Bedeutung der globalen Finanzkrise für Startups

Geschrieben von am 10. Oktober 2008 in Kategorie Web 2.0

Selbst der letzte Computer- oder Programmierfreak, der sich nicht für Finanzthemen interessiert, dürfte inzwischen mitbekommen haben (vielleicht weil ihm sein Bankberater zum Kauf von Lehman Zertifikaten geraten hat), dass eine globale Finanzkrise existiert. Mittlerweile ist klar, dass sich diese Krise auch auf das Web 2.0 auswirken wird – vor allem deshalb, weil es sehr stark von Startups vorangetrieben wird, deren Existenz zumeist auf Venture Capital beruht.

Die Problematik besteht in erster Linie darin, dass es für die Startups fortan sehr viel schwieriger sein wird, an frisches Kapital zu gelangen. Ganz egal ob es um Erstfinanzierungen oder um Anschlussfinanzierungen geht: Es ist damit zu rechnen, dass sich die Kapitalgeber erst einmal zurückhalten werden.

Gleich zwei Ursachen tragen dazu bei, dass die sich die Wagnisfinanzierer bei der Vergabe fischen Kapitals erst einmal zurückhalten werden. Beim ersten Grund handelt es sich um die Tatsache, dass den Finanzmärkten schlichtweg die erforderliche Liquidität fehlt. Refinanzierungen sind kaum noch möglich oder eben nur zu unglaublich hohen Kosten – die Zinssätze, zu denen sich die Kreditinstitute untereinander Geld leihen, liegen derzeit im zweistelligen Bereich.

Nun mögen einige vielleicht argumentieren, dass sich Wagnisfinanzierer nicht refinanzieren müssen, weil sie Investorengelder einsammeln. Allerdings trifft dies nur bedingt zu – größere Projekte können oftmals nur mit der Unterstützung von Banken gestimmt werden. Außerdem existiert noch ein zweiter Grund, der Startups die Kapitalaufnahme erschweren wird, nämlich die Tatsache, dass im derzeitigen Marktumfeld das Kapital erst einmal gehortet bzw. zurückgehalten wird – einem Trend, dem sich sicherlich auch die Wagnisfinanzierer nicht entziehen werden, schließlich ist es in Zeiten wie diesen immer gut, auf einem Finanzpolster zu sitzen.

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  2. Online-Werbung wächst weiter stark | TechBanger.de says:

    […] Obwohl es – wie zahlen aus den USA zeigen – für Internetfirmen grundsätzlich schwieriger geworden ist, an Wagniskapital zu kommen, während einzelne Unternehmen wie LinkedIn weiter großzügig mit Kapital versorgt werden – und Bedenken zur Finanzierung von für die Nutzern kostenlosen Web 2.0-Angeboten ernst genommen werden sollten, ist die Welle der Verlagerung von Werbebudgets von anderen Medien ins Internet noch lange nicht vorbei. […]