Gleich zu Beginn, als Facebook seine Klage gegen studiVZ einreichte, wurde von etlichen Seiten darüber spekuliert, ob es sich hierbei um eine Art Rachefeldzug oder auch um ein Druckmittel handeln soll, um das deutsche Social Network zu einem Verkauf zu bewegen.
Nun hat ein ehemaliger studiVZ-Mitarbeiter die Katze aus dem Sack gelassen: Gegenüber der International Herald Tribune sagt der frühere studiVZ-Manager, Facebook sei darum bemüht gewesen seinen deutschen Mitbewerber zu übernehmen. In den vergangenen Monaten sollen Gespräche zwischen den beiden Unternehmen stattgefunden haben, weil Facebook darauf aus war, mit der Übernahme von studiVZ endlich im deutschen Markt Fuß zu fassen. Denn Facebook würde zwar über die bessere Technologie verfügen, aber in Deutschland einfach keine Nutzer haben, so der ehemalige studiVZ-Manager.
Laut einer weiteren Person, die über die Geschäftsaktivitäten von studiVZ Bescheid weiß, soll Facebook mehrere Anläufe unternommen und entsprechende Angebote abgegeben haben, um den deutschen Mitbewerber zu übernehmen. Aufgrund dieser Entwicklung stellt sich natürlich die Frage, weshalb sich studiVZ-Eigentümer Holtzbrinck gegen einen Verkauf entschieden hat. Holger Schmidt, „Netzökonom“ der FAZ, liefert die Antwort: Ein Fuß im deutschen Internet Markt sei dem Eigentümer lieber, als das schnelle Geld.