Liefern lassen per Drohne – das können sich viele Deutsche längst vorstellen

Geschrieben von am 23. Mai 2016 in Kategorie Web 2.0

Ist in Zukunft der Himmel über unseren Städten mit Drohnenschwärmen bedeckt, die Waren aller Art ausliefern? Vermutlich nicht, denn auch am Boden gibt es große Fortschritte. Drohnen sind bei bestimmten Arten von Lieferungen die beste Wahl, und in Gegenden, die über Straßen schlecht oder gar nicht zugänglich sind. Der Großteil der Lieferungen wird in den nächsten Jahrzehnten bestimmt über Straßen zu ihren Empfängern gelangen.

Es ist allerdings ein gutes Zeichen, dass bei den Verbrauchern eine gewisse Aufgeschlossenenheit gegenüber Paket-Drohnen u. ä. besteht. Für eine frische Umfrage zum Thema hatte der Bitkom zwar nur Personen befragt, die in den vergangenen zwölf Monaten eine Flugreise unternommen hatten, aber angesichts der hohen Zahl an Flugreisenden in Deutschland sind die Daten durchaus interessant.

Eilige Medikamente kommen auf dem Luftweg

Dabei gaben 13 Prozent der Teilnehmer an, künftig auf jeden Fall Einzelhandelswaren per Drohne liefern lassen zu wollen. Weitere 30 Prozent können sich das zumindest vorstellen. Medikamente möchte sich fast jeder vierte Befragte (24 Prozent) mittels Drohne zustellen lassen, weitere 21 Prozent können sich das vorstellen. „Drohnen können die Lieferzeiten in der Logistik enorm verkürzen und damit den Service auf ein ganz neues Niveau heben“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „In Zukunft wird es üblich sein, dass wir beim Online-Kauf auch Drohnen als Lieferart auswählen können.“

Vor allem bei schwer zugänglichem Gelände können Drohnen ihre Stärken ausspielen, übrigens auch dort, wo es eigentlich ein gut ausgebautes Straßennetz gibt. Nach Erdbeben oder bei Überschwemmungen beispielsweise ist der Luftweg die beste Alternative. Drohnen werden in Zukunft nicht nur in der Logistik alltäglich sein. Schon jetzt stellen Drohnen bei professionellen Filmproduktionen ein wertvolles Hilfsmittel dar, bald wird es auch im privaten Bereich nicht nur für Technik-Fans normal sein, Drohnen für Foto- und Videoaufnahmen einzusetzen.

„Qualitativ hochwertige, einfach zu bedienende Drohnen sind schon heute zu günstigen Preisen erhältlich und daher auch hochattraktiv für Privatleute, die zum Beispiel ihr Hausdach kontrollieren oder ihr Grundstück für den Verkauf abfotografieren wollen“, gibt Rohleder hier ein Beispiel für den privaten Gebrauch. Der Bitkom weißt in diesem Zusammenhang aber auch auf Gefahren und Vorschriften, die zu beachten sind, hin. Die Zeiten, in denen der Drohnenbetrieb in einer weitgehend unreglementierten Grauzone erfolgte, sind vorbei.

Schnelle Lieferung am Boden

Wie steht Ihr zum Einsatz von Drohnen und welche Erwartungen habt Ihr für die Zukunft? Ich glaube, dass in dichtbesiedelten Gebieten die Lieferung per Drohne die Ausnahme darstellen wird. Von offenen technischen und rechtlichen Fragen und von Vorbehalten in Teilen der Bevölkerung abgesehen sprechen aus meiner Sicht vor allem wirtschaftliche Erwägungen gegen den Paket-Drohneneinsatz im städtischen Raum.

Mit dem kürzlich in Berlin gestarteten Service Prime Now zeigt Amazon, dass mit herkömmlichen Methoden eine Zustellung in weniger als einer Stunde ab Bestelleingang möglich ist. Eine Kombination aus selbstfahrenden Autos und Androiden bzw. Laufrobotern, welche die Zustellung von der Straße bis zur Wohnungstür übernehmen, wird in nicht allzu ferner Zeit die schnelle Zustellung am Boden auf ein völlig neues Level heben und generell dem Onlinehandel einen gewaltigen Schub geben. Der Faktor Geschwindigkeit wird allgemein unterschätzt.

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