MySpace Music in den USA gestartet

Geschrieben von am 27. September 2008 in Kategorie Social Networks

Mit einer Woche Verspätung ist MySpace Music in den USA gestartet. In der Vorwoche stand die Einigung mit dem vierten der großen Musiklabels noch aus, doch inzwischen sind alle Major Labels bei MySpace Music mit im Boot.

Eine 120 Millionen Mitglieder starke Community trifft auf das vereinigte Musikangebot von Warner Music, SonyBMG, EMI und Universal Music. Die kleinen Labels sind bisher noch unterrepräsentiert, doch soll hier ausgebaut werden; für den Anfang sind die rund 5 Millionen Songs bei MySpace Music schon eine hoch attraktive Größe.

Neben dem DRM-freien Downloadshop, der im Gegensatz zum US-Marktführer iTunes keine Einheitspreise hat, ermöglicht MySpace Music das kostenlose Anhören über Streaming am PC, das über Werbung großer Firmen finanziert wird: Den persönlichen Music Player sponsert McDonald’s, Sony Pictures verpasst den Playlists sämtlicher Nutzer ein Branding zum Start des Kinofilms „Nick & Norah’s Infinite Playlist“ und Toyota wird z. B. an den „Toyota Tuesdays“ kostenlose Songdownloads ermöglichen.

So innovativ die Beispiele klingen mögen: Gewöhnliche Bannerwerbung, Merchandising, der Verkauf von Klingeltönen und Konzerttickets ebenso zum Geschäftsmodell bei MySpace Music.

Auch an anderen Stellen ist MySpace Music nicht der große Innovator, doch neben der immensen Reichweite und Finanzausstattung dürfte das neue Portal in erster Linie davon profitieren, dass beliebte Funktionen unter einem Dach sinnvoll kombiniert werden, was MySpace Manager Travis Katz im Spiegel Online-Interview als das Ende der „Fragmentierung des Musikmarkts“ preist.

DRM-freie Musik im von den meisten Usern favorisierten MP3-Format bekommt auf MySpace Music eine so große Plattform, dass man darin schon das baldige Ende von DRM im Downloadgeschäft mit Musik vermuten kann, auch wenn mit der Abwicklung via Amazon im Grunde nichts Neues präsentiert wird. Die User können dazu ihr bestehendes Kundenkonto bei Amazon nutzen, womit der Onlinehändler wieder einmal (wie kürzlich schon bei SoundUnwound) von seinem großen Kundenstamm profitiert. Ein Ende von DRM würde auch die enge Koppelung von iTunes und iPods aufheben, die für Apple Teil des Erfolgsrezepts war. Falls dies nur ein Nebeneffekt ist, dürfte das der Musikindustrie, der die dominierende Stellung von iTunes schon lange Unbehagen bereitet, nur recht sein.

Obwohl die Lizenzen mit den Musikfirmen weltweit gelten , ist die Nutzung von MySpace Music zunächst nur aus den USA möglich. In den wichtigsten Märkten will MySpace mit dem neuen Service jedoch innerhalb der nächsten Monate nachziehen.

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1 Comments For This Post

  1. Sven Seelenmeyer says:

    Gibts schon.

    Heißt „Space Jammer“, spielt kostenlos MySpace Musik und ist werbefrei.
    Einkaufen kann man die Musik aus dem Programm heraus bei Amazon, Musicload, 7digit oder CD-Baby. Ab der Version 1.4 dann auch bei iTunes. Zudem kann man Videos der Bands ansehen, den Künstlern Nachrichten oder Kommentare schicken und noch einiges mehr. Das Programm ist kostenlos erhältlich bei

    http://www.spacejammer.com

3 Trackbacks For This Post

  1. Deutsche Black Music Fans müssen warten: MySpace Music nur in den USA | rap2soul says:

    […] dazu auf dem Web 2.0 Blog TechBanger.de. Tags: Black Music Fans, Blog, Download, DRM-frei, kostenlos Musik hören, MP3, Musikportal, […]

  2. Umsatzsprung bei legalen Musikdownloads | TechBanger.de says:

    […] zerstreuen und auch die Musikindustrie dürfte die Zahl von 1.000.000.000 angehörter Songs seit Launch von MySpace Music feiern, denn während es für die User kostenlos ist, sich die Musik online anzuhören, verdient […]

  3. E-Mail lebt! | TechBanger.de says:

    […] Doch der Schritt würde gut zur Strategie von MySpace passen, seine User möglichst lange auf dem eigenen Netzwerk zu halten. Sollten alle Inhaber einer MySpace Page mit einer kostenlosen E-Mail-Adresse […]