Japan: Ein ganz schwieriger Markt

Geschrieben von am 04. August 2008 in Kategorie Social Networks

Andere Länder andere Sitten – eine Weisheit, die sich auch für Social Networks zu bewahrheiten scheint. Zu diesem Entschluss kommt Serkan Toto, der gestern auf Techcrunch einen erstklassigen Artikel über Japan und das dortige Abschneiden von Facebook und MySpace veröffentlicht hat.

Nur weil ein Social Network in einem Land äußerst erfolgreich ist, ist das noch lange kein Garant, auch in anderen Ländern erfolgreich zu sein. Dies bekommt Facebook nicht nur in Deutschland zu spüren: Auch in Japan kann sich das Social Network einfach nicht etablieren. Allerdings sind ist der ausbleibende Erfolg auf völlig andere Gründe zurückzuführen.

In Deutschland hat es Facebook schlichtweg nicht geschafft, frühzeitig auf dem Markt präsent zu sein. Somit konnte der „Facebook Klon“ studiVz in aller Ruhe den Markt erschließen und sich die Marktführerschaft sichern. In Japan ist es hingegen so, die Kundenbedürfnisse nicht erfüllt werden. Auf Plattformen wie Facebook und MySpace kann man sich hervorragend in Szene setzen und von den unterschiedlichsten Seiten präsentieren. Doch das mag der Japaner überhaupt nicht: Auf dem führenden Social Network mixi tritt man wesentlich bescheidener auf – und das Finden neuer Freunde steht auch nicht im Vordergrund. Des Weiteren spielt das Mobile Web in Japan eine wichtige Rolle – doch gerade hiern fehlt den meisten Unternehmen die Erfahrung.

Facebook und MySpace dürfen sich aber damit trösten, nicht die einzigen zu sein, die auf dem japanischen Markt einfach nicht vorankommen. Diese Erfahrung mussten schon ganz andere wie zum Beispiel Ebay machen. Das Auktionshaus konnte sich auf dem Markt nicht behaupten und musste sich letzten Endes gegen Yahoo geschlagen geben.

Auch in der Offline-Welt haben etliche Unternehmen sich in Japan die Finger verbrannt. Eines der besten Beispiel ist der Möbelriese Ikea: Der Möbelhersteller hat Milliarden an Lehrgeld bezahlt, um sich letzten Endes aus dem Markt zurückzuziehen. Allerdings sind die Schweden hartnäckig geblieben und haben ihren Misserfolg genau untersucht, so dass sie vor zwei Jahren die Rückkehr wagten und seither auch in diesem schwierigen Markt äußerst erfolgreich sind (wobei das Unternehmen auch mit ganz außergewöhnlichen Werbemaßnahmen) aufwartet. Vielleicht lässt sich ja das eine oder andere Webunternehmen von dieser Geschichte inspirieren.

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3 Comments For This Post

  1. Jochen says:

    Sollte es jemandem gelingen, sich bei mixi.jp zu registrieren, darf er mir gern eine kurze Mail zukommen lassen. Bis zur Register-Page habe ich es noch geschafft, aber dann ist irgendwie Schluss…

  2. randy says:

    Soweit ich den Text verstanden habe muss man sich von einem user der bereits auf mixi.jp eingetragen ist einladen lassen.

  3. Jochen says:

    Hi Randy,

    danke für den Hinweis. Sprichst du zufällig Japanisch, oder hast du eine english- oder deutschsprachige Version gefunden?