmen), dafür haben wir Fachgremien, Ausschüssse, kleine und große Petitionen, Gesetze, Gutachten usw. ohne wirkliche Entscheidungs- Freudigkeit.

    „Wer sich als Beamter als erstes bewegt, hat verloren!“
    Der Spruch hat es in sich, der Service am Bundesbürger
    bleibt ein Fremdwort, wenn es um W-LAN in Behörden geht.

    In Skandinavien ist man u.a deswegen immer um ca. 5 – 7 Jahre
    der Zeit in Deutschland im Voraus. Deswegen sieht man als
    Politiker in Sachen Entscheidungen irgendwann dorthin und
    erkennt das die PISA- Studie nicht so ist, wie man es sich
    als Deutscher gedacht hat.

    Es hat den Anschein das Entscheidungen wohl ausgessesen werden.

    In der Zwischenzeit haben die Bundes- Senats- Bezirksentscheider irgenwann die Investition entschieden, es wird dann die inzwischen veraltete Technologie mit dem Steuer-geld investiert.
    Nur in der Zwischenzeit gibt es wieder eine schnellere Technologie und wie so oft hinkt Deutschland wieder Mal hinterher.

    Selbst bin ich Schwede, habe auch in Dänemark gewohnt, ich
    weiß genau wovon ich hier schreibe, armes Deutschland.