Vormarsch der Chromebooks gefährdet den klassischen PC

Geschrieben von am 21. Mai 2016 in Kategorie Allgemein

Laut Schätzung von IDC konnte Apple im ersten Quartal des Jahres gut 1,7 Mio. Computer in den USA absetzen. In diesem Fall sind sowohl Desktop Computer als auch Laptops gemeint. Im selben Zeitraum wurden auf dem us-amerikanischen Markt annähernd zwei Mio. Chromebooks verkauft. In anderen Worten: Zusammen mit seinen Fertigungspartnern ist es Google gelungen, seinen Konkurrenten Apple zu überholen.

Keine Frage, der Vergleich ist nicht ganz fair. Schließlich sind die Computer jeweils am entgegengesetzten Ende der Preisskala angesiedelt. Es ist ein wenig so, als ob man Sportwagenverkäufe mit den Verkäufen von Kleinwagen vergleichen. Dennoch ist der Vergleich in gewisser Hinsicht berechtigt. Er macht nämlich deutlich, dass die Chromebooks längst ihre Nische verassen haben. Mittel- bis langfristig können sie in der Computerlandschaft einen grundlegenden Wandel hervorrufen.

Chromebooks mit schlankem Betriebssystem

Grund dafür ist, dass sich die Chromebooks vom klassischen PC oder Mac ganz erheblich unterscheiden. Dies liegt am Betriebssystem: Sowohl Windows als auch Mac OS sind wahre Giganten, die viel Speicher belegen und entsprechend starke Hardware fordern. Das Chrome OS von Google ist hingegen klein und performant, weshalb es keine so hohen Hardwareanforderungen stellt.

Der Kostenunterschied ist nicht zu verleugnen. Für den Preis, den Apple für ein Macbook Air (den kleinsten Apple Laptop) fordert, wären ca. zweieinhalb Chromebooks erhältlich. Ein Macbook Pro kostet nochmals deutlich mehr, da wären schnell vier bis fünf Chromebooks drin. Genau hier liegt der Reiz: Für kleines Geld bietet Google beeindruckende Technik an.

Microsoft muss handeln

Der größte Verlierer dieser Entwicklung wird jedoch gewiss nicht Apple sein. Stattdessen muss Microsoft gut aufpassen. Früher führte am Betriebssystem aus Redmond kein Weg vorbei, heute gibt es gleich mehrere Alternativen. Google demonstriert mit seinen Chromebooks, dass es auch ohne geht. Das kleine Betriebssystem kann zwar nicht viel, aber das muss es auch gar nicht. Grund dafür ist der zuverlässig integrierte Chrome Browser: Egal ob E-Mail oder Office – entsprechende Applicationen werden online genutzt.

Natürlich hat dieser Ansatz einige Schwachstellen. Es gibt Nutzer, die auf den Einsatz bestimmter Software angewiesen sind. Typische Windowsprogramme stehen dann nicht zur Verfügung. Allerdings könnten diese durch Alternativen ersetzt werden oder womöglich kommen eines Tages passende Apps auf den Markt, die dann auch auf den Chromebooks zur Verfügung stehen.

In Anbetracht dieser Entwicklung gilt es als wahrscheinlich, dass sich der Computermarkt grundlegend verändern wird. Windows mag jetzt noch dominant sein, aber Verluste beim Marktanteil scheinen vorprogrammiert zu sein. Zumal der PC Markt ohnehin nicht mehr so gut läuft. Umso wichitger wäre es für Microsoft, hier gut aufgestellt zu sein. Doch insbesondere der Trend zur Nutzung von Cloud-Diensten erweist Microsoft keinen Gefallen. Es ist daher höchste Zeit, dass es den Entwicklern in Redmond gelingt, neue Lösungen zu entwickeln.

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