Analoge Bewerbungsmappen sind Geschichte

Geschrieben von am 10. Oktober 2018 in Kategorie Web 2.0

In manchen Bereichen schreitet die Digitalisierung langsamer voran als in anderen. Aufzuhalten ist sie nirgends. Bis vor wenigen Jahren bevorzugten Unternehmen klassische Bewerbungen in Papierform. Das ist vorbei, wie die heute veröffentlichten Zahlen zeigen.

Nicht zum ersten Mal hat der Bitkom in einer repräsentativen Umfrage unter Personalverantwortlichen in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern wissen wollen, in welcher Form Bewerber ihre Unterlagen am besten einreichen sollen. Lediglich 3 Prozent der Befragten favorisieren die klassische analoge Bewerbungsmappe; vor drei Jahren wünschten sich dies noch 27 Prozent. Im Jahr 2012 lagen digitale Bewerbungen mit 41 Prozent erstmals vor analogen Bewerbungen mit 40 Prozent. Im Jahr davor wollten 39 Prozent der Personalverantwortlichen die Unterlagen ihrer Bewerber am liebsten in digitaler Form, 43 Prozent in analoger Form.

Zurück ins Jahr 2018: 86 Prozent möchten digitale Bewerbungsunterlagen erhalten, 9 Prozent haben keine klare Präferenz, 2 Prozent wissen es nicht bzw. hatten darauf keine Antwort. Die 3 Prozent, denen die klassische Papierform am liebsten ist, hatten wir eingangs erwähnt. „In Unternehmen ist die Bewerbung auf Papier nicht mehr nur ein Auslaufmodell, sie ist Geschichte“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Von der Digitalisierung profitieren sowohl die Personalabteilungen wie auch die Bewerber. Beide sparen Zeit und Geld und reduzieren obendrein den Ressourcenverbrauch. In Zukunft werden Online-Bewerbungen durch neue digitale Möglichkeiten ergänzt und ersetzt, etwa durch Videobewerbungen.“

E-Mails liegen vorn

Was die konkrete Ausgestaltung angeht, bleiben die Personalverantwortlichen bisher konservativ, denn 59 Prozent (aller Befragten) möchten die Unterlagen per E-Mail geschickt bekommen. 27 Prozent ist die Nutzung eines Online-Bewerbungs-Tools am liebsten. In solchen Tools können Interessenten ihre Daten selbst eingeben bzw. Unterlagen wie Zeugnisse und Arbeitsproben hochladen.

Auffallen durch analoge Bewerbungsunterlagen

Mit welchen Formen von Bewerbungsunterlagen habt Ihr Erfahrung (ob als Absender oder Empfänger) und was ist aus Eurer Sicht die beste Form für die Unterlagen? Ich denke, dass jede der genannten Formen weiterhin Vor- und Nachteile hat. So sehr ich generell für ein höheres Digitalisierungstempo plädiere, finde ich analoge Bewerbungsunterlagen heute interessanter als je zuvor. In einer zunehmend digitalen Welt kann man mit bedruckten Unterlagen aus der Masse herausstechen. Das gilt nicht zuletzt mit Blick auf die großartigen Möglichkeiten für die Gestaltung, die der Digitaldruck und die heutigen Layout-Programme ermöglichen.

Wie viel Aufwand man in die „Form“ steckt, sollte selbstverständlich von der Branche und den individuellen Gegebenheiten abhängen. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass eine hochwertige Präsentation einen Bewerber nicht nur gut aussehen lässt, sondern vor allem den Eindruck erwecken kann, dass dieser Bewerber bereit ist, überdurchschnittlichen Einsatz zu zeigen. Dafür dürfen die Bewerbungsunterlagen – ob analog oder digital – nicht nur eine schicke „leere Hülle“ sein. Vielmehr kommt es darauf an, die Möglichkeiten zu nutzen, um eine besonders gut auf das Unternehmen und die angestrebte Position abgestimmte Bewerbung zu erstellen.

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