Internetuser vergessen ihre Passwörter

Geschrieben von am 02. November 2015 in Kategorie Web 2.0

Viele Onliner kämpfen immer wieder mit vergessenen Passwörtern. Erstaunlich daran ist der Anteil derer, die aus ihren Fehlern anscheinend nicht schlau werden und die „Passwort vergessen“-Funktion immer wieder nutzen müssen.

Angesichts der Mengen an Passwörtern, die wir im Umgang mit digitalen Diensten heute benötigen, ist es nahezu ausgeschlossen, sie alle im Kopf im Kopf zu behalten. Das gilt umso mehr, als Passwörter aus Sicherheitsgründen nicht ewig verwendet, sondern lieber früher als später gewechselt werden sollten.

Trotzdem scheint sich eine große Gruppe von Internetusern auf ihr Gedächtnis zu verlassen – mit mäßigem Erfolg. „Wie oft haben Sie in den letzten 12 Monaten die Funktion Passwort vergessen bei einem Online-Dienst genutzt?“, wollte der BITKOM in einer repräsentativen Umfrage wissen. Mit 38 Prozent musste mehr als jeder dritte Befragte auf diese Weise dafür sorgen, wieder Zugriff auf einen Dienst zu erhalten.

Dabei mussten 11 Prozent die Passwort-Vergessen-Funktion innerhalb eines Jahres einmal verwenden – okay, das vorkommen. Doch 20 Prozent der Befragten mussten sie zwei- bis viermal und 7 Prozent sogar mindestens fünfmal einsetzen! Diese User scheinen nicht bloß ihre Passwörter zu vergessen, sondern sie vergessen wohl immer wieder, dass sie nicht gut darin sind, sich ihre Passwörter zu merken. Wie kann das sein?

Flucht in zu einfache Passwörter

„Viele Internetnutzer stellt die große Menge der benötigten Passwörter vor Probleme“, zeigt Bitkom-Sicherheitsexperte Marc Fliehe Verständnis. „Viele helfen sich, indem sie sehr einfache Passwörter oder das gleiche Passwort für verschiedene Dienste nutzen. Aber das ist gefährlich und öffnet Hackern Tür und Tor.“

Nicht nur das! Mir wäre es lieber, bei Onlineangeboten die Passwort-Vergessen-Funktion abschalten zu können. Diese stellt nämlich ebenfalls ein großes Sicherheitsrisiko dar. Gelingt es Dritten, sich Zugang zu einem E-Mail-Konto zu verschaffen, können sie sich auf diese Weise Zugang zu Dutzenden Diensten, bei denen diese E-Mail-Adresse angegeben wurde, verschaffen.

Habt Ihr mit vergessenen Passwörtern zu kämpfen? Ich habe zwar nur sehr, sehr wenige Passwörter im Kopf. Angesichts der Menge und Komplexität wäre es viel zu viel Aufwand, sie immer wieder neu auswendig zu lernen. Aber wann ich das letzte Mal ein Passwort vergessen/verloren habe, kann ich nicht sagen – das ist lange her! Ich kann nur dazu raten, bei Passwörtern auf Sicherheit zu setzen und diese aufzuschreiben.

Karteikarten und Passwortmanager

Wenn Ihr Karteikarten (Reiter mit Buchstaben zum Sortieren verwenden!) mit Bleistift beschriftet, bleibt Ihr flexibel. Für die wichtigsten bzw. am häufigsten verwendeten Passwörter empfehle ich die Verwendung eines Passwortmanagers, bei dem Ihr Euch nur ein Masterpasswort merken müsst, die eigentlichen Zugangsdaten aber verschlüsselt gespeichert werden. Der größte Vorteil von Passwortmanagern besteht darin, dass Ihr nicht jeden Tag lange Passwörter per Hand in die Login-Felder eintippen müsst. Zudem könnt Ihr Eure Passwörter damit bequem auf Smartphones, Tablets oder Zweit-Computer übertragen. Insbesondere auf virtuellen Smartphone-Tastaturen ist die Eingabe von langen Passwörtern unbequem, ganz besonders wenn man ständig zwischen verschiedenen Zeichenarten umschalten muss, wie das bei einem Passwort wie etwa 7&bb“8(a=:z%z5F4 der Fall ist.

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  1. Passwortsicherheit: Viele Onliner gehen große Risiken ein | TechBanger.de says:

    […] Bitkom empfiehlt Passwortmanager für den entspannten Umgang mit vielen komplexen Passwörtern. Dazu rate ich ebenfalls. So muss man sich allein das Masterpasswort merken und erspart sich auch […]